HANDBALL

Sigurdsson vor Wetzlar: „Träumen darf und soll man“

pn; 18.11.2023, 14:00 Uhr
Foto: Michael Kleinjung ---- Nach dem Heimsieg über die MT Melsungen wollen Stepan Zeman und der VfL Gummersbach nun in Wetzlar nachlegen.
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Sigurdsson vor Wetzlar: „Träumen darf und soll man“

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pn; 18.11.2023, 14:00 Uhr
Gummersbach – Der VfL Gummersbach muss am Montagabend zum Auswärtsspiel bei der HSG Wetzlar antreten – Trainer spricht vor Spiel über Träume und warum er Komfort hasst – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

HSG Wetzlar - VfL Gummersbach (Montag, 19 Uhr).

 

Gleichauf mit dem THW Kiel, aktuell nur vier Punkte hinter Platz vier – mancher VfL-Fan vermag vor dem Auswärtsspiel der Handballer des VfL Gummersbach bei der HSG Wetzlar am Montagabend schon wieder von ein wenig mehr zu träumen. Nicht zuletzt die beeindruckenden Leistungen gegen die Füchse Berlin und die MT Melsungen haben den oberbergischen Traditionsverein unlängst wieder in den medialen Fokus der bundesweiten Berichterstattung gebracht.

 

Jemand der überhaupt nichts gegen Ziele und Träume hat, ist VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. „Ich werde niemandem verbieten zu träumen. Man darf, soll und muss Träume haben“, sagt der Isländer. Was der 44-jährige ehemalige Weltklasse-Linksaußen aber auch weiß: Ergebnisse sind im Sport nicht planbar. Stattdessen spricht er von einer Milchmädchenrechnung: „Wenn alles planbar wäre, würde es jeder machen. Trotzdem muss man Ziele haben, für die man hart arbeitet.“

 

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Das nächste Ziel der VfL-Handballer ist Wetzlar. Nur auf einen Zwischenhappen zwischen all den Topspielen im November und Dezember gegen Berlin, Melsungen, Flensburg und Magdeburg will Sigurdsson den hessischen Tabellen-13. dabei auf keinen Fall reduzieren. „Sicherlich waren die letzten beiden Heimspiele zwei Highlights“, sagt er, „aber für mich ist jedes Bundesliga-Spiel ein Highlight.“ Dass seine Mannschaft den Fokus nicht umgeschaltet bekommt, glaubt er jedenfalls nicht, sondern warnt vielmehr vor aufstrebenden Wetzlarern.

 

„Ich glaube, ich muss niemandem erklären, wie gut Rubin, Cavor, Zelenovic, Fredriksen oder Klimpke sind“, meint der Isländer und verweist auf den Aufschwung der Hessen. Nach dem hatte es zunächst zu Saisonbeginn allerdings überhaupt nicht ausgesehen. Wetzlar knüpfte trotz Trainerwechsel im Sommer nahtlos an die schwachen Auftritte der Vorsaison an und startete mit 2:10 Punkten in die neue Spielzeit. Doch nach Erfolgen in Hannover, Balingen und Eisenach sowie einem Remis gegen Stuttgart sind die Stimmen, die in der HSG den ersten Abstiegskandidaten gesehen haben, mittlerweile deutlich leiser geworden.

 

Nochmal Sigurdsson: „Das ist eine super Mannschaft, in die Frank Carstens frischen Wind gebracht hat. Sie sind inzwischen deutlich stabiler als noch zu Saisonbeginn.“ Spielerisch hängt vieles vom norwegischen Spielmacher Magnus Fredriksen sowie der Schweizer Rückraumgranate Lenny Rubin (67 Tore) ab. Sie schaffen mit ihren Aktionen die Freiräume, die vor allem vom slowenischen Rechtsaußen Domen Novak (71 Tore) genutzt werden. Die Freude am Spiel nach langer Verletzungspause wiederentdeckt hat zudem Nemanja Zelenovic, der nur einmal im VfL-Trikot auflief. Einen fitten Zelenovic hätte Sigurdsson letzte Saison gerne im Kader gehabt, betont er.

 

Bereits jetzt ausverkauft ist das kommende Heimspiel des VfL Gummersbach am kommenden Samstag gegen die SG Flensburg-Handewitt. Das vermeldete der Verein am Freitag.

 

Von einer Favoritenrolle will Sigurdsson trotz des aktuellen Tabellenbildes aber weiter nichts hören. Zwar sei er sich bewusst, in welcher Situation, sich der Gegner befinde, „aber das macht sie auch so gefährlich und in dieser Mannschaft steckt viel mehr als sie vergangene Saison gezeigt haben“. Auch seine Mannschaft sieht er trotz der letzten famosen Auftritte noch nicht so gefestigt, wie er sich das wünschen würde: „Wir werden besser, aber sind noch nicht so konstant, wie ich mir das wünsche und wie ich hoffe, dass wir es in einem halben Jahr sind.“ Aus diesem Grund weigert er sich auch von einer komfortablen Situation zu sprechen: „Ich hasse das Wort Komfort. Denn es bedeutet, dass man irgendwann nachlässt.“

 

Ob Finn Schroven am Montag endlich sein Comeback im VfL-Trikot geben wird? Das lässt der isländische VfL-Coach bewusst offen: „Für ihn ist die Belastung durch Fahrerei und Training in zwei Mannschaften enorm hoch. Ich will so wenig wie möglich bei Dormagen eingreifen, auch weil man sieht, wie gut die Spielzeit in der 2. Liga für seine Entwicklung ist.“ Trotzdem sei er nach der Verletzung von Tom Jansen als Backup für Giorgi Tskhovrebadze in der Bundesliga derzeit unheimlich wichtig. „Wir werden sehen, ob seine Einsatzzeiten bei uns jetzt mehr werden.“

 

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