HANDBALL

Nichts für Feinschmecker: Löwen retten glücklichen Sieg über Ziellinie

pn; 14.12.2025, 23:00 Uhr
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Fotos: Thomas Wirczikowski --- Tobias Weiler war mit acht Toren bester Torschütze beim knappen 33:32-Sieg der Löwen gegen Weiden II.
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Nichts für Feinschmecker: Löwen retten glücklichen Sieg über Ziellinie

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pn; 14.12.2025, 23:00 Uhr
Oberberg – Gegen ersatzgeschwächte Weidener leistet sich die Spielgemeinschaft im Kellerduell viele Fehler - Gelpe/Strombach II klettert nach Sieg ins Mittelfeld (AKTUALISIERT).

HBD Löwen Oberberg – HC Weiden II 33:32 (18:15).

 

Trotz des wichtigen 33:32-Heimerfolges gegen den HC Weiden II im Tabellenkeller der Handball-Oberliga war Löwen-Trainer Maik Thiele nicht glücklich mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Das Spiel fiel unter die Kategorie grottenschlecht gespielt, aber glücklich gewonnen. Zum Glück kräht da morgen kein Hahn mehr nach“, resümierte er 60 für ihn nervenaufreibende Minuten. Die Gäste waren aufgrund einiger Verletzungen mit schmalen Kader angereist, erwiesen sich aber dennoch als komplizierte Aufgabe. Vor allem der zweite Durchgang wurde dabei zur harten Kost. „Vielleicht waren wir schon in Gedanken bei der Weihnachtsfeier. Es fehlte die Frische im Kopf“, so Thiele.

 

[Trotz schmerzhafter Daumenverletzung ging Thorben Schneider keinem Zweikampf aus dem Weg.]

 

Die Löwen machten besonders im Umschaltspiel viele Fehler und bekamen auch das Zusammenspiel von Rückraum Mitte mit dem Kreisläufer der Weidener sowie Einläufersituationen kaum gelöst. Die Anfangsminuten gehörten zunächst Tobias Weiler. Der Mittelmann hatte beim 4:2 (7.) bereits vier Tore und einen verworfenen Siebenmeter in seiner Statistik stehen. Die Löwen bauten diesen Vorsprung bis zur Pause über 9:6 (15.) und 17:12 (27.) sukzessive aus. Der zweite Durchgang begann für die Löwen allerdings mit einer negativen Überraschung: Dachten die Hausherren laut ihrem Trainer zunächst noch, mit einem 18:14 in die Pause gegangen zu sein, stand beim Wiederanpfiff plötzlich ein 18:15 auf der Anzeigentafel. Thiele wunderte sich, wo das Tor herkam und verbuchte es unter der Kategorie „Weihnachtsgeschenk“.

 

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[Anthony Hudak-Domokos erzielte den erlösenden Siegtreffer in der letzten Minute.]

 

Der Spiel wurde nun zunehmend zäher und unansehnlicher. „Es war ein Krampf, für den wir uns bei den Zuschauern fast entschuldigen müssen“, so Thiele, der nun viele Zeitstrafen sah, eine schlecht rückende Abwehr, mal wieder einen Wechselfehler seiner Mannschaft und einen kämpfenden Gegner, der über 21:19 (36.) zum 24:24-Ausgleich (46.) kam. Das Spiel sollte aber nicht kippen. Über 29:26 (55.) und 31:30 (58.) erzielte Anthony Hudak-Domokos 16 Sekunden vor dem Ende das erlösende 33:31. Für den Auftritt fehlten dem Löwen-Coach anschließend die Erklärungen: „Wir sind leider nicht annähernd so weit wie ich gehofft hatte. Es gibt viel zu tun.“

 

Gute Noten gab es für einige Löwen-Spieler trotzdem: Kevin Neese verbuchte im Tor mehrere wichtige Paraden und Ben Bening sowie Daniel Rischikov hatten jeweils eine 100-Prozent-Quote. Ein Sonderlob gab es zudem für Thorben Schneider, der trotz einer Daumenverletzung auf die Zähne biss. „Dafür bin ich ihm wirklich dankbar. Das würde längst nicht jeder tun“, so sein Coach.

 

HBD Löwen: Tobias Weiler (8/1), Anthony Hudak-Domokos (7), Ben Bening, Daniel Rischikov (je 5), Thorben Schneider (4), Marcel Neese (2/1), Till Malek, Marcel Mesenhöler (je 1).

 

[Um jeden Zentimeter wurde gerungen. Die Zuschauer erlebten Abstiegskampf pur.]

 

HC Gelpe/Strombach II – 1. FC Köln 30:23 (16:13).

 

Heimlich, still und leise hat sich Aufsteiger HC Gelpe/Strombach II ins Mittelfeld der Oberliga geschoben. Durch den 30:23-Heimsieg gegen den 1. FC Köln klettert die Mannschaft von Ilja Schattner mit 8:10 Punkten auf Platz acht der Tabelle und hat vor dem letzten Spiel des Jahres nur noch drei Punkte Rückstand auf den Vierten MTV Köln II. Das Ergebnis fiel allerdings deutlicher aus, als es der Spielfilm zuvor hergab. Schattner sprach anschließend von einem sehr ausgeglichenen Match, „das wir irgendwann an uns reißen konnten“. Die Oberberger hatten weiterhin mit Personalproblemen zu kämpfen. Krankheitsbedingt standen dem HC-Coach nur drei Rückraumspieler zur Verfügung, Julian Kolken stellte sich trotz Kreislaufproblemen in den Dienst der Mannschaft.

 

Über 5:3 (9.), 9:8 (17.) und 13:12 (23.) entwickelte sich ein enges Match mit leichten Vorteilen für die Hausherren. Gelpe/Strombach musste schon früh auf Lasse Jürges verzichten, der sich nach zwölf Minuten eine Schulterverletzung zuzog. „Trotzdem haben die Jungs gefightet und alle taktischen Anweisungen perfekt umgesetzt“, lobte Schattner sein Team. Das Kölner Kreisläuferspiel wurde mehrfach unterbunden, die Gäste zudem häufig in schlechte Wurfsituationen gezwungen. Dazu hatte der HC mit Moritz Banaschewitz einen überragenden Keeper zwischen den Pfosten (Quote: 46 Prozent), was auch Schattner zum Schwärmen brachte: „Er liegt eine Woche flach und haut dann so ein Spiel raus. Es ist Wahnsinn, was er momentan auf die Platte bringt.“

 

Im zweiten Durchgang wechselte dann aber das Momentum. Köln kam zum 18:18-Ausgleich (39.), wovon sich die Gastgeber aber nicht irritieren ließen und wieder zum 23:20 (48.) erhöhten. Wichtig in dieser Phase: ein gehaltener Siebenmeter von Felix Löpker. Erst in der Schlussphase wurde es nach dem 26:23 (53.) noch deutlich. „Am Ende sicherlich zu hoch, aber definitiv ein verdienter Sieg“, fand Schattner. Aus einer starken Willensleistung seines Teams wollte er eigentlich keinen Spieler hervorheben, vergab dann aber doch Bestnoten an Tobias Müller und Philipe Ginczek. „Zu Weihnachten haben wir uns schon einmal zwei Punkte unter den Baum gelegt, jetzt wollen wir gegen Pulheim auch noch nachlegen“, so der HC-Coach. Das Match beim Tabellenvorletzten findet bereits am Donnerstagabend (19:30 Uhr) statt, nachdem die Pulheimer um Verlegung gebeten hatten.

 

Gelpe/Strombach II: Philipe Ginczek (8/6), Tobias Müller (7), Julian Kolken, Jerome Dräger (je 4), Felix Soldanski (3), Lasse Jürges, Ben Schimanski (je 2).

 

Ergebnisse und Tabelle

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