Oberberg – Gelpe/Strombach II besiegt Brühl und profitiert vom Wahner Ausrutscher – Im Abstiegskampf treten Nümbrecht II und Hückeswagen auf der Stelle – Oberwiehl bezahlt Sieg in Wesseling mit einem Nasenbeinbruch (AKTUALISIERT).
HSG Geislar-Oberkassel – SSV Nümbrecht II 38:25 (17:13).
„Der Trainer hatte heute andere Vorstellungen als die Mannschaft“, versuchte SSV-Coach Jörg Beger die 25:38-Niederlage in Bonn mit Galgenhumor zu nehmen. Aus den erhofften Bonuspunkten im Abstiegskampf beim Tabellenvierten wurde nichts. Die Oberberger waren trotz der beiden Leihgaben aus dem Oberligakader, Niklas Witthaut und Benedikt Opitz, von Anfang an auf verlorenem Posten. Schon die ersten Minuten verschliefen die Gäste völlig und ein Gegenstoß nach dem anderen rollte auf das Nümbrechter Tor zu. Dass es über 10:4 (13.) zur Pause nur vier Tore Rückstand waren, lag daran, dass auch der SSV gute Phasen hatte, davon allerdings insgesamt zu wenige.
Nach dem Seitenwechsel hatten sich die Oberberger eigentlich noch einmal viel vorgenommen, scheiterten aber am eigenen Nervenkostüm. „Wir haben gekämpft, hatten aber nichts zu bestellen. Geislar-Oberkassel hat uns gezeigt, was Laufbereitschaft heißt“, so Beger, der mitansehen musste, wie die Bonner über 23:15 (38.) und 30:21 (51.) in der Schlussphase noch deutlich davonzogen. „Der Kampfgeist war da, aber wir hatten zu viele Höhen und Tiefen“, meinte der SSV-Coach. Die Oberberger haben nun sieben Tage Zeit, sich auf das überlebenswichtige Abstiegsendspiel gegen Hückeswagen vorzubereiten.
Nümbrecht II: Mathis Pötzsch (5), Philipp Donath, Niklas Witthaut (je 4), Tim Lefherz (4/4), Kevin Schieferdecker, Stephan Bitzer (je 2), Benedikt Opitz, Justus Stein, Alexander Seinsche, Hendrik Wilkens (je 1).
TuS Wesseling – CVJM Oberwiehl 28:30 (13:17).
Teuer erkaufter Sieg für Oberwiehls Handballer. Zwar holten die Oberberger die beiden von Trainer Christian Schüttenhelm eingeforderten zwei Punkte gegen den bisherigen Tabellennachbarn, müssen nun voraussichtlich aber einige Zeit auf Artur Gartung verzichten. Der Rechtsaußen brach sich acht Minuten vor dem Ende bei einem Zusammenprall mit seinem Gegenspieler die Nase. Der CVJM klettert durch den Sieg auf Rang sieben. Held des Abends war ausgerechnet ein Spieler, der diese Saison noch gar keine Rolle gespielt hat. Torhüter Chris Koch war laut Schüttenhelm nach langer Verletzungspause eigentlich „nur für das gute Gefühl dabei“, parierte dann in der Schlussphase aber beim 28:29 (57.) einen wichtigen Siebenmeter. Oberwiehl musste trotzdem bis zum Schluss zittern: Lennart Frielingsdorf warf den 28:30-Endstand erst drei Sekunden vor Schluss.
Dabei waren die Oberberger gut ins Spiel gestartet. Über 2:4 (6.) und 6:8 (14.) verteidigten die Gäste stets einen knappen Vorsprung. „Wir hatten gute Lösungen, aber ein wenig Wurfpech und waren auch bei ein paar Gegenstoßpässen etwas zu riskant“, so Schüttenhelm. Der Start aus der Pause misslang dann: Wesseling, das mit kleinem Kader auskommen musste, nutzte Zeitstrafen der Oberberger für den 22:22-Ausgleich (42.). Vor allem Alexander Krune traf aus allen Lagen (15 Tore). Kippen sollte das Spiel aber nie und am Ende hatte Oberwiehl schließlich noch seinen Comebacker Chris Koch. Bester Spieler war aber Frederik Schneider. „Das war überragend von ihm. Gegen ihn hatte Wesseling keine Antwort“, fand Schüttenhelm.
Oberwiehl: Artur Gartung (8/1), Frederik Schneider (7), Lennart Frielingsdorf, Ole Knotte, Leon Binder (je 3), Jan Philipp Strässer (2), Moritz Madel (2/2), Silas Kleinauski, Sean Bockhacker (je 1).
HC Gelpe/Strombach II – Brühler TV 39:31 (17:16).
Die Handballer des HC Gelpe/Strombach II haben das Tor in Richtung Oberliga weit geöffnet. Während das Team von Daniel Rodriguez sich in einem hitzig geführten Spiel mit 39:31 gegen den Brühler TV durchsetzte, verlor Verfolger Jahn Köln-Wahn überraschend klar mit 26:32 bei der HSG Siebengebirge-Thomasberg II. Der Vorsprung der Oberberger beträgt damit fünf Spieltage vor dem Saisonende fünf Punkte. Am kommenden Samstag müssen die HC-Handballer zum Flughafenteam und können dort alles klar machen. So weit denkt Rodriguez aber noch nicht: „Meine oberste Priorität ist jetzt erst einmal das Nachholspiel am Mittwoch gegen Refrath/Hand II. Natürlich spielt uns das Wahn-Ergebnis in die Karten, aber wir müssen weiter demütig bleiben.“
Für die beiden Punkte gegen Brühl mussten die Oberberger hart arbeiten. Rodriguez lobte nach dem Abpfiff den Gegner aus der Schlossstadt: „Sie spielen als Aufsteiger eine Topsaison und haben eine wirklich interessante Mannschaft.“ Vor allem Shooter Leonard Glock (14 Tore) bereitete den Gastgeber massive Probleme. Über 1:3 (2.), 7:4 (9.) und 9:12 (18.) brauchte Gelpe/Strombach II lange, um ins Spiel zu finden. „Brühl war hitzig und giftig eingestellt und man merkte, dass sie uns ärgern wollen“, so Rodriguez, dessen Team über 14:13 (22.) aber eine knappe Führung mit in die Pause nahm.
In der Kabine fand der Spanier klare Worte und drehte auch an den richtigen Taktikschrauben. Die 5:1-Deckung funktionierte nun wesentlich besser und vorne sorgte Konrad Toelstede immer wieder für viel Tempo mit seinen Zweikämpfen. Überhaupt spielten die Gastgeber ihre Angriffe nun konsequent bis zum freien Mann aus. Über 19:17 (34.) nutzten die Oberberger zwei Zeitstrafen gegen Brühl, um sich beim 23:18 (39.) einen kleinen Vorteil zu erspielen. Bis zum 27:23 (44.) blieben die Gäste noch in Schlagdistanz, dann zog der HC auf 31:23 (48.) davon. „Aufgrund der Breite unseres Kader war es ein verdienter Sieg, wenn auch in der Höhe vielleicht ein wenig zu hoch“, so Rodriguez.
Gelpe/Strombach II: Konrad Toelstede (7), Lasse Jürges, Felix Soldanski, Tobias Müller (je 5), Finn Feuerbach (4/1), Felix Maier, Fynn Schürmann, Jerome Draeger (je 3), Julian Kolken (2), Philipe Ginczek, Maurice Ginczek (je 1).
HSG Rösrath/Forsbach – ATV Hückeswagen 35:30 (15:12).
Hückeswagens Interimstrainer Sebastian Mettler muss im Abstiegskampf mit seinen ATV-Handballern weiter auf den ersten Sieg warten. Auch beim Topteam aus Rösrath/Forsbach standen die Oberberger nach 60 Minuten mit leeren Händen da. Trotz guter Leistung, wie Mettler betonte: „Für unsere Moral war das trotzdem ein sehr gutes Spiel. Wir sehen, wie die Mechanismen greifen können und das gewisse Dinge, die wir seit Wochen bearbeiten, endlich Früchte tragen.“ In Forsbach hatten sich die Gäste ohnehin nur Außenseiterchancen ausgerechnet, wollen die positiven Erfahrungen nun aber in die entscheidenden Spiele um den Klassenerhalt mitnehmen. Zwar gerieten die Hückeswagener nach dem 4:3 (8.) in Rückstand, hielten über 8:4 (12.), 11:9 (22.) und 14:10 (28.) diesen aber bis zur Pause relativ konstant.
Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel zunächst wenig, obwohl die Gäste früh auf Philipp Borisch verzichten mussten, der seinen Gegenspieler unglücklich am Hals traf und zurecht Rot (36.) sah. „Leider haben wir dann wieder drei, vier schwache Minuten, in denen der Abstand größer wird“, so Mettler. Über 24:19 (40.), 27:24 (47.) und 33:27 (55.) geriet der Sieg der Rösrath/Forsbacher nicht mehr in Gefahr. Besonders Tobias Bonekämper wusste bei den Gästen zu gefallen. „Er findet nach seiner Verletzung langsam zu seiner alten Stärke zurück. Aber auch insgesamt sind wir mit dieser Leistung für die nächsten Spiele gewappnet“, so der ATV-Coach. Kommende Woche kommt es zum Endspiel in Nümbrecht, wo Hückeswagen unbedingt gewinnen muss.
Hückeswagen: Tobias Bonekämper (11), Til Kuhlwilm (5), Paul Borisch (5/1), Maximilian Hoffmann (3), Philipp Borisch, Lucas Frischmuth, Pascal Tholl (je 2).
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