HANDBALL

Im Stile eines Topteams

uk; 12.11.2021, 22:55 Uhr
Archivfoto: Michael Kleinjung ---- Lukas Blohme hatte bei seinem ehemaligen Verein allen Grund zum Jubeln.
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Im Stile eines Topteams

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uk; 12.11.2021, 22:55 Uhr
Gummersbach - Im Spitzenspiel der 2. Liga entführt Gummersbach beide Punkte aus Hamm - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

von Uli Klein

 

ASV Hamm-Westfalen - VfL Gummersbach 26:31 (12:11).

 

Es war keineswegs so, dass irgendeiner der Protagonisten vor dem Anwurf in der WESTPRESS arena mit verkümmertem Selbstbewusstsein zu kämpfen gehabt hätte. Warum auch? Schließlich behaupteten die Gastgeber im aktuellen Klassenspiegel Rang drei und die Besucher aus dem Oberbergischen traten den Besuch im Westfalenland als Spitzenreiter an. Im Sport nennt man eine solche Partie "Topspiel".

 

Ein "Topspiel", in dem sich der VfL nach überschaubarer Vorstellung in Halbzeit eins nach dem Wechsel gewaltig steigerte und den Hausherren gerade in der Schlussphase nicht mal Spurenelemente einer realistischen Siegchance ließ. Kurzum: So tritt tatsächlich ein Topteam (der 2. Liga) auf.

Dabei bezog sich der plakative Begriff "Topspiel" zumindest in den ersten 30 Minuten vor allem auf die beiden Abwehrreihen, die freilich auch zwei bärenstarke Keeper hinter sich wussten.

 

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ASV-Keeper Felix Storbeck parierte mehrfach stark und sein Gegenüber brachte wieder einmal punktgenau die Leistung, die inzwischen zur geschätzten Routine geworden ist: Tibor Ivanisevic klaute den Hammern allein in Halbzeit eins ein halbes Dutzend Premiumchancen, plus zwei Strafwürfe. Und dennoch gelang es den Blau-Weißen nicht wirklich, in diesem Abschnitt in irgendeiner Weise Dominanz auszustrahlen.

 

Die Defensive stand mit dem reflexstarken Ivanisevic stand zwar erhofft stabil, doch vorne klemmte es unangenehm. Für echte Torgefahr zeichnete lediglich Janko Bozovic verantwortlich, der allerdings immer wieder traf. Die übrigen VfL-Angreifer hatten dagegen nicht nur großen Abschlussärger mit dem gut aufgelegten Storbeck. Auch die zünftig-rustikale Defensivarbeit des ASV schmeckte den Gästen zunächst so gar nicht.

Selbst die zeitige rote Karte für den Hammer Markus Fuchs (10.) brachte in diesem Zusammenhang keinerlei Erleichterungen für die Jungs von VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson bei ihren Attacken auf dem gegnerischen Verteidigungsblock.

 

Kein Wunder also, dass der ASV zur Pause unter dem Jubel seiner heißgelaufenen Anhängerschaft mit einem 12:11-Vorteil in die Kabinen ging. Dort fand Sigurdsson offenbar die richtigen Worte, die zusammen mit einer Abwehrumstellung auf eine 6:0-Formation mit fortdauernder Spielzeit die gewünschte Wirkung zeigten. Bis zum 19:19 blieben die Gastgeber zwar dran, mit Beginn der Schlussviertelstunde änderte sich die allgemeine Gemengelage auf dem Parkett aber.

 

Nicht zuletzt, weil die VfL-Werfer Keeper Storbeck nun (zu) viele unlösbare Aufgaben stellten, während Ivanisevic weiterhin erstklassig performte. Und weil nun auch Neu-Nationalspieler Julian Köster als Torschütze, aber auch als ideenstarker Anspieler glänzte. Da passte es aus Gummersbacher Perpektive trefflich ins Bild, dass der Positionsvertreter für den zuvor herausragenden Bozovic ebenfalls voll zündete.

 

Szymon Dzialakiewicz erzielte während oberbergischen Absetzbewegungen von den nun gefrusteten Westfalen nicht nur drei wichtige Tore, sondern riss auch manches Loch in die Hammer Deckung. Über 22:25 und 24:29 brachten die Gummersbacher die Punkte im Topspiel letztlich gänzlich souverän über die Ziellinie - ganz im Stile eines Topteams eben.

 

Hamm: Storbeck (9 Paraden), Bozic (2 Paraden); Genz (3), Huesmann (4/1, Brosch (4), Fuchs, Reimann, Engelhardt, Südmeier (3), Pretzewofsky, Orlowski (5), Baijans (2), Wieling (5), van Boenigk.

 

Gummersbach: Nagy, Ivanisevic (17 Paraden, davon 3 Siebenmeter); Fanger, Vidarsson (3), Köster (5), Blohme (3), Schneider, Pregler (1), Dzialakiewicz (3), Santos (2), Styrmisson (2), Kiesler, Stüber, Zeman (3), Bozovic (9/5).

 

Schiedsrichter: Pawel Fratczak/Paulo Ribeiro (Diepholz)

 

Siebenmeter: 4/1 - 8/6 (2x Huesmann und Orlowski scheitern an Ivanisevic - Bozovic und Styrmisson scheitern an Storbeck)

 

Strafzeiten: 8 - 6 Minuten (2x Brosch, Huesmann, Baijens, Rote Karte Fuchs - 2x Styrmisson, Blohme)

 

Zuschauer: 1970.

 

KOMMENTARE

1

Also, nach dem, was ich in den letzten Partien vom VfL gesehen habe, sind sie tatsächlich reif für den Aufstieg. Sie sind deutlich besser und stabiler als letzte Saison und bringen vor allem in der Defensive bärenstarke Leistung! Und die Defensive gewinnt bekanntlich Titel. ;)
Mal schauen, die BL-Absteiger warten zwar noch, aber mit den bisherigen Leistungen braucht sich der VfL vor niemandem verstecken!

Thomas Döpp, 13.11.2021, 00:27 Uhr
2

Gratulation an das Team! nicht nur 2 Punkte, sondern ein deutlich mit 5 Tore hatte ich nicht erwartet!

Werner Eisenbach, 13.11.2021, 08:07 Uhr
3

Ein super Spiel der Jungs! Ganz besonders von unserem Ivanisevic!
Weiter so Jungs!!!

Wiehler, 13.11.2021, 09:17 Uhr
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