HANDBALL

Bricht der Auswärtsfluch in Weiden?

pn; 04.12.2025, 08:00 Uhr
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Foto: Thomas Wirczikowski ---- Gelpe/Strombachs Trainer Daniel Rodriguez sucht noch nach einer Lösung für die Auswärtsschwäche seiner Mannschaft.
HANDBALL

Bricht der Auswärtsfluch in Weiden?

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pn; 04.12.2025, 08:00 Uhr
Oberberg - Gelpe/Strombach fährt als Außenseiter nach Weiden - Auch Nümbrecht sieht sich in Aldekerk als Underdog - Gummersbach II empfängt den Topfavoriten auf den Meistertitel.

HC Weiden – HC Gelpe/Strombach (Samstag, 17:30 Uhr).

 

Es fehlt: Keiner

 

Daniel Rodriguez kannte beim Training am Dienstag kein Erbarmen. Seine Regionalliga-Handballer mussten sich noch einmal die komplette zweite Hälfte des bergischen Derbys bei der HSG Refrath/Hand auf Video anschauen. 15:10 hatten die Oberberger schon geführt, das Spiel anschließend aber innerhalb weniger Minuten vollkommen aus der Hand gegeben und schließlich unnötig mit 26:27 verloren. Sein Team nahm er nach dem Videostudium in die Verantwortung: „Die Fehler, die wir gemacht haben, hatten wenig mit Taktik zu tun, sondern waren vor allem individueller Natur.“ Gegen die Manndeckung von Mike Heinzerling habe man ideenlos und hektisch agiert. „Unser Problem war, dass sich fast jeder Spieler seine Fehler genommen hat“, so Rodriguez und hofft in Weiden auf Besserung.

 

Die Aufgabe beim Tabellenfünften dürfte allerdings nicht wesentlich einfacher werden – im Gegenteil. Besonders in eigener Halle ist der HC Weiden bislang eine Macht. Alle drei Heimspiele wurden gewonnen und damit sechs der zehn bislang geholten Punkte gesammelt. Keine guten Vorzeichen für die auswärtsschwachen Oberberger, die nach vier Auswärtsspielen immer noch auf die ersten Punkte in der Fremde warten. Rodriguez versucht dennoch Optimismus zu verbreiten: „Wenn wir so agieren wie gegen Refrath in der ersten Hälfte haben wir eine realistische Chance. Spielen wir allerdings genauso kopflos wie nach der Pause werden wir richtig Probleme kriegen.“

 

Knacken will er Weiden aus einer guten Abwehr und dem daraus resultierenden Tempospiel. Denn im Positionsspiel sieht er durchaus Vorteile bei den Gastgebern, die über einen sehr guten Rückraum verfügen und einen äußerst disziplinierten Handball spielen. Tore sind bei Spielen mit Weidener Beteiligung garantiert. Mit 254 Toren ist das Team von Trainer Marc Schlingensief eins der torhungrigsten der gesamten Liga. „Dazu haben sie eine sehr dynamische 6:0-Abwehr“, findet Rodriguez, der den Fokus aber vor allem auf sein Team legt: „Wir sind eine junge Mannschaft, da können Fehler passieren. Trotzdem dürfen sie sich nicht so summieren. Wichtig ist, dass die Jungs das auch selbst reflektieren.“

 

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VfL Gummersbach II – TV Korschenbroich (Samstag, 19 Uhr, SCHWALBE arena).

 

Es fehlen: Malte Petersen (Verletzung), Konstantin Kasch (Schulterbeschwerden).

 

Einsatz fraglich: Paul Britz.

 

Unterschiedlicher könnte der Weg der beiden Drittligaabsteiger aus Korschenbroich und Gummersbach kaum sein. Während die Niederrheiner ihren Kader nach dem Abstieg weitgehend zusammengehalten haben und als Tabellenerster vom direkten Wiederaufstieg träumen, kommt das blutjunge VfL-Team bislang nicht wirklich in Tritt und steht mit 3:11 Punkten erneut auf einem Abstiegsrang. Schon im Sommer war Korschenbroich von vielen Ligakennern als einer der Topfavoriten auf die Meisterschaft auserkoren worden. Mit Ausnahme der 27:28-Niederlage im Topspiel bei Bayer Dormagen II wurde die Truppe von Frank Berblinger den Vorschusslorbeeren auch gerecht.

 

VfL-Trainer Jan Schwenzfeier hatte die Niederrheiner ebenfalls vor der Saison auf dem Zettel: „Das ist eine sehr gefestigte Mannschaft, die sehr in ihrem System agiert, das sie auch schon vergangene Saison in der 3. Liga gespielt haben.“ Korschenbroich agiert dabei mit einem relativ schmalen Kader, verfügt aber über starke Individualisten. „Sie haben nicht die allerjüngste Mannschaft, bei ihnen hat aber jeder Spieler seine Rolle. Das ist einfach viel Qualität“, findet Schwenzfeier. Für die Ausgeglichenheit im Kader von Frank Berblinger spricht auch, dass sich kein Spieler unter den Top20-Torschützen der Regionalliga wiederfindet. Bester Torschütze ist Mats Wolf mit 32 Toren.

 

In Gummersbach musste man in der vergangenen Woche hingegen die bittere 30:31-Heimniederlage gegen Unitas Haan aufarbeiten. Zwar lag der Fokus anschließend schnell wieder auf dem nächsten Match in der 2. Jugend-Bundesliga, doch Schwenzfeier legt den Finger in die Wunde: „Die größten Reserven hatten wir gegen Haan im Tempospiel. Da hätten wir mehr machen müssen.“ Schon gegen Hamburg sah er entsprechende Ansätze. Insgesamt bleibt der Senioren-Handball für sein junges Team aber in jedem Match eine Herausforderung: „Ich denke nicht in Tabellenplätzen. Unsere Herausforderung ist es, dass wir in der Entwicklung Schritte nach vorne machen und einen erwachsenen und reifen Handball spielen.“

 

 

TV Aldekerk – SSV Nümbrecht (Samstag, 19:30 Uhr).

 

Es fehlen: Jannis Schoger (Fußverletzung), Benedikt Opitz (Verletzung).

 

Nach dem guten Saisonstart sind Nümbrechts Handballer mittlerweile auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet. Bei der 31:41-Niederlage gegen Rheinhausen bekam der oberbergische Aufsteiger Grenzen aufgezeigt. Für Trainer Manuel Seinsche keine Überraschung, er hatte ohnehin immer nur vom Abstiegskampf gesprochen. Bislang sind die SSV-Handballer mit 5:9 Punkten aber durchaus im Soll, müssen nun allerdings aufpassen, angesichts des happigen Restprogramms bis zur Weihnachtspause nicht den Anschluss zu verlieren. Für Seinsche ist vor den Spielen gegen die Topteams aus Aldekerk, Korschenbroich und Bonn jedenfalls klar: „Sobald wir eine Chance auf einen Strohhalm haben, müssen wir den auch packen.“

 

Dafür müsse sein Team die richtigen Lehren aus dem Match gegen Rheinhausen ziehen. Wieder mutiger müsse man künftig auftreten und auch selbst einmal Härte verteilen, meint Seinsche: „Wir müssen uns daran gewöhnen, dass es in dieser Liga auch einmal ruppiger zugeht. Unsere Gegner sind alles gestandene Mannschaften, die auch eine gewisse Härte versprühen. Da dürfen wir nicht nur einstecken.“

 

In Aldekerk erwartet Nümbrecht einen Drittligaabsteiger im Umbruch. „Das ist eine überwiegend junge Mannschaft, die sehr beweglich und agil ist. Sie agieren mit unheimlich viel Tempo und haben eine tolle Spielanlage mit vielen Wechseln“, sagt Seinsche über den kommenden Gegner. Respekt hat er auch vor der Vogteihalle in Kerken, wo die Aldekerker von ihren begeisterungsfähigen Fans unterstützt werden. Momentan findet sich das Team von Tim Gentges mit 7:7 Punkten aber nur im Mittelfeld der Liga wieder, auch weil mit Ausnahme des 34:34-Remis gegen Rheinhausen bislang alle Topspiele verloren gingen. Seinsche warnt trotzdem: „Bei uns muss alles stimmen, dass wir diese Mannschaft in Schach halten können.“ Personell muss er im Tor erneut wechseln. Für den verletzten Jannis Schoger wird erneut Philip Winkler im Kader stehen.

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