Wiehl - Die Handballsaison 2021/22 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Ligen - Heute: Oberligist CVJM Oberwiehl.

Von Peter Notbohm

 

Eine zünftige Meisterfeier und mitgenommene Aufstiegseuphorie – all das hätten die Handballer des CVJM Oberwiehl nach ihrem Verbandsligatitel gerne im Portfolio gehabt. Die Corona-Pandemie machte aber allem einen Strich durch die Rechnung. Was Trainer Nils Hühn allerdings noch mehr fehlte, waren die dringend benötigten Spiele, um den personellen Umbruch in seinem Kader voranzutreiben „Beide Saisonabbrüche waren zwar richtig, aber wir haben dadurch in unserer Entwicklung anderthalb Jahre verloren“, sagt er, wohlwissend, dass der nächste Umbruch eigentlich schon vor der Tür steht.

 

Während Corona wollte niemand das Karriereende bekanntgeben

 

Denn manche Spieler wollten sich in diesem Sommer eigentlich verabschieden, hängen nun aber doch noch einmal ein Jahr dran. „Wir befinden uns in einer Art Zwischenphase“, erklärt Hühn (Foto) und muss mit seinem Team den schwierigen Spagat zwischen Begleitung des Umbruchs und Kampf um den Klassenerhalt bewältigen. Wie schwer das werden kann, haben die drei Niederlagen bis zum Abbruch im vergangenen Herbst gezeigt. „Da haben wir Lehrgeld gezahlt“, ist der CVJM-Coach ehrlich.

 

Personell steht ihm in diesem Sommer ein nahezu unveränderter Kader zur Verfügung. Mit Jan-Philipp Sträßer, Jannes Weidemann und Fynn Bastian haben drei Spieler das Team verlassen. Ihre Abgänge sollten durch die Rückkehr der beiden Studenten Maurice Heuser (Münster) und Moritz Schramm (Innsbruck/Bielefeld) kompensiert werden. Auf Schramm wird Hühn allerdings vorerst verzichten müssen, er zog sich im Training einen Kreuzbandriss zu und wird mehrere Monate ausfallen.

 

Die jungen Spieler müssen mehr Verantwortung übernehmen

 

Trotz dieser Hiobsbotschaft ist Hühn aber überzeugt, dass sein Team gut aufgestellt ist. Eine gewichtige Rolle ist dem neuen Kapitän Artur Gartung (Foto) sowie Routinier Mirco Gröbner zugedacht: Sie sollen das Team führen, gleichzeitig aber auch Verantwortung abgeben. Denn das CVJM-Spiel muss weniger abhängig von Einzelspielern sein, die jungen Spieler mehr Verantwortung übernehmen. Aber auch hier war der lange Lockdown wenig hilfreich. Zwar ging die Mannschaft frühzeitig gemeinsam laufen, im spielerischen Bereich sieht Hühn aber noch Luft nach oben.

 

„Ich würde mir wünschen, noch weiter zu sein“, meint er, hat die vergangene Monate aber zumindest dazu genutzt, sein Team variabler in der Defensive aufzustellen, nachdem die Rückkehr von Abwehrchef Andre Rischikov lange Zeit ungewiss war. Realistisch weiß Hühn die Rolle seiner Oberwiehler in der Oberliga einzuschätzen. „Natürlich würden wir uns über die Qualifikation zur Meisterrunde freuen, aber es sollte jedem klar sein, dass es für uns nur um den Klassenerhalt geht“, sagt er und ist gespannt, wie sein Team mit den zu erwartenden Rückschlägen umgeht.

 

Tests und Tore

 

CVJM – HSG Rösrath/Forsbach 30:20

CVJM – HC Gelpe/Strombach II 34:32

CVJM – SSV Nümbrecht II 21:14

CVJM – CVJM Waldbröl 37:23

CVJM – HSG Rösrath/Forsbach 28:27

 

Zugänge

Moritz Schramm (nach Studium in Innsbruck und Bielefeld)

Maurice Heuser (DJK Eintracht Hiltrup)

 

Abgänge

Jan-Philipp Sträßer (Landesligareserve)

Jannes Weidemann

Fynn Bastian (beide Handballpause)

 

Spielerkader

 

Tor

Philip Gläser

Christopher Koch

Jannis Schoger

Elmar Wolff

 

Feld

Henrik Berndt

Leon Binder

Jan Bluhm

Arthur Gartung

Mirco Gröbner

Maurice Heuser

Dominik Krieg

Sebastian Kruse

Moritz Madel

Julian Marenbach

Phil Nückel

Andre Rischikov

Daniel Rischikov

Johannes Schneevogt

Bastian Schneider

Moritz Schramm

 

Trainer

Nils Hühn

 

Torwarttrainer

Jens Ruland

 

Betreuer

Jan Hühn

 

Physiotherapeut

André Meyer

 

Zeitnehmer

Dirk Dannenberg