HANDBALL

„Endlich Männer-Handball“: Gummersbach holt im Stadtderby die ersten Punkte

pn; 01.11.2025, 22:20 Uhr
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Fotos: Thomas Wirczikowski ---- Sechs Tore trug Konstantin Kasch zum ersten Saisonsieg des VfL Gummersbach II bei.
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„Endlich Männer-Handball“: Gummersbach holt im Stadtderby die ersten Punkte

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pn; 01.11.2025, 22:20 Uhr
Gummersbach - Während VfL-Coach Schwenzfeier einen wichtigen Schritt im Reifeprozess seiner Mannschaft sieht, moniert HC-Trainer Rodriguez einen zu trägen Auftritt seines Teams - Die Handball-Regionalliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘.

VfL Gummersbach II – HC Gelpe/Strombach 27:25 (16:14).

 

Das lange Warten auf die ersten Regionalliga-Punkte hat ein Ende. Die Handballer des VfL Gummersbach II besiegten am Samstagabend den HC Gelpe/Strombach mit 27:25 im Gummersbacher Stadtderby – und das vollkommen verdient. Derbystimmung kam in den 60 Minuten vor etwa 350 Zuschauern zwar nie wirklich auf, den VfL-Spielern merkte man die Last, die mit dem Abpfiff von den Schultern fiel, aber doch an.

 

 

VfL-Coach Jan Schwenzfeier sprach anschließend von einem wichtigen Schritt im Reifeprozess seiner jungen Mannschaft, die mit vier Niederlagen in die Saison gestartet war: „Das war heute sehr erwachsen von den Jungs. Wir sind zum ersten Mal als Männer-Mannschaft aufgetreten, endlich einmal abgezockter.“ Zwar hatten auch die Hausherren in der SCHWALBE arena Phasen, in denen sie sich das Leben unnötig schwer machte, „aber wir haben es immer wieder geschafft, die Balance zu halten und das Momentum nicht abreißen zu lassen“, fand Schwenzfeier.

 

[Leonard Viebahn war in der zweiten Hälfte zu häufig der Alleinunterhalter im HC-Offensivspiel.]

 

Ganz anders die Laune bei HC-Trainer Daniel Rodriguez, der nach dem Abpfiff zwar Kampfeswillen gesehen hatte, insgesamt aber von einem trägen Auftritt seiner Mannschaft sprach: „Es war eine Kombination aus vielen Faktoren. Wurfpech, fehlende Galligkeit und kopflose Aktionen.“ Auch bei den 50:50-Pfiffen der Schiedsrichter fühlte sich der Gästecoach leicht benachteiligt. Ähnliches monierten allerdings auch die Gummersbacher während der 60 Minuten immer wieder von der Bank.

 

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Taktisch hatte Schwenzfeier tief in die Trickkiste gegriffen und ließ ab der ersten Sekunde mit dem siebten Feldspieler agieren. Ein taktisches Mittel, das voll aufging. Gelpe/Strombachs anfängliche 5:1-Deckung tat sich schwer. „Damit haben sie uns wirklich überrascht“, gab HC-Co-Trainer Eduard Debnar zu. Dass es nach acht Minuten nur 5:3 für die Hausherren stand, lag auch an HC-Keeper Felix Löpker, der gegen seinen Ex-Verein vor allem in der Anfangsphase einige Paraden sammelte. Auch Tjorven Knackstedt zeigte beim VfL erneut eine starke Leistung zwischen den Pfosten. „Wir agieren mit dem siebten Feldspieler, dazu mit drei Kreisläufern. Das ist dann vielleicht kein Zuschauersport, aber darum geht es auch nicht. Wir wollten das Spiel kontrollieren und das haben wir auch“, so Schwenzfeier.

 

[Die Zuschauer sahen ein umkämpftes Spiel mit vielen Fehlern auf beiden Seiten.]

 

Zur Wahrheit gehört aber auch: Gelpe/Strombach scheiterte gleich mehrfach beim Wurf auf das leere Tor. So setzte sich die VfL-Reserve beim 12:8 (20.) erstmals ein wenig ab, ließ den HC, der inzwischen mit einer griffigeren 6:0-Deckung agierte, mit technischen Fehlern und Zeitstrafen aber zur Pause auch wieder zurück ins Spiel. Nach dem Seitenwechsel plätscherte das Match lange vor sich. Gelpe/Strombach gelang es zwar mehrfach, Leonard Viebahn (8 Tore) in Durchbruchsituationen zu bringen, gleichzeitig schwächten sich die Gäste aber auch immer wieder durch Zeitstrafen oder technische Fehler.

 

Dass Gummersbach nicht davonzog, lag am mittlerweile eingewechselten HC-Keeper Islam Elnoamany und den ebenfalls nicht wenigen Fehlern des VfL. Über 19:18 (40.), 22:21 (46.), 24:21 (51.) und 26:24 (58.) waren die Gäste in der Schlussphase zu hektisch, sodass auch die offene Manndeckung in den Schlussminuten keine Wendung mehr brachte. „Der HC hat hier alles aus seinem Köcher geholt: vier Rückraumspieler und den siebten Feldspieler. Aber wir haben immer gute Lösungen gefunden. Unser Matchplan ging absolut auf“, meinte Schwenzfeier. Rodriguez sprach indessen von einer verdienten Niederlage: „Es war ein gebrauchter Tag. Nach der Pause standen wir defensiv zwar besser, aber offensiv hätten wir mehr ins Risiko gehen müssen und mehr Ballzirkulation gebraucht.“

 

Gummersbach II: Moritz Riedel, Konstantin Kasch (je 6), Tim Rath (4), Hannes Hartmann (4/4), Patrick Kiesewalter (2), Malte Hagelund (2/2), Fanou Ulmerich, Paul Britz, Carlo Bohnenkamp (je 1).

 

Gelpe/Strombach: Leonard Viebahn (8), Arvid Pötz (6), Felix Maier (6/5), Julius Walch, Mike Heinzerling (je 2), Karol Makowiecki (1).

 

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