HANDBALL
Nur Oberwiehl wartet nicht mehr auf den ersten Sieg
Oberberg - In der Oberliga will die HC-Reserve den ersten Saisonsieg, die Löwen bekommen es mit Titelfavorit Siebengebirge-Thomasberg zu tun - Verbandsliga: Nümbrecht II, Hückeswagen und Oberwiehl vor kniffligen Aufgaben.
Vorschau Oberliga Männer
HC Gelpe/Strombach II – MTV Köln II (Sonntag, 16 Uhr, Gerhard-Kienbaum-Halle).
Es fehlen: Konrad Toelstede (Sprunggelenksverletzung), Mats Liebe, Maurice Ginczek (beide Urlaub).
Nicht lange aufgehalten haben sich Ilja Schattner und seine Handballer mit der 24:37-Niederlage beim Titelfavoriten HSG Siebengebirge-Thomasberg. Dass der Aufsteiger Lehrgeld in der neuen Liga zahlen würde, hatte man im HC-Lager im Sommer schließlich erwartet. „Das haben wir abgehakt. Unser Blick hat sich schon wieder nach vorne gerichtet“, sagt Schattner vor dem ersten Heimspiel gegen MTV Köln II, in dem man endlich den ersten Sieg holen möchte. Denn der wäre „gut fürs Selbstvertrauen“, meint der HC-Coach, „besonders nach dieser Niederlage“.
Dafür muss sein Team allerdings vor allem im Mittelblock wesentlich kompakter agieren. Den Ausfall von Paul Roth bekam man zu keinem Zeitpunkt kompensiert. Aber auch offensiv war Schattner das Spiel seiner Mannschaft nicht geduldig genug. Gegen Köln sollen weniger schnelle Abschlüsse gesucht werden. „Aber das gehört alles zum Lernprozess dazu“, meint der ehemalige Kreisläufer.
MTV Köln II ist mit einem Sieg und einer Niederlage in die Saison gestartet und steht mit ausgeglichenem Punkteverhältnis derzeit auf Platz neun der Tabelle, zwei Ränge vor der HC-Reserve. Einem 32:27-Auswärtserfolg bei Schlusslicht Longericher SC II folgte eine 27:33-Heimniederlage gegen Wölfe Voreifel. An ihrem Spielstil haben die Domstädter auch in diesem Jahr wenig verändert. Bei seiner Videoanalyse hat Schattner ein Team gesehen, dass viele Zweikämpfe sucht und über Kreuzbewegungen im Rückraum Lücken in der gegnerischen Deckung reißen will. „Dazu haben sie einen wirklich starken Linksaußen“, meint der HC-Coach, der mit Konrad Toelstede, Mats Liebe und Maurice Ginczek auf drei Spieler verzichten muss. (pn)
HBD Löwen Oberberg – HSG Siebengebirge-Thomasberg (Sonntag, 17 Uhr, Sporthalle Derschlag).
Es fehlt: Alen Caber (Verletzung).
Die Situation kommt Maik Thiele fast schon unheimlich vor. Bis auf Langzeitausfall Alen Caber steht der Trainer HBD Löwen Oberberg derzeit der komplette Kader zur Verfügung. Teilweise müssen Spieler im Abschlussspiel im Training sogar auf die Bank. Fast schon eine Luxussituation für die vergangene Saison so gebeutelten Löwen. „Ich genieße das derzeit einfach“, sagt Thiele, wohlwissend, wie schnell das Verletzungspech zuschlagen kann.
Doch auch sportlich ist die Laune in Bergneustadt und Derschlag bei der Spielgemeinschaft derzeit gut. Mit den beiden Remis gegen Gelpe/Strombach II und Birkesdorf haben die Oberberger einen soliden Saisonstart hingelegt. „Mit der Punkteausbeute sind wir echt zufrieden, hätten beide Spiele sogar gewinnen können“, sagt Thiele. Für das kommende Wochenende würde er ein Unentschieden aber sofort unterschreiben, schließlich kommt mit der HSG Siebengebirge-Thomasberg der Topfavorit auf den Aufstieg an den Epelberg. „Da muss schon einiges zusammenkommen. Wir werden einen verdammt guten Tag und sie einen eher schlechten brauchen“, prognostiziert er ein schwieriges Match gegen den Tabellenführer.
Thiele schwärmt vom gnadenlosen Tempohandball der Siebengebirgener: „Da wird jeder Ballverlust sofort bestraft und auch im Abschluss sind sie sehr konsequent.“ Aus ihrer aggressiven, hochstehenden Deckung suchen die Gäste immer wieder das schnelle Spiel über die erste und zweite Welle. Schlüsselfigur ist Simon Schlösser, der sämtliche Fäden in der Hand hält. „So einen Spieler wünscht sich jeder Trainer“, meint Thiele. Aber auch Shooter Karl Nitsche besticht durch seine Torgefahr. „Wir werden gegenhalten“, verspricht der Löwen-Coach dem Titelfavoriten einen heißen Tanz. (pn)
Vorschau Verbandsliga Männer
CVJM Oberwiehl - TV Jahn Köln-Wahn (Samstag, 20 Uhr, Sporthalle Wiehl).
Es fehlen: Jan Herhaus, Christopher Koch, Henrik Berndt.
Einsatz fraglich: Jan-Philipp Sträßer.
Die Oberwiehler hatten eine deftige Klatsche zu verdauen. Mit 26:38 ging die Mannschaft von Trainer Christian Schüttenhelm am vergangenen Samstag bei der Zweitvertretung der HSG Siebengebirge-Thomasberg unter. „Wir wollen von Anfang an die Ruhe bewahren und nicht gleich wieder einem hohen Rückstand hinterherlaufen. Wir haben darüber gesprochen und ich bin zuversichtlich, dass wir einen Schritt nach vorne machen werden. Das ist ein Lernprozess“, sagt Schüttenhelm vor dem Heimspiel gegen den TV Jahn. Der CVJM lag bei der HSG zwischenzeitlich schon 3:14 hinten, hielt den Rückstand in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte konstant und war im zweiten Durchgang immerhin auf Augenhöhe mit dem Gastgeber. Mit Köln-Wahn wartet eine kaum geringere Herausforderung auf die Oberwiehler.
Der Ligakonkurrent Nümbrecht II kam bei den Domstädtern jüngst mit 26:41 unter die Räder und hatte dabei große Probleme mit der offensiven 3:3- und 4:2-Deckung der Kölner. Schon zum Auftakt hatte Wahn bei der knappen 31:32-Niederlage beim Oberligaabsteiger TuS Opladen II demonstriert, dass es ins obere Regal der Klasse gehört. „Sie werden versuchen, uns mit ihrer offensiven Deckung zu stressen. Unsere Aufgabe ist es, cool zu bleiben. Das haben wir gegen die HSG nicht geschafft. Wir wollen zeigen, dass wir etwas gelernt haben“, so Schüttenhelm, der aber auch die Offensive der Gäste im Blick hat. „Wir müssen auch eine gute Deckung stellen, die Stemmwürfe gut verteidigen. Wahn kommt über die Breite, lässt den Ball gut laufen und kommt gut in die Lücken“, sieht der Coach einige Aufgaben auf seine Truppe zukommen. „Es wird ein schwieriges Spiel, aber wenn wir unsere Leistung auf die Platte bringen, dann haben wir auch eine Chance.“ (thg)
SSV Nümbrecht Handball II – Polizei SV Köln (Sonntag, 16 Uhr, GWN-Arena).
Es fehlt: Moritz Menger (Schulterprobleme), Marcus Schwemke (privat verhindert)
Für das zweite Heimspiel der Saison hat sich die Personalsituation bei der Nümbrechter Reserve entspannt: Neben dem langzeitverletzten Moritz Menger wird lediglich Marcus Schwemke fehlen. Diese im Vergleich zum letzten Spiel verbesserte Kaderbreite hilft Trainer Jörg Beger bei seiner Wunsch-Taktik sehr weiter: „Wir haben wieder eine volle Bank und wollen daher, ähnlich wie im ersten Spiel, aus einer kompakten Deckung mit viel Tempo spielen. Die Wechselmöglichkeiten sind gut.“ Er spricht dabei das Heimspiel gegen die HSG Siebengebirge II an, welches der SSV nur knapp mit 25:26 verloren hatte. Beger ergänzt: „So wie die Jungs sich diese Woche präsentiert haben, sehe ich dem Spiel positiv entgegen.“
Die Gäste aus der Kölner Südstadt kommen nach einer Saison in der Oberliga wieder zurück in die Verbandsliga. In der vergangenen Saison kämpften sie lange um den Klassenerhalt, mussten aber am Ende mit dem zwölften Platz den Abstieg hinnehmen. Der Auftakt in die neue Saison misslang mit einer 32:29-Niederlage beim Lokalderby gegen den Turnerkreis Nippes. Dabei präsentierten sich Simon Backhaus (7) und Florian Primel (6) als die erfolgreichsten Torschützen. Das Spiel am vergangenen Wochenende wurde verlegt, somit werden die Kölner hochmotiviert den Kampf um ihren ersten Sieg angehen. Beger hofft, dass seine Mannschaft ebenso dagegenhalten wird: „Wenn wir so auftreten wie gegen Siebengebirge, warum sollten wir Polizei Köln dann nicht schlagen?“ (bm)
ATV Hückeswagen – SG Langenfeld II (Sonntag, 18 Uhr, Brunsbachtalhalle).
Es fehlen: Tim Botsch (Trainingsrückstand), Felix Scheider (Urlaub).
[Tim Botsch ist nach seiner Verletzung wieder ins Training eingestiegen. Für einen Einsatz am Wochenende wird es aber noch nicht reichen.]
Eine echte „Watschn“ verpasste Hückeswagens nächster Gegner, die SG Langenfeld II, am vergangenen Wochenende dem Wermelskirchener TV. Gerade einmal 15 Gegentore ließ das junge SG-Nachwuchsteam von Trainer Martin Wendt beim 25:15-Heimerfolg zu. „Das ist schon brutal gut“, findet auch ATV-Coach Markus Pabst und stellt sich auf eine knifflige Aufgabe ein. Zumal sein Team nach der 26:28-Niederlage in Wuppertal weiter auf die ersten Punkte wartet. Trotzdem hat ihm der Auftritt Hoffnung gemacht, nachdem man zum Saisonauftakt gegen Vohwinkel noch mit 16:34 unter die Räder gekommen war.
„Langenfeld verfügt über viel individuelle Qualität, chancenlos sind wir aber nicht“, meint Pabst, der zudem glaubt, „dass uns die 6:0-Deckung von Langenfeld besser liegen wird als die offensiven Varianten unserer beiden ersten Gegner“. Gute Erfahrungen hat Hückeswagen mit Langenfeld allerdings nicht gemacht: Vergangene Saison verlor man beide Spiele deutlich (13:30 und 20:27). Zu den Dreh- und Angelpunkten bei den Gästen zählt Michel Sorg. „Wir können nur beeinflussen, was wir selbst auf die Platte bringen und da müssen wir an die Abwehrleistung aus der zweiten Hälfte gegen Wuppertal anknüpfen und den nächsten Schritt machen“, sagt Pabst der am Sonntag wieder auf einen etwas breiteren Kader zurückgreifen kann. (pn)
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