HANDBALL

Sechsminütiger Filmriss kostet Gummersbach zwei Punkte

uk; 19.10.2025, 22:30 Uhr
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Archivfoto: Thomas Wirczikowski ---- Auch die sechs Tore von Kay Smits konnten die dritte Saisonniederlage des VfL Gummersbach nicht verhindern.
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Sechsminütiger Filmriss kostet Gummersbach zwei Punkte

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uk; 19.10.2025, 22:30 Uhr
Gummersbach - Der VfL gibt in Hamburg nach der Pause das Spiel aus der Hand und rutscht auf Platz sechs ab – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Uli Klein

 

HSV Hamburg - VfL Gummersbach 31:30 (14:17).

 

Im Gummersbacher Lager ahnte man schon in den Tagen vor der Dienstreise nach Hamburg, dass ein komplizierter Sonntagnachmittag auf die VfL-Handballer warten könnte. Und so sollte es tatsächlich auch kommen: Blau-Weiß wurde nämlich in eine intensive Auseinandersetzung verwickelt. Doch nicht nur das drückte den Oberbergischen nach den 60 Minuten mächtig aufs Gemüt, vergab man doch die günstige Gelegenheit, sich zumindest vorerst im der Spitzengruppe der Bundesliga einzurichten.

 

Die 30:31 (17:14)-Niederlage bei den Nordlichtern war unter dem Strich nämlich nicht nur völlig unnötig, sondern sorgte auch für miese Laune bei den Gästen, während die Hausherren ihren Erfolg gegen die im Vorfeld leicht favorisierten Gummersbacher gemeinsam mit den heimischen Fans frenetisch bejubelten.

 

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Wenig bis nichts deutete nach gut 44 Minuten darauf hin, dass die Delegation aus Nordrhein-Westfalen eine gute Viertelstunde später genauso freudlos wie punktlos vom Parkett der Hamburger Barclays Arena schlurfen würden. Man behauptete zu diesem Zeitpunkt eine knappe, aber angesichts des bis dahin gesehenen Spielfilms scheinbar kaum antastbare Zwei-Tore-Führung.

 

Dann aber folgte der gänzlich unerwartete Filmriss bei den Gummersbachern. Zwischen der 44. und der 51. Minute gelang kein einziger Treffer. Der HSV legte seinerseits einen 4:0-Lauf hin und machte aus einem 21:23 ein 25:23, zündete so die eigene Kundschaft an und brachte den erwirtschafteten Vorsprung schließlich über die Ziellinie. Ein Szenario, welches durchaus unerwartet kam, denn die Gäste hatten den besseren Start in das Match und strahlten sichtbare Dominanz aus.

 

Der VfL nutzte jedenfalls diverse Unzulänglichkeiten der Hanseaten und organisierte sich zügig eine komfortable Führung: Über 7:9 (16.) und 10:14 (25.) ging es schließlich mit einem Drei-Tore-Plus für Blau-Weiß in die Halbzeitpause (14:17). Dabei hätte der Vorteil des Teams von Coach Gudjon Valur Sigurdsson sogar noch um einen Treffer deutlicher sein können, doch nach Videokontrolle verweigerten die Referees dem vermeintlichen 18. VfL-Tor die Anerkenung, weil es nach dem Check der TV-Bilder Sekundenbruchteile nach der Pausensirene fiel. Doch auch so schien der VfL auf dem Erfolgspfad zu wandeln.

 

Doch schon zu diesem Zeitpunkt machte den Gästen ein HSV-Spieler zu schaffen: Robin Haug. Der Schlussmann zeichnete sich besonders in der Nahwurfzone aus und kaufte den Oberbergern gleich fünf Premiumchancen ab. Nach Wiederanwurf war es dann die Heimequipe, die besser aus den Startlöchern kam. Zunächst machte das Team von HSV-Coach Toto Jansen aus dem 14:17 ein 18:18, sodass das Spiel fortan komplett auf Augenhöhe verlief. Auch weil Haug weiterhin als Schreckgespenst der blau-weißen Kreisläufer agierte.

 

Der Favorit legte in Folge zwar weiterhin immer wieder vor, konnte sich aber nie richtig absetzen. Das hatte aber nicht nur mit dem bärenstarken Norweger zwischen den Hamburger Pfosten zu tun, denn auch HSV-Rückraumspieler Moritz Sauter bereitete Gummersbach plötzlich verstärkt Kopfschmerzen. Der ehemalige U-21-Weltmeister fand im Eins-gegen-Eins immer wieder Löcher in der Gästedeckung - mit Folgen: Der HSV übernahm in Minute 48. klar die Regie der Partie, sodass es nach 57 Minuten sogar 30:27 für die Hallenherren stand.

 

Die Gäste reagierten zwar noch einmal, robbten sich beim Stande von 31:30 bis auf ein Tor heran und kamen dank komplett geöffneter Deckung zehn Sekunden vor Ultimo tatsächlich noch einmal in Ballbesitz,. Doch als Vidarsson glockenfrei zum Wurf vom Kreis ansetzte, ertönte die finale Sirene - die Gummersbacher Pleite ohne Not an der Elbe war Realität geworden.

 

Hamburg: El Tayar (nur zu Siebenmetern eingesetzt), Haug (11 Paraden); Gadza, Magaard (5), Norlyk (2), Kofler (1), Lassen (3), Jörgensen (2/1), Weller (2,) Geenen (1), Botta, Levermann, Andersen (6), Appelt, Olafsson, Sauter (9).

 

Gummersbach: Dominik Kuzmanovic (1 Parade), Bertram Obling (7 Paraden), Joao Gomes (2), Ellidi Snaer Vidarsson (2), Tilen Kodrin (1), Milos Vujovic (6/6), Julian Köster (6), Lukas Blohme, Mathis Häseler, Teitur Einarsson (2), Miro Schluroff (2), Kentin Mahe (1), Kristjan Horzen (1), Tom Kiesler, Kay Smits (6), Stepan Zeman (1).

 

Zuschauer: 4.870

 

Schiedsrichter: Konrad Gimmler/Jannik Rips (Magdeburg/Stendal)

 

Zeitstrafen: 6:6 Minuten.

 

KOMMENTARE

1

Echt schade, die Niederlage und die gegen Lemgo tun jetzt schon weh.
Trotzdem bin ich stolz auf die Mannschaft 👍🏻

L. H., 20.10.2025, 16:46 Uhr
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