Gummersbach – Der ehemalige VfL-Akademieleiter löst seinen Vertrag zum Ende des Monats beim Zweitligaaufsteiger auf und kehrt aus familiären Gründen in seine Heimat zurück.

Maik Pallach verlässt den TV Großwallstadt. Der Zweitligaaufsteiger und sein Sportlicher Leiter einigten sich auf eine Vertragsauflösung zum 31. Januar. Bereits Anfang November war der 39-jährige Gummersbacher an die Verantwortlichen des Altmeisters herangetreten und hatte dem Verein mitgeteilt, sich beruflich aus privaten Gründen wieder in Richtung seiner oberbergischen Heimat verändern zu wollen. Auch die Corona-Krise habe in die Entscheidung mit hineingespielt, sagte Pallach gegenüber Oberberg-Aktuell. „Es ging nicht um sportliche Diskrepanzen, sondern rein um familiäre Gründe“, begründet er seinen Abschied nach 21 Monaten.

Der ursprünglich geplante Umzug an den Main nach Aschaffenburg kam nie zustande. Seine Frau, die demnächst wieder berufstätig werde, sowie seine drei kleinen Kinder leben nach wie vor in Gummersbach, Pallach pendelte zwischen beiden Städten und war häufig drei bis vier Tage nicht Zuhause. „Zwischen den Verantwortlichen und mir gab es sehr offene und gute Gespräche“, so der ehemalige Gummersbacher Akademieleiter. Pallach war zum Ende der Saison 2018/19 als Sportkoordinator nach Großwallstadt gewechselt, sprang nach der Trennung von Trainer Florian Bauer auch kurzfristig als Interimstrainer ein und baute in der 3. Liga als Sportlicher Leiter das Team für die direkte Rückkehr in die 2. Liga auf.

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Dass man in Großwallstadt mit der Arbeit des früheren Kreisläufers zufrieden war, zeigt das Statement von TVG-Geschäftsführer Stefan Wüst. „Wir bedanken uns bei Maik für seinen wichtigen Input und seine Arbeit insbesondere im Scouting neuer Spieler und in der Umsetzung neuer Strukturen im Profibereich. Privat, wie auch für die neuen Aufgaben, wünschen wir ihm alles Gute und viel Erfolg“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Pallach hatte nach dem Aufstieg unter anderem das VfL-Talent Pierre Busch nach Franken gelockt und war zuletzt durch sein gutes Netzwerk auch an der Verpflichtung von Savvas Savvas maßgeblich beteiligt.

Sein Wirken beim früheren Bundesliga-Dino versteht Pallach aber als Teamarbeit: „Diese Aufgabe haben wir gemeinschaftlich vollzogen und den Verein wieder professioneller aufgestellt.“ In der aktuellen Zweitligasaison belegt der Aufsteiger mit 11:19 Punkten den 13. Tabellenplatz. Nach einem verletzungsbedingt schwachen Saisonstart starteten die Franken nach der Verpflichtung von Savvas Savvas durch und überraschten unter anderem mit zwei Remis gegen die Topteams Dormagen und Nettelstedt. „Wir haben gezeigt, dass wir wettbewerbsfähig sein können und sehr gute Chancen haben, die Klasse zu halten“, so Pallach.

Auch seinen Nachfolger wird der 39-Jährige bis Ende des Monats noch mit einarbeiten. Michael Spatz, früherer Rechtsaußen des VfL Gummersbach, wird die Position übernehmen. Zuletzt hatte der 38-Jährige die Mannschaft nach seinem Karriereende im Sommer als Teammanager betreut, wird nach dem Kreuzbandriss von Pierre Busch aber für die Rückrunde neben seiner neuen Rollen als Sportlichem Leiter auch noch einmal das Trikot des TVG als Backup überziehen.

Wohin es Maik Pallach verschlägt, ist dagegen noch offen. „Momentan bin ich in der Findungsphase, befinde mich in losen Gesprächen und höre mir Projekte an“, strebt er weiter einen Job im Profi-Handball an – auch eine Rückkehr auf die Trainerbank sei nicht ausgeschlossen. „Am Ende wird es aber eine sehr regionale Entscheidung sein“, genießt beim 39-Jährigen die Familie einen hohen Stellenwert.