HANDBALL

HC-Reserve zeigt Charakter im Schlüsselspiel

pn; 20.11.2023, 00:25 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski ---- Mit acht Toren war Finn Feuerbach am 33:32-Sieg des HC Gelpe/Strombach II über die TSV Bonn rrh. II beteiligt.
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HC-Reserve zeigt Charakter im Schlüsselspiel

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pn; 20.11.2023, 00:25 Uhr
Oberberg - Gelpe/Strombach II biegt gegen Bonn II einen Drei-Tore-Rückstand in der Schlussphase um - Oberwiehl verliert zum fünften Mal in Folge - Nümbrechts Niederlagenserie endet bei Refrath/Hand II (AKTUALISIERT).

HC Gelpe/Strombach II – TSV Bonn rrh. II 33:32 (17:16).

 

Der HC Gelpe/Strombach II hat sein Schlüsselspiel gegen die TSV Bonn rrh. II – so hatte Trainer Daniel Rodriguez das Match unter der Woche bezeichnet – gewonnen. Nach dem Schlusspfiff war der Spanier allerdings ehrlich: „Am Ende des Tages redet niemand mehr darüber, wie der Sieg zustande gekommen ist. Intern werden wir aber darüber reden müssen, denn mit dieser Leistung gewinnen wir nicht viele Topspiele.“

 

[Julian Kolken nimmt Maß.]

 

Trotz der vielen Tore zeigten beide Teams überraschend wenig Intensität. Defensiv wurde kaum zugepackt, was sich auch an den wenigen Zeitstrafen zeigte. Die Gäste bekamen noch nicht einmal eine gelbe Karte. Auch vom hochgelobten Tempospiel beider Mannschaften war nur selten etwas zu sehen und das obwohl die Bonner mit einer blutjungen Truppe ins Oberbergische gereist waren.

 

Über 5:2 (6.) und 8:9 (15.) war Gelpe/Strombach II bis zum 14:10 (20.) die effektivere Mannschaft. Bonn war in dieser Phase vor allem über die Schlagwürfe von Ole Windhorst gefährlich. „Was mich wirklich geärgert hat, war, dass wir es wieder einmal nicht geschafft haben, diesen Vorsprung auch auszubauen“, sah Rodriguez die Führung nach dem zwischenzeitlichen 17:13 (24.) bis zur Pause dahinschmelzen. Besonders ärgerlich: Der HC unterstützte die Aufholjagd durch zwei völlig unnötige Zeitstrafen gegen Paul Roth (Abstand beim Anwurf) und Torhüter Marvin Röttel (Meckern).

 

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Und auch nach dem Seitenwechsel blieb es ein Spiel mit vielen Wellen. Bis zum 25:24 (42.) blieb der HC noch in Führung, agierte aber zunehmend fehlerbehafteter. Die Konsequenz: Plötzlich lagen die Gäste beim 26:29 (51.) mit drei Toren in Front. Rodriguez reagierte mit einer Auszeit und appellierte an den Charakter seiner Mannschaft – mit Erfolg. Aber auch zwei Auswechslungen erwiesen sich goldrichtig. Der bis dahin blasse Jan Höfer traf nun dreimal in Folge zum 29:29 (53.) und wurde umgehend von Bonn mit einer Manndeckung bedacht. Nun zündete aber auch der zweite Joker: Routinier Michiel Lochtenbergh verteilte clever die Bälle und brachte die notwendige Ruhe ins Spiel.

 

[Paul Roth wurde am Kreis immer wieder gesucht.]

 

Beim 33:31 (59.) schien die Partie entschieden, der HC musste aber noch einmal zittern. Zunächst wurde Luca Reuber auf die Strafbank geschickt, kurz darauf folgte Jan Höfer. Den fälligen Siebenmeter für Bonn parierte Moritz Banaschewitz (Quote: 29 Prozent) aber und sicherte dem HC beide Punkte. Daran änderte auch die rote Karte für Paul Roth nichts mehr, der neun Sekunden vor Schluss den Abstand nicht einhielt und Bonn so noch einen weiteren Strafwurf zum 33:32-Endstand ermöglichte. Hinten raus haben wir vielleicht auch ein bisschen Glück gehabt, aber trotzdem war das ein richtig wichtiger Sieg“, fand Rodriguez.

 

Gelpe/Strombach: Paul Roth, Finn Feuerbach (je 8), Julian Kolken (5), Jan Höfer (4), Felix Soldanski (3/1), Jerome Draeger (2), Maurice Ginczek, Philipe Ginczek, Luca Reuber (je 1).

 

 

HSG Rösrath/Forsbach – CVJM Oberwiehl 37:34 (18:16).

 

Unter der Woche hatte Oberwiehls Coach Dirk Heppe noch gehofft, endlich erstmals auf den kompletten Kader zurückgreifen und die aktuelle Niederlagenserie beenden zu können. Doch trotz des starken Comebacks von Artur Gartung (Quote: 100 Prozent) blieben die Oberberger auch im fünften Spiel in Folge punktlos und rutschen auf Rang zehn der Verbandsliga ab. Vor allem der kurzfristige Ausfall des erkrankten Abwehrchefs Andre Rischikov schwächte die Gäste enorm. „Den Kampf um die vier Aufstiegsplätze können wir uns abschminken“, meinte Heppe, der aber nicht gänzlich unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft war.

 

[Luca Reuber im Anflug auf das Bonner Gehäuse.]

 

Es war kein schlechtes Spiel von uns. Die Angriffsleistung war wesentlich besser als zuletzt“, urteilte er nach dem Abpfiff. Das Genick brach Oberwiehl das eigene Rückzugsverhalten: Bekam man die erste Welle der Hausherren noch gut verteidigt, fand man gegen die wuchtig vorgetragene zweite Welle nie ein probates Mittel. Rösrath/Forsbach kam immer wieder über die beiden Halbpositionen und vom Kreis zu Toren. Erschwerend hinzu kam, dass sich die CVJM-Handballer nach der Pause viel zu viel mit den Schiedsrichtern beschäftigten. „Dazu muss ich auch mich zählen“, so Heppe, der sich über mehrere nicht gepfiffene Schrittfehler und Kreis-Ab-Entscheidungen echauffierte.

 

[Traf in seiner letzten Auszeit den richtigen Ton: HC-Trainer Daniel Rodriguez.]

 

Ebenfalls wenig förderlich: Johannes Schneevogt konnte nur noch dosiert eingesetzt werden, nachdem er umgeknickt war. Auch Kreisläufer Daniel Rischikov (Armverletzung) und Sean Bockhacker (auf den Rücken gefallen) zogen sich Blessuren während der 60 Minuten zu. Zumindest im ersten Durchgang entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, auch wenn Oberwiehl durchgängig einem knappen Rückstand bis zur Pause hinterherlief. Gänzlich verschlafen wurde die Phase nach dem Seitenwechsel, in der die Gastgeber auf 28:20 (42.) davonzogen. Ein Vorsprung, den die HSG bis zum 37:30 (57.) konsequent verteidigte.

 

Heppe freute sich dennoch über die Schlussminuten, in denen seine Spieler noch für Ergebniskosmetik sorgten. „Das war eine gute Reaktion, die Jungs haben gezeigt, dass sie nicht aufgeben und die Mannschaft lebt.“ Neben dem starken Gartung erhielt auch Youngster Lennart Last erneut ein Lob: „Mit seinen 17 Jahren ist er schon sehr weit.“ In der Liga hat Oberwiehl nun zwei Wochen Zeit, an den eigenen Defiziten zu arbeiten, am kommenden Donnerstag steht allerdings das Kreispokal-Viertelfinale gegen die eigene Reservemannschaft auf dem Programm.

 

Oberwiehl: Lennart Last (6), Johannes Schneevogt (6/2), Daniel Rischikov, Artur Gartung (je 5), Julian Klein (4), Moritz Madel (3), Phil Nückel, Frederik Schneider, Leon Binder, Silas Kleinauski, Lennart Frielingsdorf (je 1).

 

 

HSG Refrath/Hand II – SSV Nümbrecht II 27:29 (10:15).

 

Die Leidenszeit von Nümbrechts Handballern hat endlich ein Ende. Nach fünf teils happigen Niederlagen gelang dem Team von Mario Jatzke im Auswärtsspiel bei Aufsteiger Refrath/Hand II der lang ersehnte Befreiungsschlag. „Das war heute kein Schönheitspreis, aber das ist egal. Diese Punkte nehmen wir mit. Man hat den Jungs die Erleichterung angemerkt“, ordnete Jatzke den Sieg ein.

 

Seinem Team attestierte er eine geschlossene Mannschaftsleistung, aus der Abwehrorganisator Patrick Martel und Toptorschütze Niklas Witthaut herausragten. Auch der junge Alex Seinsche erhielt ein Sonderlob. „Die Mannschaft hat von Anfang an einen guten Eindruck hinterlassen. Vor allem die Intensität und Emotionalität haben wir wirklich gefallen“, so der SSV-Coach. Die Nümbrechter gingen durch einen Doppelschlag von Marius Ranke mit 2:0 in Führung (2.) und gaben diese über die 60 Minuten nicht ein einziges Mal ab.

 

Beim 5:10 (17.) durch Niklas Witthaut hatte sich der SSV einen ersten kleinen Vorsprung erarbeitet, der auch zur Pause noch Bestand hatte. Zwar traf Yannik Wendler zwölfmal für die Hausherren, seine Mitspieler hatten die Oberberger dafür gut im Griff. Bis zum 20:26 (51.) kontrollierten die Gäste das Geschehen, dann sorgten Zeitstrafen gegen Martel und Witthaut dafür, dass das dünne Nümbrechter Nervenkostüm doch noch einmal flattrig wurde.

 

Nach dem 26:28 (58.) war es schließlich Witthaut, der die Gäste mit seinem zwölften Tor erlöste. Auch Lukas Kirchner zeigte in der Crunchtime wichtige Paraden. Für Jatzke ein „vollkommen verdienter Erfolg“: „Jetzt freuen wir uns auf das Derby gegen Oberwiehl in zwei Wochen.“ Vorher könnte allerdings noch das Kreispokal-Viertelfinale gegen die eigene Oberligamannschaft stattfinden, endgültig terminiert ist das Match aber noch nicht.

 

Nümbrecht: Niklas Witthaut (12/6), Marius Ranke (5), Stephan Bitzer, Alex Seinsche (je 3), Patrick Martel, Markus Meister (je 2), Kevin Schieferdecker, Justus Stein (je 1).

 

Ergebnisse und Tabelle

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