HANDBALL

Sigurdsson: „Mit einem Sieg feiert es sich einfach besser“

pn; 13.05.2022, 12:50 Uhr
Foto: Michael Kleinjung.
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Sigurdsson: „Mit einem Sieg feiert es sich einfach besser“

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pn; 13.05.2022, 12:50 Uhr
Gummersbach – Ludwigshafen soll nicht zum Party-Crasher werden – Große Aufstiegsparty nach dem Spiel vor der Arena - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

VfL Gummersbach – Eulen Ludwigshafen (Samstag, 18 Uhr, SCHWALBE arena).

 

Hinspiel: 25:30.

 

Den lang ersehnten Moment nicht in der Halle, sondern vor dem Fernseher zu erleben, sei schon speziell gewesen, sagt VfL-Coach Gudjon Valur Sigurdsson mit zwei Tagen Abstand zur wilden Aufstiegsparty am Dienstag. Nach dem Tor von Pierre Busch zum 27:27-Ausgleich des TV Großwallstadt gegen den ASV Hamm-Westfalen hatte es bei den VfL-Handballern kein Halten mehr gegeben. Der gesamte Druck fiel von Mannschaft, Trainer und Verantwortlichen ab: Bis tief in die Nacht wurde die Rückkehr in die Bundesliga nach dreijähriger Abstinenz gefeiert.

 

Auf die Diskussion, ob es nicht doch schöner in eigener Halle nach einem Sieg gewesen wäre, will sich Sigurdsson gar nicht erst einlassen. „Dann wäre man undankbar“, sagt er und ergänzt, „ich bin vor allem unglaublich stolz auf alle meiner Spieler, dass wir unser Ziel erreicht haben.“ Auch der sonst so ehrgeizige Isländer wirkt im Gespräch vor dem Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen wesentlich gelöster. Nicht nur seinen Spielern scheint nach dem Abpfiff in Bietigheim eine enorme Last von den Schultern gefallen zu sein.

 

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Ob es seinen Handballern nun so ergeht wie den Fußballern des FC Bayern München und die Gier nach den letzten Prozenten im Saisonendspurt nachlässt? Sigurdsson hätte Verständnis dafür, glaubt es aber nicht: „Ich war wirklich positiv überrascht von der Trainingseinheit am Donnerstag.“ Sein Team habe sich genauso professionell und fokussiert gezeigt wie in den vergangenen zwei Monaten, in denen man mit starken Leistungen durch die Liga marschierte. „Ich habe jedenfalls nur wenig Nachwirkungen von der Partynacht gesehen“, ergänzt er.

 

Das liege aber auch daran, dass man für Samstag noch einige Ziele habe. Gegen Ludwigshafen kann man auch die Meisterschaft in der 2. Liga rechnerisch perfekt machen, dazu die beeindruckende Heimserie auf 17 Siege ausbauen. Und zu guter Letzt sagt Sigurdsson: „Mit einem Sieg wäre die Laune bei der Party mit den Fans im Anschluss noch besser.“ Ein paar Prozent nachlassen liegt ohnehin nicht im Naturell des ehrgeizigen Isländers: „Die Saison geht noch einen Monat. Wenn wir nun weniger machen würden, wäre das eine Einladung für Verletzungen und schlechte Leistungen.“

 

Der kommende Gegner blickt auf seine seltsame Saison zurück. Als einer von vier Bundesligaabsteigern vor der Saison zum weiten Feld der Aufstiegskandidaten gehandelt, wurden die Eulen diesem Anspruch lange auch gerecht. Bis Ende Februar waren die Süddeutschen mit 25:13 Punkten auf Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen, bezwang auch den VfL souverän im Hinspiel. Nun Mitte Mai hat Ludwighafen eine beispiellose Negativserie hinter sich. Trainer Ceven Klatt musste vor vier Wochen seinen Hut nehmen. Und auch sein Nachfolger, Trainer-Urgestein Michael Biegler, konnte den Sturzflug auf Rang 14 (29:33 Punkte) nicht wirklich verhindern: Ein Sieg aus fünf Spielen ist seine ernüchternde Bilanz.

 

Sigurdsson hat eine Erklärung für die Talfahrt der Eulen: „Corona, viele Verletzungen, dazu nun ein neuer Trainer, das ist keine einfache Situation.“ Zuletzt fiel neben Toptorjäger Hendrik Wagner (159 Tore) auch Abwehrchef Christian Klimek aus. Bei der 23:28-Niederlage in Nordhorn habe sich Ludwigshafen aber wieder besser präsentiert, findet der VfL-Coach. „Sie verfügen über gute Schützen aus der zweiten Reihe und werden ihren Negativlauf irgendwann beenden – gegen uns muss das aber nicht unbedingt sein“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

 

Personell wird er vermutlich auf dieselbe Mannschaft wie in Bietigheim zurückgreifen können. Ein Comeback von Timm Schneider sei eher unwahrscheinlich, dafür konnte Szymon Dzialakiewicz in dieser Woche wieder ins Training einsteigen. „Es kann sein, dass es ein oder zwei Änderungen im Kader geben wird. Das weiß ich aber erst nach dem Abschlusstraining“, will Sigurdsson sich nicht in die Karten schauen lassen und freut sich auf Aufstiegsparty mit den Fans, die 30 bis 45 Minuten nach dem Abpfiff auf dem Heiner-Brand-Platz stattfinden wird.

 

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