HANDBALL

Pokal-Achtelfinale: Nur noch zwei Spiele bis Hamburg

pn; 14.12.2021, 00:30 Uhr
Foto: Thomas Wirczikowski --- Auch gegen Nordhorn will der VfL Gummersbach nach dem Schlusspfiff wieder jubeln können.
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Pokal-Achtelfinale: Nur noch zwei Spiele bis Hamburg

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pn; 14.12.2021, 00:30 Uhr
Gummersbach – Das Sigurdsson-Team kann im Zweitligaduell mit der HSG Nordhorn-Lingen das Tor zum FinalFour weit aufstoßen – Schindler bezieht zu mehreren Themen Stellung – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

VfL Gummersbach – HSG Nordhorn-Lingen (Dienstag, 19 Uhr, SCHWALBE arena).
 

Keine 17 Tage ist das letzte Duell mit der HSG Nordhorn-Lingen her. Nach dem 28:22-Ligasieg beim Erstligaabsteiger am 13. Spieltag trifft der VfL Gummersbach erneut auf die Norddeutschen – diesmal im Achtelfinale des DHB-Pokals. „Das wird ein komplett neues Spiel, wir starten bei 0:0 und es geht um Alles oder Nichts“, hat VfL-Coach Gudjon Valur Sigurdsson zwar seine Schlüsse aus dem Duell in der Emsland Arena gezogen, weiß aber auch, dass die Karten heute in der SCHWALBE arena neu gemischt werden.

 

An ein mögliches FinalFour in Hamburg verschwende er jedenfalls noch keinen Gedanken: „Dafür müssen wir erst einmal weiterkommen und dann noch einen Gegner besiegen.“ Dass man in Gummersbach Lust auf eine lange Saison im Pokalwettbewerb hat, bestätigt aber Geschäftsführer Christoph Schindler: „Das täte uns nicht nur finanziell gut, sondern wäre natürlich auch für den gesamten Verein eine tolle Sache.“

 

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Sportlich schätzt Sigurdsson den Gegner nicht viel anders ein als noch vor zwei Wochen. Gegen die körperlich präsente Mannschaft von Trainer Daniel Kubes, die zuletzt knapp in Hagen und Großwallstadt gewann, aber umso überraschender vor heimischem Publikum gegen Eisenach verlor, setzt der isländische VfL-Coach auf eine starke Defensive und schnelle Gegenstöße. Allerdings wird Nordhorn mit einem etwas anderen Kader haushalten müssen.

 

Ein wenig kryptisch umschreibt der Tabellendritte der 2. Liga den Ausfall von Torhüter Björn Buhrmester und Kreisläufer Nils Torbrügge auf seiner Homepage mit den Worten „aus bekannten Gründen“. Deutlicher in der Formulierung wird die Ems-Zeitung: Einer der beiden wurde vor dem Spiel gegen Großwallstadt am Samstag positiv auf Corona getestet. Auch Shooter Markus Stegefelt zog sich beim knappen 32:30-Erfolg in Unterfranken eine Fußverletzung zu. Nordhorn hatte gegen den TVG trotz des Ausfalls von Abwehrstabilisator Torbrügge auf eine 3:2:1-Defensive gesetzt. Offensiv geben im Kubes-Team Georg Pöhle und Julian Possehl den Ton an, die Qualitäten von Rechtsaußen Robert Weber sind ohnehin bekannt.

 

Positive und negative Nachrichten gibt es indessen aus dem Gummersbacher Lazarett. Ole Pregler kehrte gestern ins Training zurück, nachdem die Neurologen ihr ‚Ok‘ gegeben hatten. „Er hat sich am Wochenende schon deutlich besser gefühlt“, ließ Sigurdsson allerdings offen, ob der am Freitag schmerzlich vermisste Spielmacher gegen Nordhorn wieder im Kader stehen wird. Man wolle die Reaktion seines Körpers abwarten, hieß es Montagmittag. Keine Beschwerden hat Fynn Herzig, dessen Comeback größer als geplant ausfiel, wie der VfL-Coach verriet.

 

Bei Mathis Häseler zögert sich der Heilungsverlauf dagegen erheblich hinaus. Wann der Juniorennationalspieler wieder zur Mannschaft stoßen kann, sei völlig offen: Sigurdsson nannte einen Zeitraum von einem bis drei Monaten, bis der Youngster wieder ins Training einsteigen könne. Mit Raul Santos ist zudem ein weiterer Außen angeschlagen. Gegen Elbflorenz sollte der Österreicher eigentlich auf der rechten Außenbahn starten, eine Wadenverhärtung verhinderte dies aber – auch an Training war seit dem Spiel nicht zu denken.

 

Finn Schroven bekam zwar ausdrücklich ein Lob seines Trainers, der Nachwuchsspieler ist mittlerweile aber der einzige gesunde Rechtsaußen im Kader und wird auch in U23 und A-Jugend-Bundesliga benötigt. Auch deshalb habe man Odinn Thor Rikhardsson bis zum Jahresende verpflichtet (OA berichtete). „Wir mussten einfach reagieren“, so Sigurdsson, der mit dem Neuzugang noch selbst bei der isländischen Nationalmannschaft zusammengespielt hat.

 

Für das Pokal-Achtelfinale rechnet der VfL Gummersbach erneut mit etwa 1.400 Zuschauern. Sportdeutschland.tv hat für das Spiel keine Übertragungsrechte, VfL-Fans können das Spiel nur in der Halle verfolgen.

 

Christoph Schindler (Archivfoto: Michael Kleinjung) nahm sich vor dem Pokalspiel gegen Nordhorn Zeit und bezog zu mehreren Themen Stellung. Der VfL-Geschäftsführer über….

 

die finanziellen Auswirkungen der Coronabeschränkungen: „Bislang gibt es noch Ausgleichzahlungen. Die decken zwar nicht alles, helfen aber. Für 2022 gibt es aber noch keine Reglungen. Momentan ist für uns jedes Heimspiel ein Minusgeschäft, weil die Kosten für uns immer dieselben sind, ob bei 1.000 oder bei 4.000 Zuschauern.“

 

das Sicherheitskonzept in der SCHWALBE arena: „Bei unseren Einlasskontrollen haben wir festgestellt, dass auch vor 2G nahezu alle Zuschauer geimpft waren. Für unsere Konzepte haben wir seitens der Behörden bislang nur positives Feedback bekommen.“

 

die Verpflichtung von Rikhardsson: „In erster Linie ging es darum, auf die beiden Verletzungen zu reagieren. Aber auch darum, ein Zeichen zu setzen, dass wir alles tun, um erfolgreich zu sein. Dabei machen wir aber nur Dinge, die wir uns auch finanziell leisten können.“

 

die Situation vieler auslaufender Verträge zum Saisonende: „Es laufen einige Verträge aus, das stimmt. Wir führen mit allen Spielern Gespräche. Prinzipiell ist es ein gutes Zeichen, wenn Spieler bleiben wollen. Als Tabellenführer ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man seinen Kader weitgehend zusammenhalten will, es wird aber auch Veränderungen geben. Bei jungen Spielern geht es immer um die Entwicklung, aber natürlich schauen wir auch, wo wir uns punktuell verstärken können. Im Januar wird sich einiges entscheiden, wir werden aber auch vor Weihnachten noch Dinge veröffentlichen.“

 

die Zielsetzung für die Rückrunde: „Natürlich wollen wir aufsteigen. Das haben wir auch nie anders kommuniziert. Wir wissen, dass wir vorne stehen, wissen aber auch, dass sich das schnell ändern kann. Derzeit denken wir wirklich nur von Spiel zu Spiel.“

 

die Chancen von Julian Köster auf die Europameisterschaft: „Ich glaube, dass Julian gute Chancen auf eine EM-Teilnahme hat. Es ist insgesamt ein gutes Zeichen, dass der VfL acht Nationalspieler in seinen Reihen hat, von denen sechs bei uns dazu geworden sind.“

 

den Schuldenabbau: „Unser oberstes Ziel bleibt es, den Verein weiter zu konsolidieren. Wir arbeiten daran, unseren Verpflichtungen nachzukommen. Corona macht einiges unvorhersehbarer, es herrscht aber kein Stillstand. Wir werden weiter nur Dinge tun, die wir uns auch leisten können.“

 

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