HANDBALL

HC-Reserve rollt den roten Teppich aus

pn; 17.12.2023, 19:14 Uhr
HANDBALL

HC-Reserve rollt den roten Teppich aus

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pn; 17.12.2023, 19:14 Uhr
Oberberg - Im Spitzenspiel kassiert Gelpe/Strombach II eine unnötige Niederlage - Oberwiehl feiert gegen Frechen einen Sieg des Willens - Nümbrecht II löst Pflichtaufgabe souverän (AKTUALISIERT).

Polizei SV Köln – HC Gelpe/Strombach II 33:30 (15:17).

 

Es passiert selten, dass Gelpe/Strombachs Trainer Daniel Rodriguez die Worte fehlen. Nach der Niederlage im Spitzenspiel bei Polizei Köln kam es aber zu einem solchen Moment. „Wir haben eine richtig geile Hinrunde gespielt, aber heute bin ich ein wenig sprachlos. Dieses Spiel hätten wir eigentlich nicht verlieren dürfen“, meinte er nach dem Abpfiff. Was den Spanier vor allem wurmte: „Wir haben dem Gegner den roten Teppich ausgerollt.“ Damit spielte Rodriguez vor allem auf die vielen unnötigen Anspiele an, die Köln dankend annahm, um gleich zweimal zurück in die Partie zu kommen.

 

Denn eigentlich sah zunächst vieles nach einer Fortsetzung der HC-Erfolgsserie aus. Über 4:6 (11.) hatten sich die Gäste schon früh eine 14:8-Führung (21.) erarbeitet. Rodriguez musste nun allerdings wechseln. Finn Feuerbach und Julian Kolken waren stark angeschlagen in die Partie gegangen und mussten dem nun Tribut zollen. Es folgte ein Fehlerfestival, das Köln nutzte, um zur Pause auf zwei Tore zu verkürzen. „Da haben wir völlig den Faden verloren und ich erwarte auch von der zweiten Reihe, dass sie Gas gibt. Das war heute leider nicht der Fall“, haderte Rodriguez, dessen Team im zweiten Durchgang zügig in einen 17:18-Rückstand (35.) geriet.

 

[Archivfoto: Thomas Wirczikowski ---- Felix Soldanski glänzte mit zwölf Toren.]

 

Dass es über 22:22 (42.) bis zum 24:26 (50.) trotzdem lange nach einem Gästesieg aussah, war vor allem Felix Soldanski zu verdanken. „Er hat ein Bombenspiel gemacht und uns im Spiel gehalten“, so Rodriguez. Die Oberberger machten nun aber wieder zahlreiche Fehler und Köln konterte zum 31:28 (57.). Der spanische HC-Coach vermisste Disziplin und Cleverness. Trotz des Dämpfers zum Rückrundenstart blickt er aber zuversichtlich in die kommenden Monate: „Kopf hoch und weitermachen!“

 

Gelpe/Strombach II: Felix Soldanski (12/4), Jan Höfer (4), Fynn Schürmann, Marvin Küsters (je 3), Philipe Ginczek, Paul Roth, Julian Kolken (je 2), Maurice Ginczek, Michiel Lochtenbergh (je 1).

 

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CVJM Oberwiehl – HSV Frechen 28:26 (14:14).

 

Die Handballer des CVJM Oberwiehl schwimmen sich weiter aus ihrer sportlichen Krise frei und haben mit 28:26-Heimsieg gegen den HSV Frechen einen versöhnlichen Jahresabschluss geschafft. „Das war ein Sieg des Willens. So wie sich die Jungs heute rangekämpft haben und in der zweiten Hälfte in jeden Wurf reingeworfen haben, kann man nur den Hut ziehen“, meinte Co-Trainer Christian Schüttenhelm nach der emotionalen Partie. Zwar hatte Trainer Dirk Heppe nach seiner Erkrankung am Samstag wieder auf der Bank gesessen, seinem Co aber weitgehend das Coaching überlassen, nachdem der die Mannschaft unter der Woche auch auf das Spiel vorbereitet hatte.

 

Nach dem späteren CVJM-Sieg hatte es in der Anfangsphase allerdings überhaupt nicht ausgesehen. Oberwiehl machte viele Fehler, traf kaum das Tor. Frechen agierte wesentlich konsequenter und legte nicht unverdient zum 4:9 (14.) und 6:12 (19.) vor. Erst eine Auszeit der Gastgeber brachte die Wende. Vor allem defensiv stabilisierte sich Oberwiehl nun zusehends, sodass auch Torhüter Chris Koch allmählich in die Partie fand. Eine doppelte Unterzahl überstand Frechen zwar noch unbeschadet, die Hausherrewn kamen durch Andre Rischikov 50 Sekunden vor der Pause aber dennoch zum 14:14-Ausgleich. „Wir konnten den Gegner nach der Auszeit vor viele Herausforderungen stellen, die er nicht lösen konnte“, analysierte Schüttenhelm.

 

Der erste Durchgang endete noch mit einem kleinen Aufreger: Der direkte Freiwurf von Frechens Jonas Priel landete im Gesicht von Sean Bockhacker, was die Schiedsrichter richtigerweise mit einer roten Karte ahndeten. Auch die zweite Hälfte begann mit einem Knalleffekt. Nach einem Foul Artur Gartungs landete Frechens bester Torschütze Marvin Beer (11 Tore) unglücklich auf dem Knie und konnte einige Minuten lang nicht eingesetzt werden. Die daraus resultierende Unterzahl wegen der Zeitstrafe für Gartung gewann der CVJM aber mit 2:0 und führte plötzlich mit 16:14 (34.)

 

Spannend blieb es trotzdem: Über 17:19 (41.) ließen die Hausherren bis zum 21:21 (45.) weiter einige Chancen liegen, zeigten aber Moral. Während Frechen nun mit einigen richtigen Schritte-Pfiffen der Schiedsrichter haderte, gewann Oberwiehl die Lust am Torewerfen. Über 25:21 (54.) und 27:25 (57.) geriet der Sieg schließlich nicht mehr in Gefahr, auch weil Koch und Ersatzkeeper Daniel Canisius zwei Siebenmeter entschärften. Ein Sonderlob verdiente sich das Abwehrzentrum: „Was Andre Rischikov und Phil Nückel da heute weggearbeitet haben, war aller Ehren wert.“

 

Oberwiehl: Daniel Rischikov (6/1), Artur Gartung, Phil Nückel (je 5), Andre Rischikov, Lennart Last, Moritz Madel (je 3), Silas Kleinauski, Julian Klein, Frederik Schneider (je 1).

 

 

SSV Nümbrecht II – Stolberger SV 37:26 (20:14).

 

Versöhnlicher Jahresabschluss für Nümbrechts Handballer. Nach dem vierten Sieg in Folge und dem erst zweiten Heimerfolg in dieser Saison hat die Mannschaft von Mario Jatzke plötzlich sogar wieder direkten Kontakt zu den Mittelfeldrängen. Die Partie gegen den Stolberger SV wurde dabei zur erwartet klaren Angelegenheit. Der Oberligaabsteiger war mit einem dünnen Kader angereist und wartet weiter auf die ersten Punkte. „Dass das kein Maßstab werden würde, war uns schon vor Anpfiff klar, trotzdem habe ich an die Jungs appelliert, die Aufgabe respektvoll und seriös anzugehen“, sagte der SSV-Coach nach dem Abpfiff.

 

Die Vorgabe wurde zunächst auch umgesetzt.Bis zum 6:1 (7.) diktierten die Hausherren das Geschehen, gewährten anschließend aber dem Schlendrian Zugang zu ihrem Spiel. Plötzlich stand es nur noch 7:6 (14.) und Bastian Schneider fiel auch noch mit einer Handverletzung für die restliche Partie aus. Zusätzlich hatte der SSV bewusst auf Patrick Martel verzichtet, der geschont wurde. „Wir hatten überhastete Abschlüsse und haben auch defensiv nicht 100 Prozent gegeben“, fand Jatzke, dessen Team aber auch zum 11:6 (17.) erneut vorlegte.

 

Zur Pause betrug der Vorsprung sechs Tore und wurde im zweiten Durchgang bis zum 30:17 (43.) konsequent ausgebaut. Anschließend plätscherte die Partie vor sich hin. Positiv aus Jatzkes Sicht: Jeder Spieler bekam seine Einsatzzeiten und trug sich zudem in die Torschützenliste ein. „Dass die Jungs nicht voll durchgezogen haben, kann gegen so einen Gegner passieren. Trotzdem haben wir das gut gelöst und freuen uns nun auf die Winterpause und anschließend auf das Spiel beim 1. FC Köln.“

 

Nümbrecht II: Niklas Witthaut (10/1), Daniel Funk (6), Jens Frey, Stefan Ufer (je 5), Bastian Schneider, Kevin Schieferdecker, Alexander Seinsche (je 2), Nils Kreiß, Justus Stein, Paul Robach, Marius Ranke, Tim Lefherz (je 1).

 

Ergebnisse und Tabelle

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