HANDBALL
Keine Chance gegen die Lemgoer Emotionen
Gummersbach - Gummersbach kassiert erste Saisonniederlage - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein
Nein, so hatten sich die VfL-Handballer Verlauf und Ertrag ihrer Dienstreise ins Lipperland gewiss nicht vorgestellt: Nachdem man zwei starken Auftritte zum Saisonstart in Hannover beziehungsweise in der heimischen SCHWALBE arena gegen Melsungen mit 4:0 Punkten veredelt hatte, erlebte Blauweiß am Sonntagnachmittag einen ersten Rückschlag in der noch jungen Bundesligasaison und musste sich beim alten Rivalen TBV Lemgo klar mit 25:31 (11:14) geschlagen geben.
TBV Lemgo - VfL Gummersbach 31:25 (14:11).
Als Schluss war in der PHOENIX Contact-Arena gab es keine zwei Meinungen. "Wir haben verdient gewonnen", befanden TBV-Coach Florian Kehrmann sowie sein Rückraum-Hüne Lukas Hutacek unisono kurz nach der finalen Sirene und wurden in ihrer Einschätzung der 60 Minuten unter anderem auch vom VfL-Kapitän bestätigt.
Julian Köster ließ jedenfalls keinen Zweifel daran, dass das Heimteam "völlig zurecht" die beiden Zähler in der gewohnten Umgebung behalten konnte, denn die Oberberger hatten es in den 60 Spielminuten nicht geschafft, auch nur einmal einmal in Führung zu gehen und konnten das Match lediglich im ersten Spieldrittel ausgeglichen gestalten.
Nachdem VfL-Abwehrspezialist Tom Kiesler in der 18. Minute aber per Gegenstoß zum 9:9-Ausgleich getroffen hatte, sollte dies der letzte Gleichstand der beiden Teams an diesem Nachmittag sein.
In Folge legten die Hausherren bis zum Gang in die Halbzeit ein Drei-Treffer-Polster (14:11) vor, das die Gummerbacher lediglich in den ersten Minuten nach Wiederanwurf (15:14/35.) noch einmal einschmelzen konnten.
Anschließend sorgten die ebenso hoch konzentriert - wie auch hochmotivierten TBVler per Zwischenspurt schon für eine ziemlich zeitige Vorentscheidung, in dem sie bis zur 44. Minute auf 22:16 davonmarschierten.
Von diesem Zeitpunkt an ließen die Lemgoer nichts mehr anbrennen und landeten über 26:19 (51.) und 28:22 (57.) einen ungefährdeten Erfolg.
Fazit aus Gummersbacher Sicht: Während bei den Gästen unter dem Strich an diesem Sonntagnachmittag wenig bis überhaupt nichts klappen wollte, spielten die Gastgeber durchgängig souverän auf und hielten ihre Besucher aus dem Oberbergischen eigentlich immer auf sicherer Distanz. Dabei waren es vor allem die großen Emotionen, mit denen die kampfstarken Heimauswahl agierte, die ihnen entscheidende Vorteile brachten.
Erheblichen Einfluss auf den Spielfilm hatte nicht zuletzt auch die stärkere Torwartleistung auf Seiten der siegreichen Equipe. Der Osterreicher Constantin Möstl glänzte bereits im ersten Spielabschnitt mit zehn, teils spektakulären Paraden, während man seinen Pendants im Gästekasten "nur" ordentliche Leistungen bescheinigen konnte.
TBV Lemgo Lippe: Kastelic (nur bei zwei Siebenmetern), Möstl (11/1 Parade); Hutecek (3), Theilinger (1), Zehnder (3/3), Simak (1), Schagen, Carstensen (3), Nyfjäll, Suton (7), Willecke (1), Versteijnen (4), Wagner (2), Faust (6)
VfL: Dominik Kuzmanovic (3 Paraden), Bertram Obling (5 Paraden); Joao Gomes, Ellidi Snaer Vidarsson (2), Tilen Kodrin, Milos Vujovic (6/4), Julian Köster (2), Lukas Blohme (1), Teitur Einarsson (1), Kentin Mahe, Ole Pregler (3), Krstjan Horzen (4), Tom Kiesler (1), Kay Smits (5), Stepan Zeman
Zuschauer: 4.520
Schiedsrichter: Thomas Kern/Thorsten Kuschel (Bellheim/Kandel)
Strafminuten: 4/8, Disqualifikation: Willecke (57./grobes Foulspiel).
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