HANDBALL

VfL: Schindler spricht Klartext

bv; 10.06.2019, 20:10 Uhr
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VfL: Schindler spricht Klartext

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bv; 10.06.2019, 20:10 Uhr
Gummersbach - Nach dem Abstieg soll der Verein in der Zweiten Liga wieder auf die Beine kommen - Geschäftsführer kritisiert katastrophales Finanzgebaren der Vergangenheit - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Bernd Vorländer

 

Eine Nacht hat Christoph Schindler benötigt, um den Schock halbwegs zu verdauen. "Ich kann nicht in Worte fassen, wie schlimm sich das anfühlt", sagt der Geschäftsführer des VfL Gummersbach am Tag nach dem sportlichen Ausschluss  des Traditionsvereins aus der Ersten Liga. Als Spieler sei er damals aus Dormagen gekommen, um mit dem VfL auf internationalem Parkett zu spielen, "und jetzt muss ich als Verantwortlicher den Abstieg miterleben. Es ist grausam", so Schindler. Bei aller Hoffnung, das Endspiel in Bietigheim siegreich zu bestreiten, habe man allerdings bereits vor Wochen zweigleisig geplant, um für einen etwaigen GAU gewappnet zu sein. Und genau der ist jetzt eingetroffen.

 

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Jetzt gelte es, viele Fragen zu beantworten, mit Sponsoren zu sprechen, deren Verträge nur für Liga eins gelten, Spielergespräche zu führen, denn nicht alle würden den Weg in die Zweite Liga mitmachen, und natürlich auch die Ticketpreise neu zu justieren. Schindler klingt kämpferisch, weiß allerdings, wie schwierig es jetzt ist, neue Geldgeber zu bekommen, die mit wesentlich geringerer öffentlicher Aufmerksamkeit im Bundesliga-Unterhaus bereit sind, den steinigen Weg mitzugehen. "Ich bin dennoch guten Mutes, dass der VfL in der Zweiten Liga funktionieren kann", sagt der Geschäftsführer. Zahlreiche Mails und SMS-Nachrichten noch in der Nacht hätten ihm gezeigt, dass in Gummersbach ein "Jetzt-erst-recht-Gefühl", entstehen könne, wenn man sich nicht selbst bemitleide, sondern die Situation annehme.

 

 

Die Mannschaft habe die gesamte Saison über unter ihren Möglichkeiten gespielt, die Verletzung von Drago Vukovic sei ein Drama gewesen, doch die finanzielle Lage des Vereins das Grundübel für den Abstieg gewesen, findet Schindler klare Worte. "Es ist in der jüngeren Vergangenheit immer Geld aus der Zukunft ausgegeben worden, Geld, das uns heute für einen Neuanfang fehlt", sagt der Geschäftsführer. Schon die Europacup-Siege der Jahre 2009-11 hätte es gar nicht geben dürfen, weil sie mit geliehenem Geld finanziert worden seien. "Es gab für mich nur zwei Möglichkeiten: Entweder die finanzielle Reißleine zu ziehen, den Abstieg einzukalkulieren, den VfL jedoch am Leben zu erhalten, oder aber die komplette Pleite in Kauf zu nehmen", sagt der VfL-Verantwortliche. Er habe sich vor den Konsequenzen nicht gedrückt. "Zwei andere Geschäftsführer haben indes angesichts der Realität Reißaus genommen."

 

KOMMENTARE

1

Er hat es nicht begriffen ! Es sind immer die anderen Schuld.

Bernhard, 10.06.2019, 21:22 Uhr
2

Herr Schindler, Sie sagen sie müssen den Abstieg des VfL "miterleben".
Ist Ihnen noch immer nicht klar, dass Sie den Abstieg mitverantwortet haben?
Es ist auch leider wieder typisch für Sie, über die Vergangenheit zu jammern. Natürlich ist in der Vergangenheit schlecht gewirtschatet worden. Aber den Abstieg damit zu begründen, dass keine finanziellen Mittel zur Verfügung stehen ist doch reiner Selbstschutz.
Mit der Mannschaft die zur Verfügung steht wäre ein Abstieg zu verhindern durchaus machbar gewesen. Tore Greve hat doch gezeigt welches Potenzial einige Spieler tatsächlich haben. Auch jüngere Spieler konnten sich auszeichnen und hätten sich auch mit Sicherheit weiter entwickeln können.
Im übrigen hatten es doch selbst in der Hand die sportliche und finanzielle Situation zu verbessern.
Leider präsentieren Sie stattdessen einen "neuen" VfL Gummersbach mit einer lächerlichen Kampagne, welche Geld gekostet hat aber den VfL weder sportlich noch finanziell weiter gebracht hat.
Auch Ihre personellen Entscheidungen werden mit Drama und Pech kommentiert.
Herr Schindler, ist Ihnen noch immer nicht klar dass Sie für den VfL verantwortlich sind, und nicht nur dafür da sind Ausreden für den Misserfolg zu suchen?

Olaf B. aus L. , 11.06.2019, 07:42 Uhr
3

Ich denke der Mann mus Sachen außbaden die andere Vergeigt haben - natürlich ist man immer in der Verantwortung - aber er ist nicht der alleinige Buhmann.

Schindler + Grewe traue ich es zu den VfL in ruhigere Fahrfasser zu führen, und bitte begrabt alle den gednaken das es jetzt "sofort hochgehen muss"

Sebo, 11.06.2019, 08:25 Uhr
4

Man darf auch nicht vergessen das Herr Schindler den vfl erst 2017 als Geschäftsführer übernommen hat.
Dafür denke ich hat er schon viele Sachen auf den richtigen Weg gebracht. Man kann nicht erwarten das jemand in so kurzer Zeit alles richtig rücken kann was Jahre zuvor verbockt wurde.
Nicht viele wissen was wirklich hinter den Kulissen abläuft. Deswegen Hut ab Christoph das du nie den Kopf in den Sand steckst und dich für den vfl zerreißt ob damals als Spieler oder heute als Funktionär.
Mit Trainer grewe hat er meiner Meinung nach alles richtig gemacht ich habe schon lange nicht mehr so einen guten Trainer beim vfl gesehen und traue ihm zu 100 % zu das er eine schlagfertig Truppe in der zweiten Liga Formen kann!

MR, 11.06.2019, 09:22 Uhr
5

Man darf auch nicht vergessen das Herr Schindler den vfl erst 2017 als Geschäftsführer übernommen hat.
Dafür denke ich hat er schon viele Sachen auf den richtigen Weg gebracht. Man kann nicht erwarten das jemand in so kurzer Zeit alles richtig rücken kann was Jahre zuvor verbockt wurde.
Nicht viele wissen was wirklich hinter den Kulissen abläuft. Deswegen Hut ab Christoph das du nie den Kopf in den Sand steckst und dich für den vfl zerreißt ob damals als Spieler oder heute als Funktionär.
Mit Trainer grewe hat er meiner Meinung nach alles richtig gemacht ich habe schon lange nicht mehr so einen guten Trainer beim vfl gesehen und traue ihm zu 100 % zu das er eine schlagfertig Truppe in der zweiten Liga Formen kann!

MR, 11.06.2019, 09:22 Uhr
6

Hallo! So wie Nr.2 sehe ich das auch. Die endscheidenen Fehler wurden in den letzten Jahren von anderen (...) gemacht. Ein direkten Wiederaufstieg ins Auge zu fassen wäre in meinen Augen jetzt der falsche Weg.

Fabian, 11.06.2019, 10:22 Uhr
7

Danke Bernhard ganz meiner Meinung.
Immer und immer wieder diese Schuldzuweisungen nur um von seiner Person abzulenken, denn er sollte ehrlich zu sich sein und sein Tun und Handeln aus dem letzten Jahr kritisch überdenken.Charakter starker Teamplayer ist angesagt und kein Egomane. Jetzt heißt es Kräfte bündeln.
Alles erdenklich gute für den VfL mit einem würdigen GF

Monika Glock, 11.06.2019, 11:55 Uhr
8

Aus meiner Sicht sollte der Blick in die Zukunft gehen. Nachtreten bringt nichts. Von der heimischen Wirtschaft müssen Signale kommen. Ehrliche Arbeit von Schindler und Grewe müssen Vertrauen schaffen. Dann kann es klappen.

FrankV, 11.06.2019, 13:23 Uhr
9

Nächste Saison Lokalkampf gegen Ferndorf. Ich freue mich schon darauf. Hoffentlich hat dann Gummersbach eine 2.Liga taugliche Truppe.

Siegerländer, 11.06.2019, 14:59 Uhr
10

Der „Niedergang“ des VfL ist sicher in großem Maß der finanziellen Situation der Gegenwart und noch mehr der Vergangenheit geschuldet! Jetzt nicht den Kopf in den Sand, das Duo Schindler/Grewe hat die echte Chance den VfL in der 2.L zu etablieren. Geld für teure und gute neue Spieler ist eh nicht da, der Jugend eine Chance! Und wenn es 2-3 Jahre dauert, die 1.L kommt zurück!

Jürgen Heedt, 11.06.2019, 17:15 Uhr
11

"Mann und Maus" nennen. Es ist feige und charakterlos von ihm einen Rundumschlag zu machen ohne das sich wehren kann. Das gehört sich nach solch einer "Beerdigung", Stunden danach nicht. Das war falsch!

Mark, 11.06.2019, 18:24 Uhr
12

2 Versuch der dieses mal so hoffe ich unparteiischer verstanden wird.
Abstieg 2 Bundesliga- Kind jetzt in den Brunnen gefallen und wieder wird von dem Verantwortlichen " Klartext" gesprochen und wie gehabt sind selbstverständlich nur "Andere" an dieser Misere schuld. Katastrohales
Finanzgebaren steht dort u.a. als Aussage..... Hmmmm von wie vielen Jahrzehnten der angeblichen Misswirtschaft reden wir hier? Wer trägt die Schuld und wer die alleinige Verantwortung? Also ich möchte mir da kein sofortiges Urteil erlauben. Es wäre wünschenswert wenn in Zukunft diese ständigen Schuldzuweisungen, welche wohl von seiner Person ablenken sollen, aufhören und sich auf das wesentliche konzentriert wird. Damit dürfte es an Arbeit für den VfL sowie die hinzugezogenen Finanzexperten nicht mangeln. Nur vereint als ein Team kann man wieder was erreichen. Dafür muss man sein Ego hinten anstellen, auch wenn's schwer fällt.
Alles erdenklich gute für den VfL.

Monika Glock, 11.06.2019, 19:52 Uhr
13

Nur zusammen sind wir stark.
Jetzt nach den schuldigen zu suchen bringt nichts. Wir müssen die Situation so annehmen wie sie ist.. Und ganz ehrlich : ich sehe lieber eine junge kämpferische Mannschaft die sich zerreißt und alles gibt als wie eine Mannschaft die sinnbildlich für den Söldner Handball steht. Es gibt da so paar Spieler die spielen nächstes Jahr immer noch erste Liga.. Genau diese Spieler sollten sich mal hinterfragen mit welcher Einstellung sie über die ganze Saison hinweg gespielt haben. Deswegen Herr Schindler macht das schon gut.. Wir brauchen nur bisschen Zeit und dann kommen wir stärker zurück als manchen das lieb sein wird. Lasst uns den Weg zusammen gehen und wir werden den vfl in 3 Jahren wieder in der ersten Liga sehen.. Aber wir müssen alle Geduld und zur Mannschaft stehen dann entsteht großes..

Manuel , 12.06.2019, 01:05 Uhr
14

In Heidelberg ist der TSG Hoffenheim und die Rhein Neckar Löwen überall präsent, hier wird mit Bannern und großflächigen Plakaten der Sport beworben! In GM der VFL...? Die Öffentlichkeitsarbeit war schon immer ein Witz!

, 12.06.2019, 15:52 Uhr
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