Gummersbach - In einer vorgezogenen Partie des 10. Spieltags trifft Felix Maier Sekunden vor dem Ende zum 33:33-Ausgleich.

HC Gelpe/Strombach – HG LTG/HTV Remscheid 33:33 (17:18).

Die wilden Schlusssekunden standen exemplarisch für das Spitzenspiel zwischen dem HC Gelpe/Strombach und der HG Remscheid. Nach dem 33:33-Unentschieden im bergischen Derby mussten sich beide Mannschaften fragen, ob man nun einen Punkt gewonnen oder doch einen verloren hatte. Zunächst schüttelte der bis dahin völlig blasse Marvin Blech 25 Sekunden vor dem Ende eine überragende Parade gegen einen frei durchgebrochenen Remscheider aus dem Ärmel. Im Gegenzug brachte der nervenstarke Felix Maier fünf Sekunden vor der Sirene auch seinen fünften Versuch im Remscheider Tor zum 33:33-Ausgleich unter. Der letzte Remscheider Verzweiflungswurf aus elf Metern landete nur noch auf der Brust Blechs.

HC-Trainer Markus Murfuni musste zunächst einmal durchatmen. Schon beim Betreten der Eugen-Haas-Halle hatte er geahnt, dass es ein seltsames Spiel werden würde. „Ich habe in jedem Gesicht – egal, ob bei uns oder beim Gegner - gesehen, dass das ein typisches Mittwochabendspiel wird. Die gesamte Atmosphäre bis hin zum kleinsten Staubkorn in der Halle hat das ausgestrahlt“, sollte er mit seiner Ahnung recht behalten. Vorwerfen wollte er das aber keinem: „Die Jungs sind nun mal keine Profis, die Wochenspiele gewohnt sind.“

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Die Anfangsminuten waren noch geprägt von kämpferischen Deckungsreihen, die den Gegner häufig ins passive Spiel zwangen. Über 4:4 (8.) entwickelte sich das erwartete Kampfspiel. Während Gelpe/Strombach vor allem von der Individualität eines Tim Hartmann und eines Malte Meinhardt lebte, räumte Remscheid immer wieder sehenswert über die Außen oder den Kreis ab. Über 7:9 (14.) spielten die Gäste bis zum 9:14 (22.) den wesentlich attraktiveren Handball und führten zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient, auch weil Blech im Gegensatz zum Gala-Auftritt gegen Refrath keine Hand an den Ball bekam. Die Hausherren nahmen den Kampf nun zwar an, warum es zur Pause trotzdem „nur“ 17:18 stand, konnten sich in der Eugen-Haas-Halle die wenigsten Zuschauer erklären. Denn auch der eingewechselte Ersatzmann Johannes Witscher bekam von der Deckung nahezu keine Unterstützung.

Auch nach dem Seitenwechsel war Remscheid über 21:24 (40.), 26:26 (45.) und 27:29 (47.) in einem mittlerweile offenen Schlagabtausch das leicht bessere Team. Doch plötzlich kippte die Partie: Leonard Viebahn traf beim 30:29 (52.) zur ersten HC-Führung überhaupt. Und dann hatten die Hausherren auch noch Glück mit einer Schiedsrichterentscheidung. HG-Spieler Dominik Hertz wurde im Zweikampf von Florian Panske heftig im Gesicht getroffen und blieb anschließend lange liegen. Eine rote Karte wäre hier durchaus vertretbar gewesen. Zum Entsetzen der Gäste entschieden die Unparteiischen aber auf Stürmerfoul, den Gegenstoß verwandelte Harry Roth zum 31:29 (53.). Zudem bekam HG-Trainer Alexander Zapf eine Zeitstrafe, weil er sich lautstark beschwerte.

„Leider haben wir es verpasst, das Spiel an dieser Stelle zu ziehen“, sah Murfuni nun, wie seine Mannschaft zu viele falsche Entscheidungen im Überzahlspiel traf. Remscheid kam nicht nur zum 32:32-Ausgleich (57.), sondern ging auch erneut in Führung. Am Ende reichte es aber doch zum glücklichen Ausgleich für die Oberberger. „Im Großen und Ganzen das gerechte Ergebnis“, fand der HC-Coach, der zumindest die kämpferische Einstellung seiner Mannschaft lobte.

Gelpe/Strombach: Malte Meinhardt (8), Tim Hartmann (6), Julian Mayer (6/1), Felix Maier (5), Lukas Altjohann, Leonard Viebahn (je 2), Jerome Draeger, Harry Roth, Florian Panske, Paul Borisch (je 1).

Remscheid: Achim Jansen (7/6), Philipp Hinkelmann (6), Dominik Hertz, Dominik Jung (je 4), Sebastian Pflueger (3), Phillip Rath, Sebastian Schön, Kaan Taymaz, Kevin Suiters (je 2), Dominic Luciano (1).

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