HANDBALL

Oberwiehl mit Überraschungsremis und trotzdem ausgeschieden

pn; 07.08.2023, 13:05 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski ---- Phil Nückel und dem CVJM Oberwiehl fehlten nur wenige Sekunden zur Sensation gegen den SSV Nümbrecht.
HANDBALL

Oberwiehl mit Überraschungsremis und trotzdem ausgeschieden

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pn; 07.08.2023, 13:05 Uhr
Oberberg – Der SSV Nümbrecht ist mit beiden Mannschaften ins Halbfinale des BSP-Cups eingezogen – CVJM Oberwiehl fehlt ein Tor (AKTUALISIERT).

Bot der diesjährige BSP-Cup bislang keinen Raum für Überraschungen entwickelte sich der Sonntagnachmittag in der Gummersbacher Eugen-Haas-Halle zu einem wahren Krimi in der Vorrundengruppe B der Männer. Während Landesligaaufsteiger CVJM Oberwiehl II wenig überraschend chancenlos gegen die klassenhöheren Teams war, lieferten sich der SSV Nümbrecht, der CVJM Oberwiehl und der SSV Nümbrecht II einen spannenden Dreikampf um die beiden Halbfinaltickets, an dessen Ende dem Oberwiehler Team von Dirk Heppe nur ein einziges Tor fehlte. In beiden Partien zwischen den SSV-Teams und Oberwiehl kam dabei echtes Derbyfeeling auf: Die Emotionen kochten mehrfach hoch.

 

Ärger herrschte dagegen bei allen Mannschaften über die starken Verzögerungen während des Turniertags. Nachdem zu Beginn um 10 Uhr die PINs für das Ligasystem fehlten, wurde bereits die erste Partie mit über einer halben Stunde Verspätung angepfiffen. Die letzte Partie des Tages, die um 19 Uhr stattfinden sollte, wurde erst nach 20:30 Uhr ausgetragen. Ebenfalls für Kritik sorgte das nicht vorhandene Catering in der Halle. Etliche Trainer bemängelten zudem die teilweise sehr langen Wartezeiten. Aus Reihen der Mannschaften wurde mehrfach der Wunsch geäußert, das Männer- und Frauenturnier künftig wieder zu trennen, um den Terminplan zu straffen.

 

Auf Nachfrage beim HC Gelpe/Strombach hieß es, dass der Verein vom Handballkreis erst sehr kurzfristig angefragt worden sei, ob man die Frauen Hauptrunde und Gruppe B der Männer ebenfalls in der Eugen-Haas-Halle austragen könne. Die eigentlich vorgesehene Bewirtung habe man aufgrund eines kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfalls nicht durchführen können.

 

Im Halbfinale trifft der SSV Nümbrecht am Donnerstagabend, 18:30 Uhr, auf den TuS Ferndorf II. Um 20:30 Uhr duellieren sich anschließend der HC Gelpe/Strombach und der SSV Nümbrecht II. Beide Spiele finden in der Eugen-Haas-Halle statt.

 

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CVJM Oberwiehl II – SSV Nümbrecht II 12:23 (6:13).

 

„Vor dem Turnier haben wir durchaus gezweifelt, ob eine Teilnahme überhaupt Sinn macht. Im Nachhinein können wir aber sagen, dass wir trotz der erwartbaren klaren Niederlagen Spaß hatten und wichtige Erkenntnisse für die Saison gesammelt haben“, fasste Oberwiehls Interimscoach Florian König die beiden Auftritte seiner Mannschaft zusammen. Im ersten Spiel war der Landesligaaufsteiger stark dezimiert angetreten, verkaufte seine Haut dafür aber noch teuer. Über 5:9 (14.) und 11:19 (33.) herrschte letztlich aber nie ein Zweifel am Sieg der SSV-Reserve. „Gegen einen ersatzgeschwächten Gegner haben Kräfte geschont und manches ausprobiert“, meinte Trainer Mario Jatzke.

 

Oberwiehl II: Marvin Lüscher (4), Florian König (4/1), Noah Ley (2), Alex Stein, Daniel Fuchsberger (je 1).

 

Nümbrecht II: Niklas Witthaut (7/3), Paul Robach, Tim Lefherz, Robin Donath (je 3), Stephan Bitzer, Mario Jatzke (je 2), Justus Stein, Joshua Pottgiesser, Marius Ranke (je 1).

 

 

CVJM Oberwiehl – SSV Nümbrecht 15:15 (8:7).

 

Keine Nerven zeigte in der Schlusssekunde Fabian Benger. Nachdem ein stark ersatzgeschwächtes Oberwiehl im Südkreisderby bis in die Schlussphase völlig überraschend führte und an der Sensation schnupperte, ließ Nümbrechts Kreisläufer den letzten Wurf unter Bedrängnis im Winkel zappeln. SSV-Trainer Manuel Seinsche attestierte dem Gegner zwar ein gutes Spiel, ärgerte sich aber auch über die Chancenverwertung seiner Handballer: „Wir haben den Pfosten und ihre beiden Torhüter zu Helden gemacht.“ Im gesamten Spiel lag der Oberligist nur insgesamt drei Mal in Führung. Vor allem Christopher Koch entnervte den SSV mehrfach.

 

Die letzte Oberwiehler Führung zum 15:14 fiel bereits nach 34 Minuten, ehe Fabian Benger noch mit dem Buzzer-Beater konterte. „Wir sind hier ohne Schneevogt, Madel und Rischikov mit einer Notbesetzung mit acht Leuten angetreten, haben aber einen überragenden Kampf und Elan gezeigt“, war CVJM-Coach Dirk Heppe zufrieden. Seinsche gewann ebenfalls wichtige Erkenntnisse: „Man hat gesehen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Man merkt, dass die Abläufe mit den Neuzugängen noch weiter einstudiert werden müssen.“

 

Oberwiehl: Daniel Rischikov (4), Leon Binder (3), Julian Klein (3/2), Frederik Schneider (2), Marvin Meinhold, Phil Nückel, Lennart Frielingsdorf (je 1).

 

Nümbrecht: Fabian Benger (4), Tim Hartmann (3), Simon Schanz, Harry Roth (je 2), Stefan Ufer (2/1), Johannes Urbach, Tobias Schröter (je 1).

 

 

CVJM Oberwiehl – SSV Nümbrecht II 20:21 (9:9).

 

Dass Oberwiehls Handballer nach dem Sensationsremis gegen Nümbrecht I am Ende trotzdem ausschieden, hatte Trainer Dirk Heppe vor dem zweiten Spiel fast schon ein wenig geahnt, nachdem nun auch noch Leon Binder angeschlagen war. Vor allem die Phase vor der Pause, in der der CVJM eine 8:6-Führung verspielte, ärgerte ihn: „Da haben wir uns zu sehr mit uns selbst beschäftigt und hinten raus wurde es mit dem kleinen Kader dann schwer noch einmal gegenzuhalten. Trotzdem war es ein guter Sonntag für uns.“ Über 18:21 (39.) trafen Lennart Frielingsdorf und Julian Klein zwar noch einmal zum Anschlusstreffer, die letzte Balleroberung gelang aber erst mit der Schlusssirene. SSV-Coach Mario Jatzke sprach derweil von einem guten Spiel seiner Mannschaft, bei der Niklas Witthaut herausragte: „Wir freuen uns jetzt auf das Halbfinale.“

 

Oberwiehl: Lennart Frielingsdorf (6), Leon Binder (3), Julian Klein, Daniel Rischikov (je 3/1), Marvin Meinold, Frederik Schneider (je 2), Phil Nückel (1).

 

Nümbrecht II: Niklas Witthaut (10/4), Moritz Menger (5), Stephan Bitzer (3), Marius Ranke (2), Patrick Martel (1).

 

 

SSV Nümbrecht – CVJM Oberwiehl II 30:15 (18:5).

 

Dank einiger sehenswerter Treffer von Ole Knotte konnte Landesligist Oberwiehl II zumindest bis zum 5:4 (8.) mithalten. Anschließend machten Nümbrechts Oberligahandballer aber kurzen Prozess mit dem zweiklassentieferen Gegner. Das 10:5 (12.) erzielte erneut Knotte, auf den nächsten Treffer musste das König-Team bis zum 19:6 (25.) warten. „Trotz der klaren Niederlage haben wir auch hier einige wichtige Erkenntnisse für unsere Abwehr gewonnen und uns teuer verkauft“, fand Florian König. Auch Seinsche hatte die Partie vor allem zum Testen genutzt: „Solche Spieler muss man dafür nutzen. Wir haben mit verschiedensten Konstellationen gespielt, nachdem man den Klassenunterschied schnell gemerkt hat.“ Einziger Wehmutstropfen aus Nümbrechter Sicht: Simon Schanz schied kurz vor Schluss mit einer Verletzung aus, nachdem er sich vertreten hatte.

 

Nümbrecht: Jannik Lang, Lucas Söntgerath (je 5/1), Dominik Donath (4), Fabian Benger, Johannes Urbach, Mario Weissner, Simon Schanz, Torben Lang, Tobias Schröter (je 2), Dag Dissmann (2/1), Marcel Miebach (1), Harry Roth (1/1).

 

Oberwiehl: Ole Knotte (8), Jens Barf (2), Moritz Schramm, Sebastian Lötfering, Mirco Gröbner, Alex Stein (je 1), Florian König (1/1).

 

Vorrunde Gruppe B

BILDERGALERIE

KOMMENTARE

1

Von den fehlenden PINs der Zeitnehmer, fehlende Wischer, dem fehlenden Catering und Getränkeangebot, nicht beleuchteter Eingangsbereich, bis hin zu 14 Stunden Handball. Ich frage mich als Zuschauer, wie man es den Zuschauern, geschweige denn den Mannschaften zumuten kann, 14 Stunden in einer Halle zu sitzen, die absolut unvorbereitet auf das Turnier ist. Mannschaften und Zuschauer müssen an einem Sonntag zu irgendwelchen Fast-Food Ketten, Tankstellen oder zurück nach Hause reisen, um Essen und Trinken zu besorgen. Da ist klar, dass die Halle nicht prall gefüllt bleibt. Man kann als Ausrichter eines Pokales nun mal nicht einfach seinen Namen an einen Zettel mit Terminen dranhängen, da gehört ordentliche Planung und Annehmen von Kritik dazu. Jedes Jahr die selben langen Tage....

Zuschauer, 07.08.2023, 15:50 Uhr
2

Eine Farce für den Oberbergischen Handballsport.

Wie schon im Artikel beschrieben war das gesamte Turnier nicht ansatzweise koordiniert. Dass es den gesamten Tag weder Getränke noch Snacks gab oder nicht einmal ein Wischer vorhanden war ist für so ein Turnier einfach schade. Schiedsrichter mussten in zusammengewürfelten Gespannen pfeifen und konnten so wohl kaum die gleiche Linie pfeifen.
Überraschend war zudem, dass ein Turnier im 1-Stundenraster bei 40 Minuten Spielzeit, 5-10 Minuten Pausenzeit mit Team-Timeouts und sonstigen Unterbrechungen inkl. Aufwärmphasen der Teams nicht im Zeitplan verlief.
Zusammenfassend leider keine gute Werbung für den oberbergischen Handball, bei dem an dem Tag bis auf vielleicht 1-2 Spiele kaum ebenbürtige Gegner aufeinandertrafen.

Basti S., 07.08.2023, 15:58 Uhr
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