HANDBALL
Brisanter Abstiegskampf: Nervenspiele in Hückeswagen und Nümbrecht
Oberberg – Während Nümbrecht II gegen Niederpleis auf Unterstützung aus dem Oberligakader baut, hat Hückeswagen den Klassenerhalt weiter in der eigenen Hand – Oberwiehl muss zum Ligaschlusslicht – HC-Reserve kann mit dem Titel im Rücken befreit aufspielen.
HSV Bocklemünd – CVJM Oberwiehl (Samstag, 15 Uhr).
Hinspiel: 18:33.
Es fehlen: Henrik Berndt, Mats Liebe (beide Verletzung).
Noch dürfen Oberwiehls Handballer zumindest auf Platz sechs schielen. Dass die Mannschaft von Christian Schüttenhelm nach der Spielwertung gegen die SG Langenfeld II das Verbandsligajahr als Achter abschließt, ist angesichts drei Punkten Rückstand auf Langenfeld und Brühl allerdings wahrscheinlicher. An Ehrgeiz fehlt es den Südkreislern für die letzten beiden Saisonspiele aber trotzdem nicht. In Bocklemünd und gegen Geislar-Oberkassel sollen noch einmal vier Punkte her. „Für uns geht es darum, nach der Pause schnell wieder reinzukommen“, sagt Trainer Schüttenhelm. Bocklemünd, das mit 1:47 Punkten schon länger als Absteiger feststeht, will er trotz der klaren Vorzeichen nicht unterschätzen und spricht von einer Mentalitätsfrage: „Im Hinspiel hatten wir 22 Minuten lang große Probleme. Wir brauchen eine konzentrierte Abwehr, viel Tempo und klare Abschlüsse.“
SSV Nümbrecht II – TuS Niederpleis (Samstag, 16 Uhr, GWN-Arena).
Hinspiel: 26:31.
Es fehlt: Niklas Witthaut (Verletzung).
Einsatz fraglich: Joshua Pottgießer (Trainingsrückstand).
Während die meisten Teams während der Osterpause ein paar freie Tage in den Trainingsplan eingestreut haben, ging es bei Nümbrechts Handballern auch rund um die Feiertage ordentlich zur Sache. „Wir haben durchtrainiert und die Beteiligung war hervorragend“, sagt Trainer Jörg Beger. Die Mission ist klar: Mindestens Platz zwölf, den Relegationsrang, absichern. Besser noch an Hückeswagen (zwei Punkte Vorsprung) vorbeiziehen und an das rettende Ufer springen. Voraussetzung dafür: Ein Sieg am Wochenende gegen den Tabellenvorletzten aus Niederpleis, der bei einem Punkt Rückstand ebenfalls noch auf den Klassenerhalt hofft.
Ausreden will Beger vor dem Samstag jedenfalls nicht hören: „Wenn wir Niederpleis nicht schlagen, haben wir in dieser Liga auch nichts verloren.“ Dafür werden die Nümbrechter auch auf Unterstützung aus dem Oberligakader bauen. Namen will der SSV-Coach aber noch nicht verraten. Ebenfalls hilfreich: Pünktlich für die heiße Saisonphase meldet sich mit Moritz Menger ein Leistungsträger endlich wieder fit. „Niederpleis ist ein entscheidendes Spiel. Alle wissen, worum es geht“, so Beger.
Die Nümbrechter wollen am Samstag dem Gegner ihr eigenes Spiel aufdrücken. Mit schnellem Tempohandball will man die Niederpleiser immer wieder überfallen. Nach den Nackenschlägen gegen Hückeswagen und in Refrath vor der Osterpause weiß Beger aber auch, welchen Luxus seine Spieler sich nicht mehr erlauben dürfen: „Wir können nicht drei Würfe für ein Tor brauchen. Für den Klassenerhalt müssen wir diese zwei Spiele einfach gewinnen.“
ATV Hückeswagen – Brühler TV (Sonntag, 18 Uhr, Brunsbachtalhalle).
Hinspiel: Hückeswagen nicht angetreten.
Es fehlen: Tim Botsch (privat verhindert), Moritz Mettler (Verletzung).
Die Rechnung ist aus Sicht der ATV-Handballer ziemlich einfach: Vier Punkte aus den beiden verbleibenden Spielen und der Nordkreisvertreter ist auch kommende Saison sicher in der Verbandsliga. Aktuell hat die Mannschaft von Interimstrainer Sebastian Mettler den Klassenerhalt in der eigenen Hand, der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt drei Punkte, auf den Relegationsrang sind es zwei. Was für Hückeswagen spricht: Sowohl in Nümbrecht als auch in Niederpleis ließ sich das Team nicht von Rückständen entmutigen und holte wichtige Punkte. „Diesen Spirit müssen wir auch gegen Brühl mitnehmen. Ein Spiel ist erst vorbei, wenn die Uhr abgelaufen ist. Die Jungs glauben bis zum Ende an sich“, sagt Mettler.
Die Brühler kennt Hückeswagen nur aus Videos. Das Hinspiel im Dezember hatten die Oberberger wegen Personalmangels absagen müssen. Überraschenderweise findet das Rückspiel trotzdem im Oberbergischen statt, obwohl Brühl eigentlich auf sein Heimrecht hätte bestehen können. „Wir haben uns sie sehr genau angeguckt und Schwachstellen gefunden, die wir nutzen müssen“, meint Mettler. In den Griff kriegen, muss man in jedem Fall Leonard Glock. Der Halblinke führt mit 188 Toren deutlich die Torjägerliste an.
Verärgerung herrscht bei Mettler indessen über eine Spielverlegung: „Dass Nümbrecht das Spiel seiner Oberligamannschaft verlegt, um Spieler für die zweite Mannschaft schon dieses Wochenende freizuspielen und der Verband das auch noch mitmacht, ist ein Unding.“ Personell hat sich die Lage bei Hückeswagen weiter entspannt. Allerdings ist das Lauftraining während der Ferien nicht allen Spielern bekommen. „Manchmal ist der Wald gefährlicher als die Turnhalle“, so Mettler, bei dem einige Spieler zuletzt wegen kleineren Gelenksverletzungen kürzertreten mussten.
HC Gelpe/Strombach II – HSG Siebengebirge-Thomasberg II (Samstag, 19:45 Uhr, Eugen-Haas-Halle).
Hinspiel: 35:29.
Es fehlen: Leon Hagen, Marvin Küsters, Moritz Banaschewitz, Konrad Toelstede (alle Verletzung).
Die Kür haben die HC-Handballer schon vor der Osterpause eindrucksvoll beendet. Nachdem der TV Jahn Köln-Wahn in Langenfeld gepatzt hatte, nutzte die Gummersbacher Spielgemeinschaft gleich den ersten Matchball, um den Aufstieg in die Oberliga perfekt zu machen. Nun steht das Team von Trainer Daniel Rodriguez in der Pflicht, die Saison auch seriös zu beenden. Und mit Siebengebirge II und Rösrath/Forsbach haben die Oberberger auch noch zwei echte Knaller an den letzten beiden Spieltagen vor der Brust. Das Wort „nachlassen“ kommt im Vokabular des ehrgeizigen HC-Coachs aber ohnehin nicht vor. Er fordert stets vollen Einsatz seiner Spieler und will mit seinem Team an den letzten beiden Spieltagen noch einmal zeigen, dass Gelpe/Strombach den Meistertitel auch zurecht geholt hat.
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