Gummersbach - Das Schlusslicht der Liga kommt in die SCHWALBE arena - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

VfL Gummersbach - HBW Balingen-Weilstetten (Freitag, 19 Uhr).

"Eigentlich", lässt der Duden wissen , hat die Bedeutung "im Prinzip". Von diesem kann es allerdings auch Ausnahmen geben. Beim Blick auf die Tabelle der Handballbundesliga ist "eigentlich" völlig klar, dass der VfL Gummersbach als klarer Favorit in das Heimspiel am Freitagabend gegen HBW Balingen geht. Die Gastgeber haben von den letzten sieben Punkspielen sechs gewonnen und somit satte 12:2 Punkte erbeutet, die Gäste campieren dagegen tief im Unterholz der Liga und stehen nach dem Aufstieg im Sommer dramatisch kurz vor dem direkten Wieder-Rausschmiss aus der nationalen Eliteliga.

Dazu kommt das jüngste Formbarometer: Der VfL meisterte die Osteraufgabe in Erlangen am Sonntag jedenfalls sehr souverän (34:31-Sieg). Die Schwaben lieferten bei ihrer 17:25-Heimschlappe gegen Leipzig dagegen einen echten Offenbarungseid ab. Insbesondere in der Offensive - mickrige sechs Törchen in den ersten 30 Minuten - lief so gut

wie nichts zusammen.

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Die lokale Presse, beispielsweise der "Zollern-Alb-Kurier", wertete den HBW-Aufritt gegen die Sachsen schlichtweg als "nicht bundesligatauglich" und die vereinsinternen HBW-News bescheinigten ihrem Team eine "absolut desolate Leistung".

Goggi Sigurdsson ist freilich meilenweit entfernt davon, die Tabellenletzten aus dem Süden am traumatischen Auftritt vor wenigen Tagen zu messen. "Das ist ein unangenehmer Gegner", sagt der VfL-Trainer, betont die enorme Physis mancher Balinger und erinnert an zwei richtig starke Vorstellungen der Gallier, die sich erst vor zehn Tagen nur hauchzart 34:35 bei Ligaprimus Füchse Berlin geschlagen geben mussten - nachdem man den Hauptstädtern fast 60 Minten lang erbitterten Widerstand geleistet hatte. Und auch die SG Flensburg, aktuell Tabellendritter, benötigte kürzlich jede Menge Dusel, um die Handballer von Coach Jens Bürkle gerade so bezwingen zu können (34:32).

Dennoch können die Gummersbacher mit breitem Kreuz in das Kräftemessen gehen. Zumal sich die Lage bei den Oberbergern in den letzten, extrem erfolgreichen Wochen nie verändert hat: Es gibst keine Verletzungssorgen, die Laune ist blendend, und in den Übungseinheiten wird nach Auskunft des Coaches gleichermaßen motiviert wie konzentriert gearbeitet. Man hat schließlich ein großes Ziel vor Augen - Handball auf der internationalen Bühne.

Auf dem Weg zu diesem Vorhaben hat Blauweiß am vergangenen Wochenende eine gewichtige Etappe erfolgreich gestaltet.

VfL-Sieg im Frankenland, gleichzeitige 28:31-Pleite des TSV Hannover-Burgdorf in Flensburg. Diese Konstellation hat Gummersbach an den Niedersachsen vorbei auf Tabellenplatz sechs gespült. Jenen Platz, der nach den aktuellen Hochrechnungen am Saisonende als letzter Rang zur Teilnahme am Europacup 2024/25 berechtigen könnte.

An Motivation wird es den Hausherren am Freitagabend also bestimmt nicht fehlen - auch wenn kampferprobte Gallier in der SCHWALBE arena aukreuzen.