HANDBALL
Individuelle Ausbildung im Fokus: Gummersbach II bietet Talenten eine Plattform
Gummersbach – Die U20 der Handballakademie tritt mit fast identischem Kader in der Jugend-Bundesliga und in der Männer-Regionalliga an - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Benjamin Maus
Die 2. Mannschaft des VfL Gummersbach als Unterbau für die Bundesliga-Profis. Dieses langjährige Konzept wurde im Sommer 2024 über den Haufen geworfen und das mit weitreichenden Folgen. Die A-Jugend des oberbergischen Vorzeigeclubs soll seither zugleich auch als Reservemannschaft fungieren. Wie hoch die Trauben dabei hängen, mussten die Spieler um das Trainerduo Jan Schwenzfeier/Goncalo Miranda vergangene Saison bitter erfahren: Nach der Hinrunde der dritten Liga befand sich das Team Punktlos am Tabellenende und befreite sich trotz leichter Verbesserungen auch nicht mehr aus dem Keller.
Als Folge stand der Abstieg in die Regionalliga zu Buche. Gleichzeitig erreichten die ambitionierten Nachwuchshandballer in der 2. Jugendbundesliga den zweiten Platz und visierten in der Qualifikations-Runde die Rückkehr in die erste Liga an. Das aber ohne Erfolg, sodass sie auch in der nun anbrechenden Saison nur zweitklassig spielen.
Am Konzept hält der VfL Gummersbach dennoch weiterhin fest und sieht dabei einen Aspekt weiter voll im Fokus. „Wir wollen möglichst viele Spieler, möglichst gut entwickeln. Das bleibt das Hauptziel“, erläutert Jan Schwenzfeier, der auch weiterhin federführend das Training des Teams in der Hand hat. Dennoch wird die Grundlage für die gewünschte Entwicklung in der Vorbereitung gelegt, die dieses Jahr aus Sicht des Trainers positiv verlief.
Anders als noch in der Vorsaison gab es keine langen Abwesenheiten aufgrund von Nationalmannschaftsnominierungen. Lediglich Patrick Kiesewalter fehlte zeitweise, da er als Schluroff-Ersatz zu den Profis beordert wurde. Die siebenwöchige Vorbereitungszeit nutzten die Gummersbacher, um diverse Testspiele gegen A-Jugend- und Männer-Mannschaften durchzuführen. Zwei Siege gegen die Erstliga-Teams aus Hagen und Dutenhofen/Müncholzhausen zeigten, welche Qualität im Kader von Jan Schwenzfeier stecken. Der Übungsleiter resümiert zufrieden: „Wie letztes Jahr ging es darum, sich als Mannschaft zu finden. Es ist ein Prozess, der gut lief. Wir haben aber auch gesehen, wo wir noch Potentiale haben.“
Vom Ziel der individuellen Entwicklung werden größtenteils Spieler profitieren, die schon länger in Gummersbach sind, so setzt sich der Kader größtenteils aus Spielern der letztjährigen U19 und U17 zusammen. Mit Moritz Riedel aus Rimpar und Jakob Patzelt aus Münster/Hüttenberg sind lediglich zwei externe Neuzugänge dabei. Im aktuellen Kader befinden sich mit Konstantin Kasch und Malte Petersen außerdem zwei Spieler, die aufgrund Ihres Alters nur bei den Männer-Spielen eingreifen dürfen. Die restlichen Spieler kommen auch in der A-Jugend zum Einsatz.
Auch beim Blick auf die anstehenden Liga-Spiele in der Jugendbundesliga hat Schwenzfeier klar die Entwicklung im Blick: „In der Jugendbundesliga haben wir vergangene Saison eine gute Rolle gespielt, das wollen wir auch dieses Jahr wieder tun. Das hängt aber auch stark damit zusammen, wie gut wir uns entwickeln. Sowohl gesamtmannschaftlich als auch individuell, das ist die oberste Maxime.“ Mit dem Bergischen HC und interaktiv.handball Düsseldorf/Ratingen sind nun zwar zwei Vereine aus der näheren Umgebung in der Staffel, ansonsten erwarten die VfLer aber auch wieder lange Auswärtstouren gen Norden. Gegner unter anderem: MTV Lübeck oder der HC Bremen. Der Trainer ergänzt: „Ich glaube, dass Mannschaften wie der TBV Lemgo oder der Bergische HC wirklich hohe Qualität haben. Durch den Qualimodus kann man nicht sicher sein, dass alle Mannschaften in der ersten Liga wirklich weiter sind als in der 2. Liga.“
Auch in der neuen Ligen-Zugehörigkeit im Männer-Handball sieht Schwenzfeier eine Herausforderung und zugleich eine gute Chance: „Die Regionalliga Nordrhein ist eine der stärkeren Regionalligen in Deutschland. Ich glaube, dass das auch eine sehr gute Entwicklungsmöglichkeit für junge Spieler ist. Die Jungs sollen sich an den Erwachsenenhandball gewöhnen und die ersten Erfahrungen sammeln. Im Optimalfall etablieren sie sich schnell auf diesem Niveau, um dann die nächsten Schritte zu gehen.“ Auf eine anvisierte Platzierung als Saisonziel möchte sich der 28-Jährige nicht festlegen. Als stärkste Teams schätzt er die Absteiger TV Korschenbroich und TV Aldekerk, sowie den Vorjahresdritten TSV Bayer Dormagen II ein.
In der Jugendbundesliga greift der VfL bereits am morgigen Samstag mit einem Auswärtsspiel beim TV Bissendorf-Holte ins Geschehen ein. Der Saisonstart in der Männer-Regionalliga folgt eine Woche später am 20. September mit dem Auswärtsspiel beim TV Aldekerk.
Tests und Tore
23:31 gegen VfL Eintracht Hagen II (3. Liga Männer)
Niederlage gegen HTV Hemer (Regionalliga Westfalen Männer)
Sieg gegen Bergischen HC (2. Jugendbundesliga)
Sieg gegen HSG Dutenhofen/Müncholzhausen (1. Jugendbundesliga)
Niederlage gegen TSV Bayer Dormagen II (Regionalliga Nordrhein Männer)
Sieg gegen VfL Eintracht Hagen (1. Jugendbundesliga)
Zugänge
Tjorven Knackstedt, Tim Rath, Leif Pausen, Julien Kübler, Malte Haglund, Hugo Fleisch (alle eigene U17), Moritz Riedel (DJK Rimpar Wölfe), Jakob Patzelt (TSG Münster/TV Hüttenberg)
Abgänge
Tom Koschek (Leihe/SC DHfK Leipzig), Vincent Kreiselmaier (OHV Aurich), Lukas Pacek (SGSH Dragons), Daan van Vliet (HBW Balingen Weilstetten II), Luca Kostorz (TuS Opladen), Julius Hein (TSV Bayer Dormagen), Anel Durmic (Leihe/HSG Krefeld), Felix Löpker (HC Gelpe/Strombach)
Kader
Tor
Lars Machnacz, Tjorven Knackstedt
Feld
Sota Shimizu, Tim Rath, Leif Paulsen, Carlo Bohnenkamp, Hugo Fleisch, Malte Petersen. Hannes Hartmann, Julien Kübler, Paul Britz, Malte Haglund, Moritz Riedel, Jakob Patzelt, Patrick Kiesewalter, Konstantin Kasch, Fanou Ulmerich
Trainer
Jan Schwenzfeier
Betreuerin
Stefanie Thamm
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