HANDBALL

Marienheide/Müllenbach verzichtet auf den Klassenerhalt

pn; 06.04.2020, 13:15 Uhr
Archivfotos: Thomas Wirczikowski --- Aufgrund der Folgen der Corona-Krise durfte die HSG Marienheide/Müllenbach am Wochenende den Klassenerhalt bejubeln - Der Tabellenvorletzte bewertet die sportliche Situation aber realistisch und will freiwillig in die Kreisliga gehen.
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Marienheide/Müllenbach verzichtet auf den Klassenerhalt

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pn; 06.04.2020, 13:15 Uhr
Marienheide – Der Tabellenvorletzte der Landesliga will freiwillig in die Kreisliga absteigen, um dort einen Neuaufbau zu forcieren.

Mit der Entscheidung, aufgrund der Corona-Pandemie den Abstieg in allen Ligen diese Saison auszusetzen, hat der Handballverband Mittelrhein (HVM) am Freitag für viele entspannte Gesichter bei den Vereinen gesorgt. Mit viel Galgenhumor reagierten viele Spieler in den sozialen Medien und feierten sich teilweise als „schlechteste Nichtabsteiger aller Zeiten“.

 

Klassenerhalt um jeden Preis? So denkt man bei der HSG Marienheide/Müllenbach nicht. Der Tabellenvorletzte der Landesliga hat die bisherige Saison analysiert, will freiwillig absteigen und hat das dem Verband auch bereits telefonisch mitgeteilt – eine offizielles Schreiben soll heute Abend folgen. HVM-Spielwart Karl-Walter Marx hatte auf OA-Nachfrage bereits am Wochenende durchaus Gesprächsbereitschaft in dieser Frage angedeutet.

 

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„Wir sehen aufgrund der bereits feststehenden Abgänge nicht das Potenzial, unseren Neuaufbau in der Landesliga zu vollziehen, sondern werden den Weg in die Kreisliga gehen“, begründet HSG-Leiter Dennis Köster den freiwilligen Abstieg, der sich in der Rückrunde auch sportlich bereits angedeutet hatte. Nach einem starken Saisonauftakt wartete der oberbergische Aufsteiger seit Anfang November auf den fünften Ligaerfolg. Den letzten Punkt holte die Mannschaft von Pasqualino Gallina Mitte Januar beim Remis gegen den TV Rheinbach II – das Abrutschen in die Abstiegsregionen war kaum zu verhindern.

 

Die Gebrüder Ginczek und Leon Hagen hatten ihren Wechsel zum HC Gelpe/Strombach II bereits bekanntgegeben, auch Arian Bahrs will den Verein Richtung Kierspe verlassen. „Natürlich hätten wir uns ein anderes Ende der Saison gewünscht, aber die Entscheidung sie abzubrechen, ist richtig“, meint Köster. Die kommenden Jahre will der Verein nutzen den nachrückende Jugendlichen in der Kreisliga vermehrt Spielanteile zu geben. „Auf lange Sicht wird das der bessere Weg für uns sein“, ist sich Köster sicher.

 

Einleiten soll den Umbruch ein Trainergespann: Pasqualino Gallina (Foto), der Ende November Nachfolger des zurückgetretenen Dirk Schuldt geworden war, wird weiter auf der Bank bleiben. Unterstützt wird er dabei künftig - gleichberechtigt - von Jan-Hendrik van Münster sowie Co-Trainer Marcus Schneider. Den Schritt in die Kreisliga erachtet auch Gallina für richtig: „Natürlich hätten wir in der Landesliga bleiben können, aber sportlich hätte das keinen Sinn gemacht.“ Gemeinsam mit van Münster will er in den kommenden Jahren mit dem bestehenden Kern des Kaders und den nachrückenden Talenten eine junge Mannschaft formen, stabilisieren „und dann in zwei oder drei Jahren vielleicht wieder in der Landesliga anklopfen.“

KOMMENTARE

1

Vernünftige Entscheidung der HSG. Man kann nur hoffen, dass sich der Verein über kontinuierliche Jugendarbeit, zu alter Stärke mausern kann. Auch schön für die Kreisliga ein Spitzenteam mehr zu haben.

Aktiver, 06.04.2020, 14:49 Uhr
2

Das wäre für den TVB auch der richtige Weg gewesen. Leider träumt man dort noch von den alten Zeiten und sieht der Realität die eigentlich „ Kreisliga“ heißt, nicht ins Auge.

ehemalig Aktiver, 08.04.2020, 12:30 Uhr
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