HANDBALL

Als der Trainer die Halle verließ, kam der Erfolg

pn; 05.02.2023, 12:45 Uhr
HANDBALL

Als der Trainer die Halle verließ, kam der Erfolg

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pn; 05.02.2023, 12:45 Uhr
Oberberg - Die HBD Löwen drehen nach der Pause auf und gewinnen in Opladen - Nümbrecht kann auch ohne Jannik Lang gewinnen - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘.

TuS 82 Opladen II – HBD Löwen Oberberg 25:30 (12:12).

 

Mit einer gehörigen Portion Humor nahm Löwencoach Maik Thiele zur Kenntnis, dass sein Team erst aufdrehte, als er die Halle in Opladen verlassen hatte. Bis zur Pause saß er auf der Bank und hielt auch noch die Halbzeitansprache, anschließend musste er aus beruflichen Gründen abreisen. „Das war alles mit dem Verein abgesprochen. Wenn die Jungs danach immer so spielen, können wir das gerne wieder so machen. Ich stehe dem Erfolg garantiert nicht im Weg“, erklärte er mit einem Augenzwinkern. Für ihn übernahmen der verletzte Marc Erlinghagen und Kreisläufer Malte Müller die taktischen Anweisungen im zweiten Durchgang.

 

 

Bis zum Seitenwechsel war es ein Duell auf Augenhöhe. Thiele fand zwar, dass sein Team nur schleppend in die Partie kam, trotzdem lagen die Oberberger bis zur Pause meist vorn. „Wir haben insgesamt zu viel liegen lassen. Uns fehlte die letzte Konsequenz“ analysierte der Löwencoach. „Das lag auch daran, dass die Schiedsrichter nicht jeden Kontakt als Foul bewertet haben, was in dem Fall aber immer richtig war“, lobte er die Unparteiischen für ihre Linie. Große Probleme bereitete den Gästen zudem Opladens Jonas Bosdorf (9 Tore).

 

Was Thiele im zweiten Durchgang nicht mehr sah, sondern von Erlinghagen nur berichtet bekam: Die oberbergische Defensive steigerte sich erheblich und auch vorne warteten die Löwen nun geduldiger auf ihre Chancen. Die Belohnung: Nach dem 18:18 (44.) zogen die Gäste mit einem 5:0-Run auf 18:23 (49.) davon. In der Schlussphase wurde es beim 23:25 (56.) zwar noch einmal eng, ein Doppelschlag von Tobias Mlynczak sowie ein Treffer von Nils Welke sorgten aber für die Entscheidung. „Für uns ist das im Abstiegskampf ein extrem wichtiger Sieg“, meinte Thiele. Ein Sonderlob verdienten sich beide Torhüter Alen Caber (12 Paraden) und Tobias Fraunhoffer (2 gehaltene Siebmeter).

 

HBD Löwen: Norman Krause (7/2), Thorben Schneider (6), Eldar Starcevic (4), Marijan Basic (4/1), Tobias Mlynczak (3), Malte Müller, Felix Soldanski (je 2), Alen Caber, Nils Welke (je 1).

 

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SSV Nümbrecht – Pulheimer SC 31:26 (15:13).

 

Plötzlich stand SSV-Trainer Manuel Seinsche vor einem schwerwiegenden Problem: Zwar schleppte sich Jannik Lang am Samstagabend in die GWN Arena, allerdings nur als Zuschauer. Den Toptorjäger der Oberliga (150 Tore) hatte unter der Woche die Grippe flachgelegt, an Sport war nicht zu denken. Dass seine Nümbrechter am Ende den Pulheimer SC trotzdem relativ souverän besiegten, bezeichnete Seinsche nach dem Abpfiff als Erfolg des Kollektivs: „Heute konnte niemand die Verantwortung abwälzen. Die Jungs mussten sich das aufteilen und das war auch der Schlüssel zum Erfolg.“

 

Denn den Oberbergern fehlte damit nicht nur die geballte Offensivpower Langs, auch der Innenblock, wo zudem Dag Dissmann beruflich bedingt ausfiel, musste neustrukturiert werden. „Und dazu kommt, dass wir mit Pulheim auf eine Mannschaft getroffen sind, deren Qualität man über 60 Minuten nicht völlig wegnehmen kann. Spieler wie Martin Mokris und Jan Giesen sind einfach richtige Kaliber“, sah Seinsche sich bereits beim 1:4 (4.) zu seiner ersten Auszeit gezwungen. Seinen Vorwurf des Alibi-Handballs wollte sich die Mannschaft auch ohne ihren Leader in der Folge jedenfalls nicht gefallen lassen: Bereits beim 4:4 (7.) fiel der Ausgleich, beim 8:7 (16.) gelang die erste Führung und beim 12:9 (24.) war der erste kleine Vorsprung erwirtschaftet.

 

Nach Wiederanpfiff der beiden Schiedsrichter (Seinsche: „Das war eine angenehm unaufgeregte Leistung“) ging es rasant weiter. Doch selbst ein 22:16 (40.) sollte nicht für die Vorentscheidung sorgen. Ähnlich wie im Derby in der Vorwoche mussten die SSV-Fans über 25:23 (51.) und 28:25 (54.) bis in die Schlussminuten zittern. Einen bitteren Beigeschmack hatte der Sieg trotzdem: Keine Minute nach seiner Einwechselung versuchte Sebastian Deilmann (Foto) einen Abpraller zu erhechten und stieß dabei mit Pulheims Keeper zusammen. Der Außen wurde sofort von einem Krankenwagen abgeholt. In der Nacht folgte die Diagnose: zwei gebrochene Rippen. „Das ist für uns und besonders ihn natürlich extrem bitter“, so Seinsche, der seinem Team zudem mit einem Augenzwinkern einen kleinen Ausblick auf die Trainingswoche gab: „Man soll ja nichts ändern, wenn man erfolgreich war. Ich glaube, wir müssen jetzt jeden Dienstag ins Schwimmbad trainieren gehen.

 

Nümbrecht: Dominik Donath, Johannes Urbach (je 6), Fabian Benger (4), Stefan Ufer (4/2), Benedikt Opitz, Marius Euteneuer, Lucas Söntgerath (je 3), Mario Weissner, Jan Sonka (je 1).

 

Ergebnisse und Tabelle

 

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