HANDBALL

Mit viel Selbstbewusstsein an die Ostsee

pn; 26.10.2021, 13:30 Uhr
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Foto: Michael Kleinjung --- In den Heimspielen hatte Gudjon Valur Sigurdsson bislang nur wenig zu meckern. In Rostock hofft der Isländer auf den nächsten Saisonsieg.
HANDBALL

Mit viel Selbstbewusstsein an die Ostsee

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pn; 26.10.2021, 13:30 Uhr
Gummersbach - Das Sigurdsson-Team reist als ungeschlagener Tabellenführer zur Überraschungsmannschaft aus Rostock - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

HC Empor Rostock - VfL Gummersbach (Mittwoch, 19 Uhr).

 

Handball-Traditionalisten dürften feuchte Augen bekommen, wenn am Mittwochabend der VfL Gummersbach beim Aufsteiger HC Empor Rostock antritt. In den Achtzigerjahren gehörten beide Vereine noch zum Nonplusultra des europäischen Handballs, nun duellieren sie sich erstmals in der 2. Handball-Bundesliga. Das letzte Aufeinandertreffen beider Traditionsclubs, die jeweils zwölf nationale Titel holten, gab es in der Saison 1992/93 – jeweils mit einem Heimsieg.

 

Für das Team von Gudjon Valur Sigurdsson ist es die weiteste Anreise zu einem Auswärtsspiel in dieser Saison. Die fast 600 Kilometer Anreise legen die Oberberger bereits am heutigen Dienstag zurück und verbringen die Nacht im Hotel. An der Ostsee erwartet den oberbergischen Altmeister ein überraschend gut gestarteter Aufsteiger. „Wir liegen vier Punkte über dem Plan“, sagt Empor-Geschäftsführer Stefan Güter gegenüber dem Internetportal Sportbuzzer. Besonders die beiden Auftaktsiege gegen die beiden Bundesligaabsteiger Nordhorn und Coburg ließen die Liga aufhorchen. Für die Partie gegen Gummersbach hoffen die Ostdeutschen auf deine Rekordkulisse von 2.500 Zuschauern – mehr sind in der Rostocker Stadthalle derzeit nicht erlaubt.

 

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Mittlerweile ist die Mannschaft von Till Wiechers aber im harten Ligaalltag angekommen. Vier Siege und drei Niederlagen bedeuten aktuell aber einen immer noch starken sechsten Platz für den Liganeuling. Zuletzt verlor Empor nach einer hochdramatischen Schlussphase das Ostderby in Eisenach in letzter Sekunde mit 26:27. Sigurdsson stellt sich jedenfalls auf einen brandgefährlichen Gegner ein: „Sie spielen eine aggressive Abwehr, die nicht immer gleich reagiert auf dieselben Taktiken.“ Dazu verfüge Rostock mit Leon Mehler über einen hochtalentierten Keeper. Der 22-Jährige fischt nicht nur starke 31,4 Prozent aller Würfe auf sein Tor weg, sondern hält dabei vor allem auch viele freie Würfe. Aber auch offensiv warnt der isländische VfL-Coach vor dem Gegner: „Sie sind nur sehr schwer zu stoppen und schaffen es selbst unter Kontakt, noch den Ball laufen zu lassen und wirklich harte Würfe abzufeuern.“

 

Star der Mannschaft ist sicherlich Jonas Thümmler. Der langjährige Erstligakreisläufer erzielte bereits 30 Tore und profitiert dabei auch vom wurfgewaltigen Rückraum der Rostocker. „Er hätte nicht diesen freien Raum, wenn ihr gefährlicher Rückraum nicht seinen Job machen würde“, weiß Sigurdsson um die Stärken der Gastgeber. Der letzte Auftritt seines Teams, das Spitzenspiel gegen Hüttenberg, hat beim Isländer derweil Lust auf mehr gemacht. Dass er bei 40 Toren als ehemaliger Gegenstoßspieler seinen Spaß hatte, versteht sich dabei fast von selbst, aber auch die Defensive mache aus seiner Sicht bislang einen sehr guten Job in dieser Saison: „Wir decken sehr gut und kriegen darüber unsere Gegenstöße, sind aber auch im Angriff mittlerweile wesentlich abgezockter.“

 

Von einem „geilen Gefühl“ spricht auch Finn Schroven noch drei Tage nach dem Duell mit den Hessen. Der 18-jährige Youngster erzielte gegen Hüttenberg seine ersten drei Ligatore. „Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich zum Siebenmeter kommen darf“, blickt er noch einmal zurück, das 40. Tor kurz vor dem Abpfif sei da nur noch die Kirsche auf der Sahnetorte gewesen. In der Mannschaft fühlt er sich pudelwohl und gut aufgenommen: „Aber das Wichtigste ist, weiter jede Erfahrungen in dieser Saison mitzunehmen, die ich kriegen kann – egal, ob in der A-Jugend, der U23 oder hier im Profiteam.“

 

Personell gibt es bei Gummersbach vor der Partie an der Ostsee noch ein paar Fragezeichen. Besonders die Erkrankung von Alexander Hermann macht Sigurdsson Sorgen: „Er hat etwas verschleppt und wir wissen nicht, wann er zurückkehrt.“ Julian Köster wurde nach seiner Corona-Erkrankung am Montagnachmittag negativ getestet. Welche Auswirkungen der PCR-Test auf einen möglichen Einsatz hat, wollte Sigurdsson aber nicht verraten. „Wir werden bei ihm – wie schon bei seiner Knieverletzung - nichts überstürzen“, so der Isländer. Und auch Julius Fanger wird sich mit seinen Fußproblemen wohl noch ein wenig gedulden müssen.

 

Die Partie wird wie gewohnt auf sportdeutschland.tv live übertragen.

 

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