Gummersbach - Im letzten Liga-Heimspiel des Jahres will der VfL Gummersbach den nächsten Sieg einfahren - Die Gerüchteküche um den zukünftigen Kader brodelt gewaltig – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

VfL Gummersbach – HSV Hamburg (Donnerstag, 19 Uhr, SCHWALBE arena).

Drei Ligaspiele und das Pokalheimspiel gegen FRISCH AUF! Göppingen warten auf die Handballer des VfL Gummersbach noch im Jahresendspurt, ehe es in den Urlaub oder zu den Nationalmannschaften geht. Am Donnerstag empfangen die Oberberger den HSV Hamburg in der SCHWALBE arena. Ein Match, mit durchaus richtungsweisendem Charakter. Nach der knappen Niederlage in Magdeburg trennen Gummersbach und die Hanseaten zum Hinrundenende derzeit nur zwei Punkte in der Tabelle.

„Unsere Fans haben uns das ganze Jahr toll unterstützt, aber jetzt haben wir sie besonders nötig“, sagt VfL-Coach Gudjon Valur Sigurdsson angesichts der erheblichen Personalprobleme vor dem letzten Liga-Heimspiel in diesem Jahr. Fast schon auf der letzte Rille kommen Gummersbachs Handballer derzeit daher. Ole Pregler hat sich gegen Flensburg eine Verletzung zugezogen, die Sigurdsson nicht näher definieren möchte. Dominik Mappes befindet sich nach dem Schlag gegen den Kopf im Spiel in Magdeburg ebenfalls in ärztliche Behandlung. „Da werden wir absolut kein Risiko eingehen“, sagt Sigurdsson. Der Spielmacher werde nur eingesetzt, wenn die Ärzte ihn freigeben. Beide Mittelmänner waren bislang nicht im Training.

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Anders als Stepan Zeman, der nach einem grippalen Infekt, der den Kreisläufer vollkommen schachmatt gesetzt hat, am Montag erstmals seit Mittwoch wieder am Training teilnahm – aber auch sein Einsatz ist noch nicht endgültig gesichert. Auch Julian Köster war zuletzt etwas kränklich und sollte gegen Magdeburg eigentlich maximal 40 Minuten agieren, stellte sich nach dem Mappes-Ausfall aber in den Dienst der Mannschaft. Im Hause Vidarsson steht zudem die Geburt des Nachwuchses weiterhin bevor. Der Kreisläufer war bereits in Magdeburg kurzfristig nachgereist. „Einfach kann jeder“, kommentiert der VfL-Coach das Personalpuzzle dieser Tage.

In Rückblick auf die Partie beim amtierenden Champions-League-Sieger lobt Sigurdsson sein Team noch einmal: „Ich war zufrieden mit der Leistung der Jungs – sowohl kämpferisch als auch in der Defensive – gerade angesichts der wenigen Alternativen.“ Was besonders gut im Vergleich zur Flensburg-Pleite gelang: Gummersbach konnte Magdeburgs Spielfluss mit Stoppfouls immer wieder unterbinden.

Dass es am Ende trotzdem nicht zur Sensation reichte, hat aus Sicht des VfL-Trainers mehrere Gründe. Einer war die in der Schlussphase nicht mehr ganz so clevere Wurfauswahl, die Torhüter Sergey Hernandez ins Spiel brachte. Auf der andere Seite nennt Sigurdsson aber auch die Attribute Erfahrung und Qualität: „Wir reden hier vom Champions-League-Sieger und Super Globe-Sieger. Da ist Konstanz das A & O, was uns die Topteams noch ein wenig voraushaben.“ Diese müsse sein Team noch lernen, „dafür sind wir aber auch frei, wild und manchmal verrückt“.

Hamburg schätzt der Isländer als unangenehmen Gegner ein, auch wenn das Team von der Elbe aus den letzten fünf Spielen nur zwei Punkte (31:23 gegen Erlangen) geholt hat. Gespannt ist er, ob Spielmacher Dani Baijens, der nach der Saison nach Paris wechseln wird, nach seinem Mittelhandbruch im Oktober wieder zur Verfügung stehen wird. Zuletzt hatte der HSV auch Shooter Dominik Axmann gegen Berlin mit einem Kreuzbandriss verloren. Mit Jacob Lassen, Leif Tissier, Zoran Ilic und Azat Valiullin sieht Sigurdsson den Gegner im Rückraum aber immer noch breit aufgestellt. Die beiden Außen Casper Mortensen (106/35 Tore) und Frederik Andersen (59/1) bezeichnet er sogar als eins der Top3-Außenduos der Liga.

Nicht zu vergessen: Hinter der kompakten Abwehr stehen mit Johannes Bitter und Jens Vortmann zwei absolute Routinier zwischen den Pfosten. Wobei Bitter nach seiner Knie-Operation bislang seiner Form ein wenig hinterherrennt. Sigurdssons Matchplan ist klar: Über eine aggressive Abwehr will man wie schon in Magdeburg erneut ins Umschaltspiel kommen. Denn: „Da sind wir derzeit deutlich effektiver als im gebundenen Spiel.“ Den Fans verspricht Sigurdsson trotzdem eins: „Jeder, der am Donnerstag das VfL-Trikot anzieht, wird 100 Prozent geben – egal, ob wir zwölf oder 14 Spieler sind.“

Für das Spiel waren am Dienstagmittag noch 435 Tickets zu haben.