HANDBALL

VfL-Siegesserie reißt bei den Rhein-Neckar Löwen

pn; 22.10.2023, 18:50 Uhr
Archivfoto: Thomas Wirczikowski ---- Auch die starke Leistung von Kristjan Horzen konnte Gummersbachs Niederlage nicht verhindern.
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VfL-Siegesserie reißt bei den Rhein-Neckar Löwen

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pn; 22.10.2023, 18:50 Uhr
Gummersbach – Trotz einer couragierten Leistung unterliegt Gummersbach in Mannheim – Zu viele kleine Fehler machen den Unterschied – Kurzes Mappes-Comeback – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

Rhein-Neckar Löwen – VfL Gummersbach 28:26 (14:13).

 

Die Siegesserie des VfL Gummersbach ist gerissen. Das Team von Gudjon Valur Sigurdsson unterlag am Sonntagnachmittag bei den Rhein-Neckar Löwen nach zuletzt vier Ligasiegen in Serie in einer spannenden und intensiv geführten Partie mit 26:28. Dabei waren es am Ende vor allem Kleinigkeiten, die den Unterschied zwischen den beiden Tabellennachbarn ausmachten. Der VfL rannte über 60 Minuten mit einer einzigen Ausnahme einem Rückstand hinterher, konnte sich letztlich aber auch nicht für einen leidenschaftlichen Kampf in der mit 7.207 Zuschauern gefüllten SAP Arena belohnen.

 

„Es ist frustrierend nach so einem Kampf mit leeren Händen dazustehen“, meinte Shooter Miro Schluroff nach dem Schlusspfiff an den Mikrofon des Streaming-Anbieters DYN. Er legte den Finger allerdings auch in die Wunde: „Vorne machen wir einen Tick zu viele technische Fehler und auch in der Abwehr bekommen wir zu viele Bälle über den Kreis. Das darf uns nicht passieren.“ Zumindest ein kleiner Lichtblick: Dominik Mappes stand erstmals wieder im Kader, auf mehr als einen Kurzeinsatz während einer doppelten Unterzahlphase im ersten Durchgang kam der Spielmacher, der zuletzt aus privaten Gründen länger ausgefallen war, aber nicht.

 

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Vor allem in den Anfangsminuten wirkten die Oberberger defensiv noch unsortiert. Als Löwen-Star Juri Knorr zum 6:4 (9.) traf, war dies bereits der vierte Siebenmeter, den die Gummersbacher zu diesem Zeitpunkt verursacht hatten. Auch offensiv taten sich die Gäste zunächst schwer mit der offensiven Pressdeckung der Hausherren, die den beiden VfL-Halben Julian Köster und Giorgi Tskhovrebadze immer wieder frühzeitig auf den Füßen stand.

 

Nach dem 7:4 (11.) durch den in der ersten Hälfte wurfstarken Niclas Kirkeløkke reagierte VfL-Coach Sigurdsson und brachte für den heute blassen Ellidi Vidarsson Ex-Löwen-Kreisläufer Kristjan Horzen. Der Slowene sollte die Deckung seines ehemaligen Clubs mit seiner Körperlichkeit fortan vor erhebliche Probleme stellen. Nicht nur der Siebenmeter zum 7:6 (14.) ging auf das Konto des 23-Jährigen, den Ausgleich zum 7:7 (16.) besorgte er mit einem herrlichen Dreher ebenfalls.

 

Nach Zeitstrafen gegen Julian Köster und Gigi Tskhovrebadze konterten die Löwen aber wieder und trafen dreimal in Folge zum zwischenzeitlich 10:7 (18.), gerieten kurz darauf aber ebenfalls in doppelte Unterzahl, sodass der VfL durch Lukas Blohme zum 11:11-Ausgleich (22.) kam. Der Rechtsaußen, der vor allem nach der Pause noch einige Fahrkarten schießen sollte, war es auch, der Gummersbach beim 12:13 (26.) das einzige Mal während der 60 Minuten in Führung bringen sollte. Die Gummersbacher standen zur Pause allerdings auf Kriegsfuß mit Latte und Pfosten, sodass auch einige starke Paraden von Tibor Ivanisevic nicht den knappen 13:14-Rückstand aus Gummersbacher Sicht verhindern konnten.

 

Der zweite Durchgang begann ähnlich wie die ersten 30 Minuten: Die Rhein-Neckar Löwen waren trotz des schnellen Ausgleichs von Horzen zunächst das tonangebende Team und zogen nach einigen technischen Fehlern der Gäste auf 19:16 (39.) davon. Auszeit Sigurdsson, der von seinen Spielern wieder mehr Kompaktheit in der Deckung einforderte. Die Lücken durch die Zeitstrafen gegen Julian Köster und Stepan Zeman bekam der VfL zu diesem Zeitpunkt nicht kompensiert.

 

Auch personell reagierte der Isländer nun, brachte Mathis Häseler für Blohme, dazu Milos Vujovic auf der linken Außenbahn sowie Miro Schluroff in den rechten Rückraum. Die Aufholjagd begann sofort: Mit schönen Einzelaktionen waren es fortan Köster und Schluroff, die für den 21:21-Ausgleich (47.) sorgten. Auch Löwencoach Sebastian Hinze reagierte und brachte Neu-Nationaltorhüter David Späth zwischen die Pfosten und hatte damit ein goldenes Händchen. Das Super-Talent nahm Häseler und Vujovic die nächsten beiden Würfe ab und verhinderte damit eine neuerliche VfL-Führung.

 

Spannend blieb es auch in der Schlussphase, in der in der Crunchtime schließlich Kleinigkeiten den Unterschied ausmachten. Stocksauer war Sigurdsson über die unnötige Zeitstrafe gegen Vujovic, der bei einem Freiwurf den Abstand nicht einhielt und sich dafür einen kräftigen Anpfiff seines Trainers abholte. Dass dann ausgerechnet der nimmermüde und Verantwortung übernehmende Kapitän Julian Köster den Fehler vor dem 26:23 durch den Empty Net-Treffer von Knorr machen sollte, passte da leider nur ins Bild.

 

Sigurdsson versuchte es zwar noch einmal mit einer Auszeit, die drei Tore ließen sich die Löwen aber nicht mehr nehmen. In der Schlussphase sah Köster nach der dritten Zeitstrafe zudem noch die rote Karte. Auf Gummersbach, das vor einem schwierigen November steht, wartet am Freitag nun das Topteam der Liga: Der ungeschlagene Spitzenreiter Füchse Berlin wird in der SCHWALBE arena seine Visitenkarte abgeben. Abwehrspezialist Tom Kiesler verspricht ihnen einen heißen Kampf: „Manchmal gibt es so Tage, wo man unkonzentriert ist. Wir sollten nicht lange traurig sein. Denn wir wollen jedes Spiel gewinnen und werden so auch in die nächsten Partien gehen.“

 

Rhein-Neckar Löwen: Juri Knorr (10/6), Olle Forsell Schefvert (6/1), Niclas Kirkeløkke (4), Gustav Davidsson, David Móré, Jannik Kohlbacher (je 2), Jon Lindenchrone, Patrick Groetzki (je 1).

 

Gummersbach: Julian Köster (6), Lukas Blohme, Kristjan Horzen, Miro Schluroff (je 4), Tilen Kodrin (3), Giorgi Tskhovrebadze (2), Milos Vujovic (2/2), Ole Pregler (1).

 

Zeitstrafen

6:14 Minuten (Móré, 2x Knorr – 3x Köster (Rot), Zeman, Tskhovrebadze, Horzen, Vujovic).

 

Siebenmeter

2/3 - 7/7 (Vujovic scheitert an Appelgren).

 

Schiedsrichter

Julian Köppl/Denis Regner.

 

Zuschauer

7.207.

 

Ergebnisse und Tabelle

 

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