HANDBALL

Pflichtaufgabe oder doch ein Stolperstein?

pn; 18.12.2021, 06:00 Uhr
Foto: Michael Kleinjung ---- Jonas Stüber gehörte im Pokalspiel gegen Nordhorn zu den Aktivposten. In Rimpar wartet auf den Kreisläufer und sein Team aber wieder der Ligaalltag.
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Pflichtaufgabe oder doch ein Stolperstein?

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pn; 18.12.2021, 06:00 Uhr
Gummersbach – Der VfL Gummersbach muss zum schwächsten Heimteam der Liga – Sigurdsson warnt davor die Rimpar Wölfe zu unterschätzen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

DJK Rimpar Wölfe – VfL Gummersbach (Sonntag, 17 Uhr).

 

Von einer Pflichtaufgabe mag VfL-Coach Gudjon Valur Sigurdsson vor dem Auswärtsspiel bei DJK Rimpar Wölfe am Sonntagnachmittag nicht sprechen. Dabei hätte der Isländer durchaus gute Gründe für solch eine Einschätzung. Das Team des früheren Gummersbacher Nachwuchsspielmachers Yonatan Dayan schwebt kurz vor Ende der Hinrunde in Abstiegsgefahr und belegt derzeit mit 12:20 Punkten nur Rang 17 im Tableau der 2. Handball-Bundesliga. Im Heimranking sind die Wölfe sogar Ligaschlusslicht: Aus fünf Partien in der Würzburger s.Oliver Arena holte die Mannschaft von Neu-Trainer Julian Thormann erst zwei Zähler – beim 24:20-Erfolg über Emsdetten Mitte Oktober.

 

Doch Sigurdsson, der nach eigener Aussage noch keinen Gedanken an den kommenden Pokalgegner aus Erlangen verschwendet, bleibt sich selbst treu und bringt jedem Gegner den größtmöglichen Respekt entgegen. Wahrscheinlich hat er dabei auch das letzte Aufeinandertreffen im Hinterkopf. Die 24:28-Niederlage im April war einer der Gründe, warum der VfL Gummersbach im Aufstiegskampf in der vergangenen Saison das Nachsehen hatte. „Natürlich sind zwei Punkte unser Ziel, aber eine Pflichtaufgabe ist das auf keinen Fall“, sagt der VfL-Coach. Beim Gegner will er in den vergangenen Wochen sogar einen Aufwärtstrend entdeckt haben: „Gerade gegen Ferndorf haben sie eine wirklich gute Leistung gezeigt.“

 

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Auch der Oldie im VfL-Kader, Janko Bozovic, warnt seine Teamkollegen vor falscher Überheblichkeit beim Gastspiel in Bayern: „Sie sind auf jeden Fall besser als es die Tabelle zeigt. Das ist eine sehr unangenehme Mannschaft. Ihre Deckung ist ein wenig unorthodox. Das kann für die gegnerische Mannschaft sehr gefährlich sein.“ Rimpar verfügt nicht unbedingt über die typischen Shooter, sondern versucht vieles spielerisch zu lösen. Meist initiiert Patrick Schmidt, der mit 105 Toren der zweitgefährlichste Schütze der Liga ist, die Angriffe bei den Wölfen. Den Halbrechten Steffen Kaufmann bezeichnet Sigurdsson sogar als einen der besten Entscheidungsspieler der Liga. „Er ist trotz seiner eher geringen Größe sehr torgefährlich und hat einen beeindruckenden Handballsachverstand“, meint der Isländer.

 

Die Wölfe selbst sehen der Partie gelassen entgegen, wie Trainer Thormann verrät: „Wir können nur gewinnen. Wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen, um den Favoriten ein Bein zu stellen.“ Gleichzeitig ist der Spitzenreiter für ihn aber auch der Topfavorit auf den Aufstieg: „Sie wirken stabil und haben ein gutes Angriffs- und Abwehrsystem.“ Gerade dieses System schwächelt auswärts aber immer mal wieder gern – zuletzt bei den Eulen Ludwigshafen. „Wir dürfen uns nicht verrückt machen, weil wir ein Auswärtsspiel haben und meinen, wir müssten irgendwas anders machen“, sagt Sigurdsson. Dass der VfL auswärts 'nur' zu den fünf besten Teams der Liga gehört, ist für ihn ein Zeichen der hohen Ausgeglichenheit der Liga.

 

Personell hat sich seit dem Heimspiel gegen Elbflorenz wenig getan. Bei Raul Santos zwickt weiterhin die Wade, immerhin konnte Alexander Hermann am Freitag aber wieder mit der Mannschaft trainieren. Auch Ole Pregler dürfte nach seiner Gehirnerschütterung wieder eine echte Option sein. In Würzburg sind 469 Zuschauer nach der 2G plus-Regelung zugelassen, zudem muss zwischen verschiedenen Haushalten der Mindestabstand eingehalten werden. Sigurdsson ist jedenfalls froh, nicht vor leeren Rängen spielen zu müssen: „Auch auswärts ist es immer schöner, vor Zuschauern zu spielen. Mein Lieblingsmoment ist, wenn ich nach einem Sieg die Halle verlasse und das Meer der blauen Trikots bei uns in der SCHWALBE arena sehe.“

 

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