HANDBALL

Nümbrechter Zickzack-Kurs: SSV vermiest Rodriguez-Team das Wochenende

pn; 26.09.2021, 20:55 Uhr
WERBUNG
Thomas Wirczikowski ---- Eigentlich sollte Moritz Menger nur im Notfall spielen. Der Halblinke biss aber auf die Zähne und lieferte eine überragende Leistung ab.
HANDBALL

Nümbrechter Zickzack-Kurs: SSV vermiest Rodriguez-Team das Wochenende

  • 1
pn; 26.09.2021, 20:55 Uhr
Oberberg - Rückschlag für HCGS II im Derby in der GWN-Arena - Waldbröl kommt in Troisdorf unter die Räder - TVB steckt nach Pleite im Mittelfeld fest - CVJM II sendet die Punkte mit der Post nach Bonn (AKTUALISIERT).

SSV Nümbrecht II - HC Gelpe/Strombach II 20:19 (12:11).

 

Nächste Derbyüberraschung in der Landesliga: Nümbrechts Reserve zeigt sich gut erholt von der Klatsche aus der Vorwoche und besiegt die bislang gut aus den Startlöchern gekommenen Gäste aus der Kreisstadt. „Strombach steht mit seinen vielen Talenten zurecht so weit oben in der Tabelle und der Vereine wird an den Jungs sicher noch viel Freude haben, aber heute haben wir gezeigt, dass wir auch gegen eins der besten Teams der Liga bestehen können“, war SSV-Coach Manuel Seinsche auch vier Stunden nach dem Abpfiff durchaus noch im Euphorie-Modus verhaftet. Viele Komplimente für die Gäste, die HC-Coach Daniel Rodriguez allerdings nicht wirklich hören wollte. „Heute bin ich wirklich etwas angefressen. Die schwachen Chancenverwertung meiner Jungs hat mich enttäuscht“, haderte er mit vielen ausgelassenen Würfen und vermisste die ordnende Hand von Tom Bonfiglio.

 

[Frisch aus dem Urlaub: Trotz 26 Stunden Autofahrt in den Beinen zeigte sich HC-Coach Daniel Rodriguez gewohnt leidenschaftlich an der Seitenlinie.]

 

Dabei begann die Partie aus Gästesicht durchaus vielversprechend. 3:6 hieß es nach nicht einmal neun Minuten und auch beim 8:11 (21.) wurde die Gummersbacher Spielgemeinschaft ihrer Favoritenrolle noch gerecht. Es folgten allerdings neun torlose Minuten, Nümbrechts Defensive um Rene Nitschmann und Benedikt Opitz arbeitete famos, dahinter entschärfte Torhüter Lukas Kirchner, was zu entschärfen war. „Das war heute eine ganz andere Körpersprache“, meinte Seinsche, dessen Team einen knappen Vorsprung mit in die Kabine nahm. Nach dem Seitenwechsel hatten die Hausherren ihre beste Phase, setzten sich sogar auf 17:13 (45.) ab.

 

WERBUNG

Gelpe/Strombach reagierte: Fortan ließ Rodriguez nicht nur immer wieder Spieler in Manndeckung nehmen, sondern agierte zudem mit dem siebten Feldspieler. Auch die Paraden von Torhüter Philipp Gossens sorgten dafür, dass der 18:18-Ausgleich (54.) fiel. „Dass wir dann in doppelter Überzahl aber kein Tor machen, hat uns das Genick gebrochen“, ärgerte sich der HC-Coach. Moritz Menger, bester Spieler auf dem Feld, gelang bereits 150 Sekunden vor dem Abpfiff das entscheidende Tor, der letzte verzweifelte HC-Angriff blieb in der Nümbrechter Mauer hängen. „Das ist eine Niederlage, die wir uns selbst zuzuschreiben haben. Wir sind immer noch in einem Lernprozess“, sprach Rodriguez von einer unnötigen Niederlage. Seinsche nannte es parallel dazu „ein geiles Spiel für die Zuschauer“, forderte von seinem Team nun aber auch mehr Konstanz in den kommenden Wochen: „Natürlich haben wir jetzt wieder ein bisschen mehr Hoffnung, aber wenn wir diese Leistung auswärts nicht bestätigen, bringen solche Heimsieg nicht viel.“

 

Nümbrecht: Moritz Menger (8), Benedikt Opitz (5), Markus Meister, Stephan Bitzer (je 2), Markus Schwemke, Markus Bitzer (je 1), Daniel Funk (1/1).

 

Gelpe/Strombach: Marvin Scholz (5), Maurice Ginczek (3), Philipe Ginczek (3/2), Jan Höfer, Paul Roth, Julian Kolken (je 2), Noah Lomberg, Ben Bening (je 1).

 

[Paul Roth bei einem seiner beiden Treffer.]

 

HSV Troisdorf – CVJM Waldbröl 34:16 (15:7).

 

Erst hatten sie kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu. Das Auswärtsspiel des CVJM Waldbröl beim HSV Troisdorf geriet zur Demontage aus oberbergischer Sicht. Schon im Vorfeld hatten die beiden Trainer Markus Deubel und Gunnar Cichon ihren Kader enorm umbauen müssen: Zahlreiche Spieler fielen aus, immerhin standen aber vier Spieler aus dem Kader der Kreisklassenreserve zur Verfügung. An ihnen wollte Deubel die Klatsche nicht festmachen. „Die Jungs haben ihren Job gut gemacht. Heute war einfach nicht mehr drin“, so ein ernüchterter CVJM-Coach. Bereits die Anreise geriet zum Fiasko. Durch Staus waren nicht alle Spieler pünktlich in der Halle, zudem geriet die Aufwärmphase auch durch den engen Hallenzeitplan zum Schnelldurchlauf.

 

Bis zum 6:4 (14.) gelang es den Gästen noch in Schlagdistanz zu bleiben, die restlichen 45 Minuten wurden dann zur sportlichen Abreibung. Waldbröl produzierte viele technische Fehler, Troisdorf ließ sich nicht lange bitten und agierte im Gegenstoß kompromisslos. „Damit war das Spiel zur Pause auch schon gegessen. Wir haben einfach das Tor nicht getroffen“, berichtete Deubel. Über 22:9 (38.) schnellte das Ergebnis zügig nach oben, die Gäste ließen frühzeitig die Köpfe hängen. „Gegen einen schwachen Gegner haben wir leider noch wesentlich schlechter gespielt“, hakte Deubel einen gebrauchten Abend ab.

 

Waldbröl: Sebastian Klein (4), Nico Keyser (3), Robin Becker (3/2), Michael Bubenzer (2/1), Niclas Braune, Lukas Leidig, Michael Pick, Sebastian Hein (je 1).

 

[Dominik Donath, Leihgabe aus dem Oberligakader, blieb ohne eigenen Treffer.]

 

HSG Geislar-Oberkassel - CVJM Oberwiehl II abgesagt.

 

Drei Torhüter und fünf Feldspieler standen der Oberwiehler Reserve für das Spiel bei der HSG Geislar-Oberkassel zur Verfügung. Aus dem Kader des Kreisligateams, das bislang kaum trainieren konnte, hätten auch maximal drei Spieler zur Verfügung gestanden. "Wir haben uns dagegen entschieden", erklärt Trainer Jan Jäckel. Am Donnerstagabend ging eine Anfrage an den Bonner Gegner, ob dieser einer Spielverlegung zustimme - die HSG verneinte. Das starre Hygienekonzept für die Bonner Halle lässt kurzfristige Verlegungen derzeit kaum zu. Jäckel wollte dem Gegner deshalb aber keinen Vorwurf machen. "Für uns wird es allerdings nicht einfacher, wir müssen langsam punkten", sagt der CVJM-Coach.

 

[Benedikt Opitz trieb sein Team immer weiter an.]

 

HSG Siebengebirge III – TV Bergneustadt 31:19 (16:11).

 

Mit einer heftigen Abreibung im Gepäck musste sich der TV Bergneustadt auf die Heimreise am frühen Sonntagabend vom Spitzenspiel in Siebengebirge machen. Trainer Tobias Uding wollte dennoch nicht den Stab über seinem Team brechen. „Ich habe vor der Saison gewarnt, dass wir einen holprigen Start haben können, leider bin ich in dieser Einschätzung bestätigt worden“, blickte er noch einmal auf eine schwierige Sommervorbereitung zurück. Vor dem Spiel hatte er versucht, sein Team mental zu kitzeln und stellte ein wenig provokant die Frage, ob man eine Spitzenmannschaft sei und das Derby in Gelpe/Strombach nur ein Ausrutscher war. Beinahe 20 Minuten beantworteten seine Spieler diese Frage mit einem klaren 'Ja'. „Das war richtig guter Handball von uns“, urteilte Uding.

 

Viele Aktionen wurden über Thorben Schneider initiiert, auf der Gegenseite war es Edgar Schulz, der kaum zu stoppen war. Doch nach dem 7:9 (16.) verloren die Gäste völlig den Faden. Fehlwürfe und unkonzentrierte Abspiele häuften sich, Siebengebirge zog sein gefährliches Umschaltspiel auf. „Ab diesem Moment haben wir gezeigt, dass wir leider noch keine Spitzenmannschaft sind“, so Uding. Nach dem 16:11-Pausenstand wollte Bergneustadt noch einmal mit frischem Wind aus der Kabine kommen, drei individuelle Fehler und das 20:11 (37.) sorgten aber für geklärte Fronten. Uding ließ die zweite Reihe ran, die die verbleibenden 25 Minuten zumindest für Eigenwerbung nutzen konnten. „Wir werden das Spiel sachlich aufarbeiten, daraus lernen und kommende Woche wieder angreifen“, so Uding, „heute haben wir gezeigt, dass 20 wirklich gute Minuten nicht reichen, wenn man anschließend völlig der Musik hinterherläuft.“

 

Bergneustadt: Thorben Schneider (5/1), Marcel Neese (3/1), Malte Müller (3), Manuel Jäger (2), Michel Töpfer, Philip Sauer, Dennis Hermann, Nils Welke, Moritz Rahrbach, Lukas Flick (je 1).

 

Ergebnisse und Tabelle

BILDERGALERIE

KOMMENTARE

1

Da kommt viel Arbeit auf die Trainer der Oberberger Landesligsten zu wenn man wirklich oben mitmischen will wie die HCGS und der TVB. Bislang war das von beiden deutlich zu wenig von den anderen Mannschaften braucht man gar nicht reden. Waldbröl und Wiehl können sich auf die Kreisliga einstellen. Nümbrecht kann hoffen in die Meisterrunde einzuziehen

, 27.09.2021, 12:11 Uhr
0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG