HANDBALL

Kreispokal: Nümbrecht verpasst die Überraschung gegen Gelpe/Strombach

pn; 27.04.2022, 14:34 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski ---- Tim Hartmann und der HC Gelpe/Strombach hatten sich das Pokal-Halbfinale gegen dezimierte Nümbrechter vermutlich einfacher vorgestellt.
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Kreispokal: Nümbrecht verpasst die Überraschung gegen Gelpe/Strombach

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pn; 27.04.2022, 14:34 Uhr
Oberberg – Der Nordrheinligist zeigt in der GWN-Arena offensiv Magerkost und kann die Partie erst kurz vor Schluss entscheiden.

SSV Nümbrecht – HC Gelpe/Strombach 22:25 (12:10).

 

Die sportliche Rollenverteilung war vor dem Kreispokal-Halbfinale klar geregelt – scheinbar zu klar. Auf der einen Seite Nordrheinligist Gelpe/Strombach, der mit nahezu voller Kapelle in der gut gefüllten GWN Arena auflief, auf der anderen Seite ein dezimiertes Nümbrechter Team, bei dem Trainer Manuel Seinsche aufgrund kurzfristiger Absagen wenige Stunden vor Spielbeginn noch drei Spieler aus der Landesligareserve nachnominieren musste. Trotzdem endete das Duell David gegen Goliath beinahe mit einer Pokalsensation: 58 Minuten lang war von einem Klassenunterschied wenig zu sehen.

 

[Tom Rydzewski machte ein starkes Spiel, hatte aber auch Glück, dass er nach einer Viertelstunde nicht vorzeitig zum Duschen geschickt wurde.]

 

HC-Trainer Michiel Lochtenbergh fand nach dem Abpfiff ehrliche Worte: „Im Angriff war das eine absolute Katastrophe von uns. Wir haben nicht konsequent gespielt.“ Schon in den Anfangsminuten zog Tom Rydzewski den Gästen den Zahn. Beim 3:3 (9.) hatte der Nümbrechter Keeper bereits fünf Paraden und kochte vor allem Johannes Urbach bis zum 7:6 (17.) vollkommen ab. Nur wenig später erhitzten sich allerdings die Gemüter: Nach einem Nümbrechter Wurf sprinteten Harry Roth und Rydzewski, der einen kurzen Moment zögerte, Richtung Abpraller. Der HC-Linksaußen war den entscheidenden Tick schneller und wurde anschließend auf Höhe der Mittellinie heftig vom SSV-Torhüter erwischt. „Eine klare rote Karte“, war SSV-Coach Seinsche froh, dass es die Schiedsrichter nur bei einer Zeitstrafe beließen. Es blieb die einzige Strafe in einem phasenweise überhart geführten Spiel.

 

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Während Nümbrecht weiter verbissen um jeden Zentimeter kämpfte, kam bei den Gästen kaum Spielfluss auf. Über 10:7 (24.) war die 12:10-Pausenführung des SSV, der immer wieder über Gegenstöße zum Erfolg kam, mehr als verdient. Dass es der Nordrheinligist besser kann, bewies er nach der Pause. Beim 13:15 (38.) schien die Partie den erwartbaren Verlauf zu nehmen, doch erneut verfiel Gelpe/Strombach in Einzelaktionen. „Mit den Leistungen unserer Halbspieler kann ich heute nicht zufrieden sein“, so Lochtenbergh, dessen Team beim 19:17 (48.) wieder einem Rückstand hinterherlief und das sich bei Torhüter Marvin Blech bedanken konnte, dass dieser nicht höher ausfiel.

 

Über 20:20 (51.) und 22:23 (56.) wurde das Spiel schließlich zur Kraftfrage. Gelpe/Strombach hatte die größeren Reserven und präsentierte sich auch zu abgeklärt in der Defensive. Manuel Seinsche zeigte sich nach dem Abpfiff trotz der Niederlage stolz auf seine Mannschaft: „Die Jungs haben sich heute zerrissen. Wir haben dem Gegner alles abverlangt. Wenn ich sehe, dass wir in der ersten Sieben mit vier Spielern aus der eigenen Jugend aufgelaufen sind, glaube ich, dass wir nächste Saison sehr viel Spaß an dieser Mannschaft haben werden.“

 

[Torben Lang wurde mehrfach hart gestoppt. "Wir wollten Lücken in der HC-Deckung reißen, leider wurden die Fouls aber nie geahndet", sagte sein Trainer nach dem Spiel.]

 

Noch unklar ist, wann der Kreispokalfinaltag stattfinden wird. Ein Termin ist noch nicht gefunden. Bei den Frauen ist das Halbfinale zwischen dem SSV Nümbrecht und dem HC Gelpe/Strombach II weiterhin nicht terminiert. Auch ein Ausrichter ist noch nicht endgültig gefunden. Feststeht allerdings, dass es in diesem Jahr keinen Junioren-Pokal geben wird.

 

Nümbrecht: Marcel Miebach (6), Jannik Lang (5), Torben Lang (3), Fabian Benger (3/1), Dominik Donath (2), Daniel Funk, Markus Meister, Benedikt Opitz (je 1).

 

Gelpe/Strombach: Julian Mayer (7/3), Tim Hartmann, Johannes Urbach, Lukas Altjohann, Harry Roth (je 3), Florian Panske, Fynn Schürmann (je 2), Alexandre Brüning, Malte Meinhardt (je 1).

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KOMMENTARE

1

Danke HKO für diese grandiose SR Ansetzung. Ihr könnt froh sein das es keine Verletzten gab. Die beiden SR waren der Intensität und der Geschwindigkeit ab Sekunde 1 nicht gewachsen! Dennoch ein geiler Kampft der Nümbrechter Truppe. Gerade der TW lieferte eine Grandiose Leistung ab! Die mögliche Rote Karte für ihn hat natürlich jeder in der Halle gesehen, außer die beiden SR…

Handball Fan , 27.04.2022, 16:02 Uhr
2

Der HKO soll sich schämen für die SR Ansetzung.
Mit dem Wissen, was das für ein Aufeinandertreffen wird kann man sowas einfach nicht machen.
Sie laufen dem ganzen Spiel hinterher.

Strombach agiert in erster Hälfte arrogant und respektlos.
Nümbrecht hat bis zum Schluss gekämpft. Leider ließen die Kräfte Iwann nach. Vor allem Benedikt Opitz und Torben Lang haben sehr überzeugend agiert.
Hätte Der SSV 1-2 Spieler mehr für den Rückraum gehabt. Hätte ich gerne mal gesehen wer am Ende als Sieger vom Platz geht.
Dennoch ein sehr sehr spannendes Spiel von beiden Teams.
Und vom Einsatz von Jugendspielern beim SSV braucht sich wohl niemand mehr beschweren.

Bert, 28.04.2022, 09:59 Uhr
3

Ein super spannendes Spiel, dass allen Fans mit Sicherheit gefallen hat!
Dass es für den Ligenhöheren schwer wird, ist ja das bekannte Szenario im Pokal. Nümbrecht zeigt aber, dass Potenzial aus der Reserve kommt!

Zum Kommentar davor:
Leider muss ich mich anschließen, dass die SR-Ansetzung keine Werbung für das SR-Niveau im HKO ist. Da haben wir denke ich Bzw. Hoffe ich doch mehr Niveau im SR-Kader. Oder es sollte durch den Ansetzer darauf hingewiesen werden, dass es einen SR-Mangel gibt und so Werbung gemacht werden, dass man sich trauen soll, an der Ausbildung teilzunehmen, denn Nachwuchs ist gerade hier mit Sicherheit nicht leicht zu finden.

Handballfan, 28.04.2022, 10:22 Uhr
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