HANDBALL

Nümbrecht gewinnt emotionales Derby gegen die Löwen

thg; 12.11.2023, 13:01 Uhr
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Fotos: Thomas Giesen --- Der SSV Nümbrecht besiegt die HBD Löwen in einem hart geführten Derby.
HANDBALL

Nümbrecht gewinnt emotionales Derby gegen die Löwen

thg; 12.11.2023, 13:01 Uhr
​​​​​​​Oberberg – 355 Zuschauer sehen hart geführten Lokalkampf zum Karnevalsauftakt – Löwen geht in der Schlussphase Kraft und Konzentration aus - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘.

Von Thomas Giesen

 

SSV Nümbrecht – HBD Löwen Oberberg 32:27 (17:17).

 

Feierlaune auf der einen Seite, Katerstimmung auf der anderen. Wie erwartet lieferten sich die beiden oberbergischen Lokalkonkurrenten zum Karnevalsauftakt ein emotionales Derby – mit einem verdienten Sieger. „Ich glaube, dass alle, die da waren, sich freuen konnten. Das Derby hatte alles, was man von einem Handballspiel erwarten kann“, zeigte sich Nümbrechts Trainer Manuel Seinsche begeistert. Vor 355 Zuschauern in der prall gefüllten GWN-Arena ging es von Beginn an hart zur Sache. Schon früh musste das SSV-Kreisläufer Fabian Benger spüren, der nach einem Zweikampf mit Marijan Basic kurzzeitig mit Nasenbluten das Feld verlassen musste.

 

[Marcel Mesenhöler feierte nach seiner überraschenden Verpflichtung sein Debut für die Löwen.]

 

Auch sportlich boten die Teams einen sehenswerten Schlagabtausch, zu Beginn mit Vorteilen für die Gäste, die 4:1 (6.) in Führung gingen. Die Marschroute der Nümbrechter, die die Löwen mit einer 4:1-Abwehr, mit Tobias Schröter in vorderster Front, der die Kreise von Thorben Schneider eingrenzen sollte, plus Manndeckung gegen Marijan Basic, unter Druck setzen wollten, ging zunächst nicht auf. „Deshalb hatten wir viel Platz vor dem Kreis. Wir wollten die anderen zwingen, das Spiel zu machen und sie zu schwierigen Würfen verleiten. Aber das hat bis kurz vor der Pause nur so bedingt geklappt. Der Gegner hat trotzdem seine Tore gemacht“, sagte Seinsche, der schnell wieder auf eine 5:1-Deckung zurückstellte. Großen Anteil am Zwischenstand hatte auch Löwen-Torwart Alen Caber, der mehrfach glänzend parierte.

 

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[Tim Hartmann war der überragende Spieler aufseiten der Gastgeber.]

 

Die Hausherren verkürzten auf 9:10 (17.) verpassten es dann aber nach Zeitstrafen gegen Tobias Mlynczak und Marcel Neese in doppelter Überzahl vorbeizuziehen. Von 10:10 (19.) ging es stattdessen später auf 17:13 (26.) für die Löwen. Beim Stand von 16:13 hatte Löwen-Trainer Maik Thiele eine Auszeit genommen. „Ich habe an die Jungs appelliert, dass sie genau so weitermachen sollen. Aber dann leisten wir uns einen Fehlwurf, gehen mit 17:17 statt mit drei Toren Führung in die Pause und kassieren sogar noch eine Zeitstrafe“, ärgerte sich Thiele über die Schwächephase seiner Truppe, kurz vor der Halbzeit. Nümbrechts Harald Roth, zuverlässig vom Punkt, verwandelte den Siebenmeter zum Ausgleich.

 

[Nümbrechts Torwart Tom Rydzewski ebnete mit starken Paraden in der Schlussphase den Sieg.]

 

Trotz Unterzahl überstanden die Gäste den Auftakt in die zweite Hälfte ziemlich unbeschadet. Als Thorben Schneider dann einen Schlag aufs Knie bekam und für einige Minuten zur Behandlung das Feld verlassen musste, kam jedoch ein Bruch ins Spiel der Gäste. Nümbrecht setzte sich durch Tore von Marcel Miebach und zwei vom überragenden Tim Hartmann von 22:22 auf 25:22 (42.) ab und machte damit den entscheidenden Schritt zum Sieg. „Wir haben dann angefangen, Fehler zu machen, verwerfen und machen technische Fehler. Auch mit der Leistung der Außenspieler war ich nicht zufrieden. Wir haben insgesamt sechsmal von außen Würfe verweigert“, klagte Löwen-Coach Thiele gelegentliche Wurfhemmung bei seinen Spielern.

 

 

Während die Nümbrechter nun ihre Vorteile des breit aufgestellten Kaders ausspielten, gingen bei den Gästen langsam die Kräfte zur Neige. „Wir wussten, dass der Gegner mit seinen Hauptakteuren durchspielen muss und wollten denen ein kräftezehrendes Spiel aufzwingen, in der Hoffnung, dass die Konzentration nachlässt“, erklärte derweil Seinsche, dessen Konzept schließlich aufging. Zwar robbten sich die Gäste noch zum 25:26 (50.) heran, doch auch dank einiger starker Paraden von Torwart Tom Rydzewski zog der SSV sogleich wieder auf 29:25 davon. Als Philip Sauer auf der Gegenseite noch eine Zwei-Minuten-Strafe hinnehmen musste, war die Begegnung so gut wie entschieden. „In der Schlussphase haben wir den Kopf verloren. Fünf Tore ist in der Höhe zu viel. Wir haben nicht schlecht gespielt“, so Thiele. „Der Sieg ist auch ein Ergebnis der Vorbereitung. Wir haben sehr gut und hart trainiert. Jeder der reinkam, war sofort da und wusste was er zu tun hat“, freute sich SSV-Trainer Seinsche über die Leistung seiner Mannschaft.

 

SSV Nümbrecht: Tim Hartmann (7), Harald Roth (6/5), Fabian Benger (5), Johannes Urbach (4), Dominik Donath (3), Marcel Miebach, Simon Schanz (je 2), Tobias Schröter, Torben Lang, Benedikt Opitz (je 1).

 

HBD Löwen Oberberg: Marijan Basic (7/1), Thorben Schneider (6/2), Nils Welke, Tobias Mlynczak, Marcel Neese, Marco Köster (je 3), Nils Meier, Marcel Mesenhöler (je 1).

 

Ergebnisse und Tabelle

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