Oberberg – Der Handballverband Mittelrhein zieht die Konsequenzen aus der andauernden Corona-Pandemie – Auch Nordrheinliga wird abgebrochen – Abstiegsfrage geklärt – Über Aufstiegsfrage soll später entschieden werden.

Die Handballsaison wird in allen Ligen für beendet erklärt. Das hat der Vorstand des Handballverband Mittelrhein (HVM) nach eingehender Beratung diese Woche beschlossen und folgt damit auch der heute veröffentlichten Handlungsempfehlung des Deutschen Handballbundes (DHB). Der HVM reagiert damit auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie, nachdem der Spielbetrieb bislang nur bis zum 19. April ausgesetzt war. „Wir haben uns entschieden, den Spielbetrieb einzustellen und die Saison ohne Absteiger in allen Ligen vorzeitig zu beenden“, sagte HVM-Spielwart Karl-Walter Marx im Gespräch mit Oberberg-Aktuell. Auch der Spielbetrieb in der Nordrheinliga wird abgebrochen.

Es sei höchst unwahrscheinlich, dass vor dem Sommer noch einmal Wettkämpfe mit Publikum ausgetragen werden können. „Das Kontaktverbot besteht noch mindestens drei Wochen und wie es danach weitergehen wird, kann noch niemand sagen“, so Marx. Eine Fortsetzung der Saison bis Ende Juni sei unrealistisch, auch weil die Mannschaften zuvor noch einmal eine Vorbereitungsphase gemeinsamen Trainings benötigen würden. Durch die Sperrungen der Hallen seien alle Spieler aus dem sportlichen Rhythmus – das Verletzungsrisiko wäre hoch. Stattdessen wolle man mit der Entscheidung zum Abbruch, den Vereinen Planungssicherheit geben.

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Auch die Abstiegsfrage ist bereits geklärt: Auf einen sportlichen Abstieg wird verzichtet. Sollte es Mannschaften geben, die an der Ligazugehörigkeit nicht festhalten wollen, deutete Marx in dieser Frage Gesprächsbereitschaft an: „Dann werden wir uns flexibel zeigen und keine Steine in den Weg legen.“ Eine endgültige Aufstiegsreglung hat der Handballverband dagegen noch nicht getroffen. Hierrüber wolle man zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, dabei auch abwarten, welche Löungen die Arbeitsgruppe des DHB in dieser Frage erarbeiten wird. „Unser Ziel bleibt es aber, eine möglichst gerechte Entscheidung herbeizuführen“, so Marx.

Einen Aufstieg wird es laut Meldung des HVM in jedem Fall geben, die Ligen entsprechend aufgestockt und in der nächsten Saison durch vermehrten Abstieg wieder auf ihre Sollgröße zurückgeführt werden. Statt einem Rahmenspielplan, der auf einem 14er-Schlüssel basiere, plane man dann einem 16er- oder gegebenenfalls sogar einem 18er-Schlüssel. „Mir ist bewusst, dass unsere Entscheidung sicherlich nicht nur Befürworter finden wird, aber ich denke, mit dem Abbruch haben wir sportlich die fairste Lösung gefunden“, meint Marx.

Die Handball-Bundesliga der Männer (HBL) und der DHB, in Zuständigkeit für die 3. Liga und die Jugend-Bundesliga (JBL) vertagten dagegen heute abermals eine Entscheidung über Abbruch oder Fortführung der laufenden Saison. Das DHB-Präsidium sprach sich allerdings dafür aus, den DHB-Pokal sowie den Amateurpokal der Saison 2020/21 nicht durchzuführen.