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Gummersbach - Die Handballsaison 2020/21 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Ligen - Heute: A-Jugend-Bundesligist VfL Gummersbach.
Von Uli Klein
Niemand konnte ahnen, dass der 36:27-Sieg der Bundesliga-A-Jugend des VfL Gummersbach am 8. März 2020 über den Tabellenzweiten GWD Minden die finale Partie der VfL-Talente in der Saison 2019/20 gewesen sein sollte. Kurz darauf setzte der Deutsche Handballbund (DHB) den gesamten Spielbetrieb aus, um ihn am 21. April endgültig abzubrechen. Corona hatte zugeschlagen. Die Oberbergischen waren zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg, unter den ersten vier Teams der sogenannten Meisterrunde zu landen und sich damit für die Playoffs um die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Dies wiederum hätte zudem die souveräne sportliche Qualifikation für die Bundesligaspielzeit 2020/21 bedeutet. Unabhängig von allen Schwierigkeiten/Turbulenzen können die Oberbergischen freilich aufgrund eines DHB-Beschlusses erneut in der nationalen Jugend-Eliteliga mitmischen.
Kommen und Gehen
Die gravierendste Änderung zu Vorsaison gibt es auf der wichtigsten Position: Fabian Mielke, bislang als Coach der Gummersbacher C-Jugend bereits in blau-weißen Diensten tätig, wurde zum A-Jugendtrainer befördert. Er trat am 1. August die Nachfolge von Alois Mraz an, der bekanntlich seit einigen Wochen das Cheftraineramt beim Herrenbundesligisten HSC 2000 Coburg bekleidet. „Für mich ist es eine tolle Möglichkeit, als junger Trainer den nächsten großen Schritt zu machen und mich weiterzuentwickeln“, freut sich Mielke auf die neue Aufgabe in der Jugend-Bundesliga.
VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler sowie der neue Nachwuchskoordinator Jörg Bohrmann sind von dem 21-jährigen Marienheider absolut überzeugt: "Fabian ist ein hochbegabter und intelligenter Trainer, der für sein Alter sehr weit ist“, sagt Schindler. Wie bei Jugendmannschaften üblich, gibt es auch diesmal schon aus Altersgründen einen großen Umbruch: Neun Spieler müssen ersetzt werden - sechs Akteure verlassen den VfL, drei (Nils Thiem, Loic Kaysen und Tom Kiesler) spielen künftig im Herrenbereich. Aufgefüllt werden die entstandenen Lücken durch nachrückende Talente aus der B-Jugend sowie die drei "echten" Neuzugänge Daniel Sova (Nickelhütte Aue), Marco Antel und Tomas Smetanka (beide HK Agro Topolcany/Slowakei).
Stärken und Schwächen
Fabian Mielke ist zufrieden mit seinem Personal. "Wir haben einen hoch motivierten Kader, der sich aus erfahrenen A-Jugendbundesligaspielern und talentierten Akteuren des jüngeren Jahrgangs zusammensetzt." Allerdings dürfte es nach Einschätzung des Jung-Coach Corona-bedingt noch eine gewisse Zeit dauern, wieder feste Abläufe zu etablieren und taktische Varianten in das Repertoire einzuarbeiten. Laut Mielke "gibt es in diesem Punkt noch einiges zu tun". Dem Handballlehrer gefällt in jedem Fall die Fähigkeit seiner Spieler, gut zuzuhören beziehungsweise neue Dinge schnell umsetzen zu können.
Zudem herrscht im Kader nach ersten Erkenntnissen Mielkes große Harmonie, die gerade die Integration der neuen Akteure vereinfacht(e). Grundsätzlich will der Trainer jeden einzelnen seiner Youngster "ein Stückchen besser machen und an den Herrenbereich heranzuführen" - an die Drittligamannschaft. Aber auch an die Zweitligaprofis.
Fazit
Der VfL sollte erneut eine gute Rolle in der Bundesliga spielen. Primäres Ziel ist zunächst das Erreichen der Meisterrunde (Erklärung siehe Infokasten) und damit die Qualifikation für die Bundesligaspielzeit 2021/22.
Spielplan
Die Teams der vier Bundesligastaffeln absolvieren zunächst eine Einfachrunde mit neun Spieltagen, die bereits Mitte November abgeschlossen ist. Anschließend wird das Teilnehmerfeld geteilt in eine Meisterrunde und eine Pokalrunde.
Die besten vier Teams jeder Staffel haben bereits die Qualifikation für die kommende Saison in der JBLH sicher und qualifizieren sich für die Meisterrunde. Dort kommt es in zwei Gruppen zu 14 weiteren Partien, wobei es für jedes Team gegen sechs neue und einen bekannten Gegner aus der Vorrunde geht. Die besten vier Mannschaften qualifizieren sich dann für das Viertelfinale, wo in Überkreuzpartien die Halbfinalteilnehmer ermittelt werden.
In der Pokalrunde bleiben die Staffeln aus der ersten Saisonhälfte erhalten, die Teams duellieren sich in Hin- und Rückrunde. Für die beiden besten Mannschaften einer jeden Staffel geht es ins Viertelfinale des DHB-Pokals. Nach einer Doppel-K.O-Runde erreichen dann die Sieger das Final 4, was an einem Tag ausgespielt wird. Die Qualifikation für das Final 4 ist gleichbedeutend mit der Qualifikation für die JBLH in der kommenden Saison.
Spielerkader
Zugänge
Daniel Sova (Nickelhütte Aue)
Marco Antel (HK Agro Topolcany)
Tomas Smetanka (HK Agro Topolcany)
Kieran Unbehaun
Finn Schroven
Julian Neu
Kilian Werz
Janek Klassen
Leonard Viebahn
Bruno Eickhoff
Felix Maier
Jan Trunda (alle U17)
Abgänge
Till Malek
Tim Becker
Till Herbrandt
Frederic Redmann (alle Ziel unbekannt)
Loic Kaysen
Nils Thiem
Tom Kiesler (alle U 23)
Julian Athanassoglou (Eintracht Hagen)
Philip Gossens (TuS Derschlag)
Kader
Tor
Dennis Stöcker
Julian Neu
Kilian Werz
Feld
Finn Brenken
Marco Antel
Florian Schmidt
Gabriel Viana
Janeck Klassen
Daniel Sova
Jan Trunda
Kieran Unbehaun
Julius Fanger
Mathis Häseler
Felix Meier
Tomas Smetanka
Finn Schroven
Reece Beuse
Torben Rückriem
Felix Soldanski
Maximilian Keil
Bruno Eickhoff
Trainer: Fabian Mielke
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