HANDBALL
Schluss nach über 15 Jahren: Peisker hängt das Mikro an den Nagel
Nümbrecht - Der Hallensprecher von Nümbrechts Handballern moderiert heute Abend sein letztes Spiel in der GWN-Arena.
Von Peter Notbohm
Wenn heute Abend bei der offiziellen Saisoneröffnung der Handballer des SSV Nümbrecht (OA berichtete) das „Legendenspiel“ zwischen den SSV-Altstars und der aktuellen Oberligamannschaft angepfiffen wird, heißt es gleichzeitig Abschied nehmen. Zum allerletzten Mal wird Reinhard Peisker zum Mikrofon greifen und ein Spiel seiner Nümbrechter als Hallensprecher moderieren.
Seit rund 16 Jahren gehört der 75-jährige Peisker bei den Heimspielen des Oberligisten mittlerweile zum Inventar. Wie viele Aufstellungen, Torschützen und Zeitstrafen er über die Jahre angesagt hat, darüber hat er nie Buch geführt. Wichtig war ihm immer nur, dass er möglichst keine Fehler macht. „Gerade zu Beginn musste ich aber doch manches lernen“, erzählt Peisker mit einem Lachen. Denn eigentlich stammt der gelernte Kessel- und Behälterbauer, der später auch bei der Polizei und als Speditionskaufmann gearbeitet hat, aus dem Fußball und hat den Auf- und Abstieg des SV Hermesdorf von der 3. Kreisklasse bis zur Bezirksklasse und zurück hautnah miterlebt.
[Die gute Laune war immer eins der Markenzeichen von Hallensprecher Peisker.]
„Dass Fußballer Tore schießen, Handballer sie aber werfen, hat mir zunächst doch ein wenig Probleme bereitet“, schmunzelt er beim Gedanken an seine anfänglichen Versprecher. Auch, dass er in seinen Anfangsjahren noch hinter dem Kampfgericht stehen musste und damit keinen direkten Blick auf die Anzeigentafel in der GWN-Arena hatte, machte es nicht unbedingt einfacher. Mit zunehmender Routine nahm aber auch der Spaß an der Aufgabe immer mehr zu, sodass Peisker, der auch als Sponsor des Vereins auftrat, kaum ein Spiel verpasste.
„Für mich war er gefühlt schon immer da“, sagt auch Nümbrechts Handballchef Jörg Weber. „Ihm war eine gute sportliche Stimmung in der Halle immer das wichtigste Anliegen.“ Dabei ist der seit 53 Jahren verheiratete Familienvater eher zufällig Einpeitscher beim SSV geworden: Nachdem er über Bekannte vom Fußball zum Handball gekommen war, gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der „Freunde des Nümbrechter Handballs“. „Damals hieß es, dass wir noch einen Hallensprecher brauchen und plötzlich kam jemand auf mich zu und meinte ‚Das kannst du doch machen!‘“, erinnert sich Peisker zurück.
Das Talent blieb nicht verborgen: Auch der Handballkreis Oberberg griff auf seine Dienste zurück und Peisker übernahm die Moderation beim Kreispokal und beim BSP-Cup. „Er hat das immer überragend gemacht und seine Qualität hat sich dann rumgesprochen“, meint Jörg Weber und bedauert, dass Peisker nun aufhören will. Angesprochen auf seine schönsten Momente in den vergangenen 16 Hallensprecherjahren, muss der 75-Jährige nicht lange überlegen: „Das waren die beiden Freundschaftsspiele gegen den SC Magdeburg, das ich gemeinsam mit Dirk Hartmann moderiert habe und gegen den VfL Gummersbach, als ich den damaligen VfL-Trainer Emir Kurtagic interviewen durfte.“
Warum nun Ende ist? „Meine Stimme ist rauer geworden und mein Hals-Nasen-Ohren-Arzt meinte, dass er mir leider keine neuen Stimmbänder machen könne“, sagt Peisker ein wenig wehmütig. Den Nümbrechter Handball will er trotzdem weiter intensiv verfolgen. Auf den Perspektivwechsel vom Mikrofon zum normalen Fan auf der Tribüne freut er sich schon. „Jetzt darf ich auch endlich einmal bei Schiedsrichterentscheidungen lauter werden und muss nicht mehr alles in mich hineinfressen“, sagt er mit einem Augenzwinkern.
KOMMENTARE
1
Danke Reinhard für deinen Einsatz!
Alles Gute für dich!
2
Danke für 15 tolle Jahre als Hallensprecher. Du bist und bleibst ,, Die Stimmen Nümbrecht" !
Elmar Heinrichs, 06.08.2023, 15:01 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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