HANDBALL

Jansens Hechtsprung rettet VfL-Sieg

Red; 07.05.2023, 21:05 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski.
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Jansens Hechtsprung rettet VfL-Sieg

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Red; 07.05.2023, 21:05 Uhr
Gummersbach - Das Sigurdsson-Team verspielt gegen Erlangen nach starker zweiter Hälfte beinahe noch eine Fünf-Tore-Führung - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach (AKTUALISIERT).

VfL Gummersbach - HC Erlangen 32:31 (14:17).

 

Nach einer Leistungssteigerung nach der Pause hat der VfL Gummersbach am Nachmittag den HC Erlangen niedergerungen. In der zum zehnten Mal in der laufenden Saison mit 4.132 Zuschauern ausverkauften SCHWALBE arena gewannen die Oberbergischen gegen die Mittelfranken mit 32:31 (14:17). Die Partie war von wechselnden Führungen beider Kontrahenten geprägt, die sich einen intensiven Schlagabtausch lieferten. Vom heimischen Publikum unterstützt konnte sich die Mannschaft von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson am Ende durchsetzen und die zwei Punkte aufs eigene Konto verbuchen.

 

 

In den Anfangsminuten kamen die Gummersbacher noch nicht richtig in Tritt und kassierten bis zur dritten Minute zunächst zwei Gegentore der Erlangener (0:2). Der VfL begann auf der rechten Seite offensiv mit den beiden Youngster Mathis Häsler und Finn Schroven, der in Minute drei den ersten Treffer für sein Team erzielte (1:2), während Rechtsaußen Häseler zum 3:5 nachlegte (8. Minute).

 

Nach zwischenzeitlich drei Toren Rückstand schalteten die Blau-Weißen nun merklich einen Gang höher und intensivierten den Druck im Angriff, so dass Tilen Kodrin zunächst den Ausgleich (6:6, 10. Minute) und der freistehende Ellidi Vidarsson in Minute zwölf die erste Gummersbacher Führung zum 8:7 erzielte.

 

 

Die Hausherren spielten nun deutlich befreiter auf. Aus einer beweglichen Abwehr heraus gestalteten sie ihre Angriffe schwungvoll und kreativ. Eine fein herausgespielte Offensivaktion schloss Häseler in Minute 15 zur ersten Zwei-Tore-Führung ab (10:8). Zwar egalisierte der HCE schnell auf 10:10 (16. Minute), jedoch blieben die Oberbergischen die agilere Mannschaft, wenngleich auf beiden Seiten der verbindliche Zug zum Tor etwas abhandenkam und sich immer mehr fahrige Angriffe ins Spiel beider Teams schlichen.

 

So erzielte Lukas Blohme zwar die 13:11-Führung für den VfL in der 22. Minute, jedoch egalisierten die Erlanger den Spielstand in einer torarmen Phase der Partie drei Minuten später zum 13:13. Die Gummersbacher verfielen nun wieder in die Fehler und Inkonsequenz der Anfangsminuten, während die Gäste ihre Chancen nutzen und die Heimmannschaft mit dem Halbzeitpfiff erstmals mit drei Toren ins Hintertreffen brachten (14:17).

 

Zwei Paraden von VfL-Keeper Tibor Ivanišević leiteten den zweiten Durchgang ein, in dem der Bundesligaaufsteiger in der 32. Minute auf 17:18 aufschloss und den HCE insofern überraschte, dass die Mittelfranken bereits nach nicht einmal drei gespielten Minuten von der ersten Auszeit in Hälfte zwei Gebrauch machten.

 

Beim 18:18 durch Dominik Mappes glichen die Blau-Weißen die Begegnung wieder aus (34. Minute) und beim 21:20 durch Vidarsson eroberten sich die Gummersbacher auch die Führung zurück (39. Minute). In einer von Verletzungsunterbrechungen durchzogenen Spielphase – unter anderem hatte sich Ivanišević bei einer versuchten Rettungstat am Pfosten verletzt und konnte nicht weiterspielen (42. Minute) – behielten die Hausherren den besseren Überblick. Nach Parade von Fabian Norsten sorgte Mappes für die erste Drei-Tore-Führung seiner Mannschaft (26:23, 46. Minute).

 

Die Oberbergischen setzten auf ihre Stabilität in der Defensive und Spielkontrolle in der Offensive. Ole Pregler erhöhte in Minute 49 auf vier Treffer Abstand (28:24) und läutete damit die Crunchtime der Partie ein. Vier Minuten später war neben Norsten auch Tilen Kodrin zur Stelle und markierte das 31:27, ehe Lukas Blohme auf 32:27 erhöhte (55. Minute).

 

Es sollte jedoch der letzte Gummersbacher Treffer der Partie sein, denn die Gäste hielten die Partie bis zum Schluss offen und erzielten 30 Sekunden vor Schluss den Anschluss (32:31). Ein erneuter Ballverlust des VfL blieb jedoch unbestraft, weil Jansen den letzten Erlanger Pass mit einem Hechtsprung abfing.

 

Für die Gummersbacher geht es am Sonntag, den 14. Mai, um 16:05 Uhr weiter. Dann steht für das Sigurdsson-Team auswärts das Aufeinandertreffen mit der SG Flensburg-Handewitt auf dem Programm.

 

Trainerstimmen

 

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Erlangen war in der ersten Halbzeit viel besser als wir und wenn man es sich einfach machen will, kann man das auf eine Position herunterbrechen. Sie hatten in der ersten Halbzeit acht oder neun Paraden und wir drei, in der zweiten Halbzeit war das umgekehrt. Es ist nicht einfach zu akzeptieren, aber das Leben ist immer einfacherer mit einer guten Torhüterleistung.

 

Wir haben uns extrem schwergetan und in der ersten Hälfte nur sechs Tore aus dem Positionsangriff erzielt. Wir haben den Rückraum von Erlangen nicht in den Griff bekommen, der insgesamt neun Tore erzielt, aber das spricht eben auch für die brutale Qualität des Gegners. Dieser Rückraum ist sehr speziell, hat viel Gewicht und Wurfkraft, das liegt uns nicht so. Wenn wir dann zu weit rausgehen, haben sie eben auch gute Kreisläufer.

 

In der zweiten Halbzeit hat Tibor bis drei Paraden gleich gut angefangen, bis er den Pfosten getestet hat. Wir haben am Ende super gekämpft und hatten eine bessere Chancenauswertung. Wenn man sich aber fünf Tore herausspielt, muss ich auch von meiner Mannschaft verlangen, dass wir das sauber über die Bühne bringen. Da habe ich schon etwas gezittert. Erlangen hatte dann die Chance auf einen Punkt, aber ich bin glücklich, dass wir beide Punkte hier halten konnten.

 

Raúl Alonso (HC Erlangen): Gratulation an Goggi und seine Mannschaft zum für die Zuschauer spannenden Spiel und Sieg. Das ist eben auch eine Seite des Sports. Vor einem Jahr war ich noch der glücklichere Trainer von uns beiden. Gummersbach hat das überragend gemacht. Der Knackpunkt war der Anfang der zweiten Halbzeit, als wir eigentlich alles unter Kontrolle hatten. Wir konnten uns dann nur noch wenige Möglichkeiten herausspielen, die wir dann aber auch nicht verwertet haben.

 

Das ist dann das gnadenlose Spiel des VfL, dass sie so etwas mit Tempo bestrafen und dann ist auch die Halle sofort da und hat uns unter Druck gesetzt. Erst war das Spiel für uns weg, aber dann haben wir noch einmal alle Kräfte mobilisiert und sind wieder reingekommen. Das spricht für unseren Charakter, aber insgesamt waren es keine gute Chancenverwertung, technische Fehler und nicht richtig erarbeitete Möglichkeiten gegen die offensive Deckung, obwohl wir darauf vorbereitet waren.

 

Es ist, wie es ist. Goggi macht das überragend und spielt mit seiner Mannschaft eine super Saison. Das spricht für seine Arbeit und die Entwicklung der Mannschaft. Wir freuen uns auch in der kommenden Saison hier wieder auf einen tollen Gegner zu treffen.

 

 

 

 

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