HANDBALL

Nach Niederlage mit „Beigeschmack“: Sigurdsson hofft auf Reaktion

pn; 08.10.2025, 17:00 Uhr
WERBUNG
Foto: Thomas Wirczikowski ---- Vertragsverlängerung oder neue Herausforderung? Mit dieser Frage muss sich momentan Ole Pregler beschäftigen.
HANDBALL

Nach Niederlage mit „Beigeschmack“: Sigurdsson hofft auf Reaktion

  • 0
pn; 08.10.2025, 17:00 Uhr
Gummersbach – Länger als sonst üblich brauchte der VfL-Chefcoach, um die Niederlage in Eisenach zu verdauen – Gegen Erlangen wollen die VfL-Handballer wieder zu alter Stärke finden - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

VfL Gummersbach – HC Erlangen (Donnerstag, 19 Uhr, SCHWALBE arena).

 

Die Auswärtsniederlage beim ThSV Eisenach am Sonntagnachmittag hallte unter der Woche bei den VfL-Handballern immer noch nach. Auch Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson wollte seine Enttäuschung über den schwachen Auftritt nicht verhehlen. „Ich versuche nach Niederlagen eigentlich maximal 24 Stunden sauer zu sein, aber diese Niederlage hatte einen anderen Beigeschmack“, blickte der Isländer noch einmal auf 29:32 aus Gummersbacher Sicht zurück.

 

Beigeschmack – eine Formulierung, die meist für Situationen genutzt wird, auf die man keinen Einfluss hat, meistens strittige Schiedsrichterentscheidungen. Doch die Unparteiischen waren am Sonntag überhaupt kein Faktor. Vielmehr rätselte Sigurdsson über den unerklärlichen Leistungseinbruch seiner Mannschaft: „Das war nicht vorherzusehen und ist auch nicht so einfach zu erklären.“ Denn zuletzt hatten seine Spieler eigentlich spritzig und spielfreudig gewirkt. Davon war in der Werner-Aßmann-Halle allerdings überhaupt nichts zu sehen.

 

WERBUNG

Das Angriffsspiel beschreibt Sigurdsson im Rückblick als leblos und ohne jede Körperspannung und auch defensiv habe man selten so große Lücken offenbart. Auch Linksaußen Tilen Kodrin sprach davon, dass man in der Abwehr „zu weich“ agiert habe. „Es war ein Tag, an dem gar nichts zusammengepasst hat“, ergänzt sein Coach. Man habe sich von der Atmosphäre einschüchtern lassen und ungewohnt viele Fehler produziert. Lob gab es von ihm dagegen für Eisenach, deren Auftritt Sigurdsson schon unmittelbar nach dem Spiel „inspirierend“ genannt hatte. Mit 45 Stopp-Fouls hatte die Thüringer den Gummersbachern schlicht die Lust am Handball genommen.

 

Dass der Auftritt nur ein Ausrutscher war, wollen die VfL-Handballer nun am Donnerstagabend beweisen. Die Aufgabe gegen den HC Erlangen wird dabei keineswegs einfacher. Zwar steht der letztjährige Abstiegskandidat mit 6:8 Punkten im Liga-Mittelfeld und ist überraschend auch schon aus dem DHB-Pokal ausgeschieden. Guckt man sich das Auftaktprogramm der Franken in der Liga allerdings genauer an, erscheint das Punktekonto in einem ganz anderen Licht: Erlangen hatte es bereits mit Kiel (29:31), Melsungen (32:32), Magdeburg (31:31), Hannover (32:26) und den Füchsen Berlin (35:38) zu tun.

 

Was auffällt: Erlangen hat nach sieben Spieltagen nach Magdeburg und Lemgo die beste Wurfquote der Liga (70,3 Prozent). „Sie spielen den Handball, den man letztes Jahr von ihnen erwartet hat, mit viel Begeisterung und Power“, meint Sigurdsson. Bester Torschütze ist momentan Marek Nissen mit 44 Toren. Auch Linkshänder Viggo Kristjansson ist mit 27 Toren und 20 Assists brandgefährlich. Dazu scheut sich Trainer Johannes Sellin nicht, die Talente aus der eigenen A-Jugend ins kalte Bundesligawasser zu werfen. Sie wurden vergangene Saison Deutscher U19-Meister.

 

Für Sigurdsson steht am Donnerstag über allem aber die eigene Leistung: „Wenn wir die nicht korrigieren, werden wir auch gegen Erlangen keine Chance haben. Ich hoffe aber, dass die Jungs darauf brennen, wieder ein anderes Gesicht zu zeigen.“ Dafür steht ihm erneut der komplette Kader zur Verfügung, sodass abermals ein Spieler auf der Tribüne Platz nehmen muss. Zuletzt traf es zweimal Kentin Mahé. Der VfL-Coach: „Damit ist kein Spieler zufrieden, aber wir sind alle Vollprofis. Die Jungs trainieren alle hervorragend.“ Gleichzeitig betont er, dass es keine Entscheidung für immer sei, dazu sei der Sport viel zu schnelllebig.

 

Entscheiden will sich in den nächsten Wochen auch Ole Pregler, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft. Vor dem Spiel in Eisenach hatte sich der Mittelmann gegenüber DYN geäußert, dass er sich in Gesprächen befinde und zeitnah eine Entscheidung für sich treffen wolle. Der Kanal RT Handball brachte ihn am Dienstag mit seinem Heimatverein, der MT Melsungen, und FRISCH AUF! Göppingen in Verbindung.

 

KOMMENTARE

0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG