HANDBALL

Trotz Villgrattner-Debüt: Löwen in Siebengebirge chancenlos

pn, thg; 28.01.2024, 12:40 Uhr
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Trotz Villgrattner-Debüt: Löwen in Siebengebirge chancenlos

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pn, thg; 28.01.2024, 12:40 Uhr
Oberberg - Oberberg – Die HBD Löwen zeigen beim Tabellenführer nicht ihre beste Leistung und beschäftigen sich zu viel mit den Unparteiischen – Nümbrecht lässt Birkesdorf keine Chance - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).

HSG Siebengebirge – HBD Löwen Oberberg 39:28 (19:12).

 

Mit einer Überraschung im Gepäck reisten die Löwen-Handballer zum Spitzenreiter aus Siebengebirge. Luis Villgrattner, ehemaliger Profi des VfL Gummersbach, trug erstmals das Trikot des Oberligadritten (siehe Kasten). Zwar erzielte der abwehrstarke Rückraumshooter, der sofort in der Startaufstellung stand, beim Debüt acht Tore, Schützenhilfe für den SSV Nümbrecht konnten die Oberberger im Aufstiegskampf aber trotzdem nicht leisten. Aus Sicht von Löwentrainer Maik Thiele führten gleich mehrere Gründe zum klaren 39:28-Erfolg des Titelfavoriten. Einer davon: Vor über 600 Zuschauern erwischten die Gäste nicht gerade ihren besten Tag. Viele Fehler führten dazu, dass Siebengebirge immer wieder zu Gegenstößen eingeladen wurde. „Und das machen sie einfach wirklich gut. Dazu haben sie über 60 Minuten eine souveräne Leistung gezeigt. Diese Mannschaft steht zu Recht auf Platz eins“, fand Thiele.

 

 

Dazu kam aber auch, dass die Oberberger immer wieder mit den Schiedsrichtern haderten. „Sie hatten keine klare Linie“, fand Thiele, der aber auch seine Mannschaft in die Pflicht nahm: „Wir müssen uns ankreiden, dass wir uns damit zu viel beschäftigt haben. Irgendwann haben wir dadurch in der Abwehr auch die Konzentration verloren und nicht mehr den Extra-Schritt gemacht, den man gegen solch einen Gegner machen muss.“ Anthony Hudak-Domokos brachte die Gäste zwar mit 1:0 (3.) in Führung – das sollte allerdings die einzige des Spiels bleiben. Eine frühe Zeitstrafe gegen Nils Welke nutzten die Hausherren, um das Spiel zu drehen. Über 6:3 (11.) und 12:7 (21.) lagen die Gäste zur Pause bereits mit 12:19 im Hintertreffen.

 

[Foto: HBD Löwen Oberberg ---- Luis Villgrattner (r.) mit Vorstandsmitglied Jens Helmbold.]

 

Schon seit einigen Wochen befindet sich Luis Villgrattner im Training der Löwen. In der oberbergischen Handball-Szene war dies ein offenes Geheimnis. Nun wurde der 25-jährige Rückraumshooter im Vorgriff auf die neue Saison auch erstmals in den Kader eingebaut. Zuletzt hatte Villgrattner für den süddeutschen Drittligisten HC Oppenweiler/Backnang gespielt. Dort hatte er im Winter 2022 bei einem Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten TVB Stuttgart sein Abschiedsspiel gemacht, nachdem er aus gesundheitlichen Gründen seinen Vertrag vorzeitig aufgelöst hatte. Zuvor hatte Villgrattner von 2017 bis 2021 20 Bundesligaspiele und 23 Zweitligaspiele für den VfL Gummersbach absolviert, in denen er bis zu einer schweren Verletzung insgesamt 36 Tore erzielte. Zu Beginn des vergangenen Jahres kehrte er nach Abschluss seines Studiums zum VfL Gummersbach als Zuständiger für das Partnernetzwerk zurück. „Ich freue mich, dass er nun auch bei uns dabei ist“, so sein Trainer Maik Thiele.

 

An der Überlegenheit Siebengebirges änderte sich auch im zweiten Durchgang wenig. Beim 22:17 (38.) verkürzte Villgrattner zwar noch einmal auf fünf Tore, nur wenig später stand es aber bereits 29:19 (48.) für die HSG. Über 33:23 (54.) fiel die Niederlage letztlich deutlich aus. „Am Ende vielleicht ein paar Tore zu hoch, aber eine absolut verdiente Niederlage“, meinte Thiele nach der Partie. Mit dem Debüt Villgrattners war er insgesamt zufrieden: „Es gab viel Licht und ein wenig Schatten. Das hatte ich nach 13 Monaten ohne Spiel aber auch erwartet. Für uns geht es darum, uns für die kommende Saison einzuspielen. Darum ist er auch jetzt schon zu uns gestoßen“, so der Löwencoach.

 

Bereits am Mittwoch sind die Oberberger erneut gefordert. Um 20:30 Uhr müssen sie im Kreispokal-Viertelfinale zum HC Gelpe/Strombach II. (pn)

 

HBD Löwen: Marijan Basic (9/3), Luis Villgrattner (8), Anthony Hudak-Domokos (3), Thorben Schneider (3/1), Till Malek, Tobias Mlynczak, Marcel Neese, Marko Köster, Lukas Flick (je 1).

 

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SSV Nümbrecht – TV Birkesdorf 35:24 (15:12).

 

Die größten Zweifel sind erstmal beseitigt. Vor dem Start des neuen Handballjahres war Nümbrechts Trainer Manuel Seinsche noch zurückhaltend, was die Form der eigenen Mannschaft angeht und fürchtete, man müsse sich noch einspielen. Gegen Birkesdorf überzeugten die Gastgeber jedoch. „Ich kann meiner Mannschaft nur Komplimente machen. Dass man gegen einen Gegner wir Birkesdorf so erwachsen spielt und ihn eigentlich unter Kontrolle hat, ist sehr stark. Wir haben ihnen klar gezeigt, dass sie heute gegen uns keine Chance haben“, zeigte sich Seinsche begeistert.

 

Aaron Ernst, Bruder des 66-fachen Nationalspielers Simon Ernst, traf zu 1:0 für die Gäste, doch es sollte die einzige Führung des TVB bleiben. Nümbrecht traf nun viermal in Folge, tat sich im Anschluss aber zunehmend schwerer. Über 8:7 (15.) kamen die Birkesdorfer zwischenzeitlich sogar zum 9:9-Ausgleich (22.), gingen bis zum Halbzeitpfiff aber wieder drei Tore in Rückstand. „Wir wussten, dass Birkesdorf die Qualität hat, einen drei oder vier Tore großen Vorsprung auch wieder zu egalisieren und wir die nicht komplett stilllegen können. Aber wir haben die Kreise von Aaron Ernst gut eingegrenzt“, sagte Seinsche, der zur zweiten Halbzeit die Abwehr umstellte. Im ersten Abschnitt noch mit einer 6:0-Deckung unterwegs, ließ er nun eine 5:1-Variante mit Tobias Schröter in vorderster Front agieren um den Gegner „vor neue Aufgaben zu stellen“.

 

Der Plan ging auf. Über 20:14 (38.) zogen die Nümbrechter auf 25:17 (47.) davon und die Begegnung war frühzeitig entschieden. „In der Abwehr haben wir die großen und wurfstarken Spieler des Gegners gut unter Kontrolle gebracht und haben sie im Angriff in Bewegung gebracht. Wir haben das in der zweiten Halbzeit souverän runtergespielt und alle haben sich in die Torschützenliste eingetragen“, freute sich Seinsche. Ein Sonderlob erhielten beide Torhüter. Tom Rydzewski zeigte insgesamt 16 Paraden, Alexander Orth hielt in der zweiten Halbzeit gleich drei Siebenmeter. (thg)

 

SSV Nümbrecht: Harald Roth (10/5), Benedikt Opitz, Tobias Schröter (je 4), Fabian Benger, Torben Lang, Marcel Miebach (je 3), Tim Hartmann, Stefan Ufer (je 2), Johannes Urbach, Jannik Lang, Dag Dissmann, Dominik Donath (je 1).

 

Ergebnisse und Tabelle

KOMMENTARE

1

Guter Transfer der Löwen!
Die Löwen werden mit Villgrattner, Basic, Erlinghagen und Schneider einen der besten Rückräume der Liga haben. Und das ohne einen Linkshänder!
Zudem haben Sie mit Alen Čaber noch den besten Torwart.

Oberberger, 29.01.2024, 21:56 Uhr
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