HANDBALL

Verletzungssorgen immer größer: Dezimierter TuS von Nümbrecht vernascht

pn; 05.09.2021, 21:00 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski --- Simon Schanz und der SSV Nümbrecht feierten einen völlig ungefährdeten Heimsieg über verletzungsgeplagte Derschlager.
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Verletzungssorgen immer größer: Dezimierter TuS von Nümbrecht vernascht

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pn; 05.09.2021, 21:00 Uhr
Oberberg – Nümbrecht gewinnt zu seinem Saisonauftakt das Derby gegen den TuS Derschlag - Gäste wollten das Spiel verlegen - Oberwiehl fühlt sich in Köln benachteiligt - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).

SSV Nümbrecht – TuS Derschlag 29:20 (15:8).

 

60 Minuten Nümbrechter Dominanz, viele Fehler und wenig Emotionen – das Ergebnis spiegelte nur bedingt ein einseitiges oberbergischen Derbys zwischen dem SSV Nümbrecht und dem TuS Derschlag wider. „Wir hätten zur Pause schon viel höher führen müssen“, meinte SSV-Coach Dirk Heppe nach der Partie. Doch sein Team hatte nach dem ausgefallenen ersten Spieltag den erwartet nervösen Start und leistete sich gerade im Gegenstoß so manchen Fehler. Zufrieden durfte er dagegen mit seiner Defensive sein, die dezimiert angetretene Gäste bereits in den Anfangsminuten in nahezu jedem Angriff ins passive Spiel zwangen. Derschlags Trainer Andy Palm hatte angesichts der enormen Verletzungssorgen in seinem Kader bereits unter der Woche angekündigt, dass sein Team das Spiel möglichst verschleppen werde.

 

 

Erste hektische vier Angriffe unterstrichen die Nervosität auf beiden Seiten, erst Marcel Miebach brach den Bann zum 1:0 (3.). Über 3:2 (7.) übernahmen die Hausherren bis zum 8:3 (12.) durch erneut Miebach die Kontrolle – der Treffer hätte allerdings nicht zählen dürfen, nachdem Dominik Donath im selben Gegenstoß wegen eines Stürmerfouls eine Zeitstrafe aufgebrummt bekam. „Die Schiedsrichter hatten generell keine gute Linie“, sah Palm (Foto) nicht nur zu viele Fehler seiner Mannschaft, sondern auch einige ungeahndete Aktionen auf beiden Seiten, besonders in der Anfangsphase. Über 10:6 (19.) und 13:8 (25.) war Nümbrecht die klar bessere Mannschaft, die hohe Fehlerquote verhinderte allerdings eine Vorentscheidung zur Pause.

 

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Bei Derschlag hatten Norman Krause, Luca Nenne-Kolb und Eldar Stacevic zwar immer wieder ihre genialen Momente, insgesamt blieb das Spiel der Gäste aber viel zu ausrechenbar auf das Trio im Rückraum beschränkt. Den angestauten Frust entlud Starcevic in der 40. Minute an Dominik Donath, verdienter war eine Zeitstrafe selten. In Überzahl erhöhte Nümbrecht zum 22:11 (41.), war damit aber auch satt, während Derschlag im Schlussdrittel seine Haut teuer verkaufte. „Ich habe auch viel gewechselt“, meinte Heppe, der insgesamt zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft war. Mehr gewechselt hätte sicherlich auch Andy Palm gerne, der TuS-Coach hatte allerdings nur Spieler aus der Kreisligareserve auf der Bank sitzen. Nach den Verletzungen von Tobias Mlynczak (Achillessehne) und Till Malek (Arm) während des Spiels kam er nicht mehr darum herum. „Wir wussten, was hier auf uns zukommen würde. Die Jungs kennen die Situation, in der wir stecken. Am Montag sollen sie mir erst einmal schreiben, wer noch fit ist“, wird er dem Team mindestens eine Trainingseinheit in dieser Woche frei geben.

 

[Die Klasse von Eldar Starcevic (r.) blitzte immer wieder auf, insgesamt war der Linkshänder aber zu sehr auf sich gestellt.]

 

Vorwürfe gab es aus dem TuS-Lager nach der Partie in Richtung Nümbrecht. Aufgrund der angespannten Personalsituation habe man kurzfristig um eine Spielverlegung gebeten, die vom Handballverband auch genehmigt worden sei. Der SSV lehnte aber ab. Dirk Heppe äußerte wenig Verständnis für das Gesuch: „Sie besitzen eine zweite Mannschaft zum Auffüllen. Dasselbe Problem hatten wir selbst schon häufig genug. Ich bin nicht für die Derschlager Kaderplanung verantwortlich, wenn man meint, mit zehn Spielern in eine Oberligasaison zu gehen.“ Zumal sein Team am vorgeschlagenen Ersatztermin ebenfalls Personalprobleme gehabt hätte. „Wir wollten endlich spielen, sonst hätte unsere Saison drei Wochen später begonnen“, so Heppe.

 

Nümbrecht: Simon Schanz (7), Jannik Lang (6), Marcel Miebach, Paul Borisch, Niklas Witthaut (je 3), Sebastian Deilmann (3/2), Marius Euteneuer (2), Philipp Donath, Jens Frey (je 1).

 

Derschlag: Eldar Starcevic (7), Luca Nenne-Kolb (4), Norman Krause (4/2), Marko Köster (3), Christian Müller, Tobias Mlynczak (je 1).

 

[Philipp Donath feierte sein Premierentor in der Oberliga.]

 

SC Fortuna Köln – CVJM Oberwiehl 24:23 (14:9).

 

Oberwiehls Trainer Nils Hühn gehört eigentlich nicht zu den Trainern, die sich ausgiebig über Schiedsrichter äußern. Nach der Niederlage beim vermeintlichen Abstiegskonkurrenten Fortuna Köln erlebte man allerdings einen mehr als verärgerten CVJM-Coach. „52 Minuten lang gegen Neun zu spielen, ist sehr anstrengend. Eigentlich will ich es nicht auf die beiden Schiedsrichter schieben, aber das war phasenweise einfach krass“, meinte er. Bereits früh zeigte sich, dass die Oberberger in der Kölner Südstadt eine schwierige Aufgabe erwarten würde. Die Hausherren traten zwar nicht in Bestbesetzung an, lagen aber durchgängig in Führung. Beim 6:2 (11.) hatte Oberwiehl längst begonnen, sich mit den Entscheidungen der Unparteiischen zu beschäftigen, über 10:6 (17.) und 12:8 (26.) hielten die Gäste zwar kämpferisch dagegen, konnten aber nie entscheidend verkürzen.

 

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es ein Anrennen gegen Windmühlen. Oberwiehl traf zum 14:12 (36.) und 18:16 (44.), kassierte bei der Aufholjagd aber auch immer wieder Nackenschläge in Form von Zeitstrafen. Nicht ganz unerwähnt bleiben darf dabei allerdings auch die Schwäche vom Siebenmeterstrich: Zu diesem Zeitpunkt war man bereits drei Mal am Kölner Keeper gescheitert und hatte auch etliche gute Chancen ausgelassen. Mit dem 21:17 (52.) bog die Partie auf die Zielgerade. Fortuna Köln kassierte nun ebenfalls zwei Zeitstrafen, beim 22:22 (57.) durch Mirco Gröbner schnupperte der CVJM plötzlich an einem Auswärtserfolg – mehr aber auch nicht. „In der Schlussphase hatten wir dann Pech und haben zudem falsche Entscheidungen getroffen“, so Hühn. Köln erzielte zwei Treffer, während der neuerliche Anschlusstreffer von Leon Binder erst mit der Schlusssirene fiel. Der CVJM-Coach lobte Moral und Kampfgeist seiner Mannschaft, trauerte aber auch den Punkten im Abstiegskampf hinterher: „Das war ein Spiel, das wir hätten gewinnen müssen.“

 

Oberwiehl: Leon Binder (5), Sebastian Kruse (5/1), Jan Bluhm (5/2), Mirco Gröbner (3), Daniel Rischikov (2/1), Phil Nückel, Moritz Madel, Dominik Krieg (je 1).

 

Ergebnisse und Tabelle

BILDERGALERIE

KOMMENTARE

1

Angespannte Personalsituation… ich hab den selben Kader bis auf einen Spieler wie gegen Nippes gesehen…

Bring mich nicht auf die (Palm)e , 04.09.2021, 10:37 Uhr
2

Dann sind wir doch mal alle gespannt, wann die nächsten Talente aus der „Umgebung“ mit dem Ost-Express eintreffen…

Ost-Experte, 04.09.2021, 15:01 Uhr
3

Kaderplanung? Da war der sportliche Leiter Thomas Möller wohl im kompletten Tiefschlaf!

Hans-Jürgen, 05.09.2021, 23:20 Uhr
4

Die Kaderplanung von Derschlag besteht wohl aus Bergneustadt. Die Truppe wird wohl nächstes Jahr zum Wohle Derschlags zerschlagen.

HandbaLLOpa, 07.09.2021, 16:28 Uhr
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