HANDBALL

Löwen beißen im Verfolgerduell gnadenlos zu

pn, thg; 05.11.2023, 21:00 Uhr
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Löwen beißen im Verfolgerduell gnadenlos zu

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pn, thg; 05.11.2023, 21:00 Uhr
Oberberg - Nümbrecht schießt sich gegen Weidens Zweite für das Derby warm - HBD Löwen Oberberg gewinnen das Spitzenspiel gegen Birkesdorf überraschend klar - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).

HBD Löwen Oberberg – TV Birkesdorf 32:25 (17:13).

 

Nicht immer steckt Topspiel drin, wo Topspiel draufsteht. Überraschend einseitig gestaltete sich das Verfolgerduell zwischen den HBD Löwen Oberberg und dem TV Birkesdorf. Während die Oberberger nach zwei zuletzt eher durchwachsenen Auftritten eine geradezu erwachsene Leistung zeigten, enttäuschten die Gäste, die bislang erst eine Saisonniederlage auf dem Konto hatten, über weite Strecken völlig. Vor allem defensiv präsentierte Birkesdorf sich erschreckend schwach, verlor nicht nur zahlreiche Zweikämpfe, sondern auch klar das Duell der Torhüter. Mann des Spiels war einmal mehr Alen Caber mit 17 Paraden, der vor allem in den wenigen kritischen Momenten zur Stelle war.

 

„Wenn ich suche, finde ich heute etwas zu meckern, aber ich habe den Jungs nach dem Schlusspfiff einfach nur gratuliert. Das haben sie wirklich top gemacht“, lobte Löwen-Trainer Maik Thiele nach der Partie. Seine Taktik war komplett aufgegangen. Die Birkesdorfer hatte man in ihrer Defensive immer wieder isoliert bekommen und in Zweikämpfe verstrickt, die in meisten Fällen von den Oberbergern gewonnen wurden. Einzig einige Zeitstrafen vermisste Thiele beim Gegner, der aus seiner Sicht zu häufig nur noch von hinten dranhing oder die Löwentrikots auf ihre Reißfestigkeit testete.

 

Schon die Anfangsminuten gerieten rasant. Vor allem Marko Köster hatte auf der linken Außenbahn richtig Lust auf die Partie und erzielte zu Beginn wichtige Tore. Erst eine frühe Zeitstrafe gegen Nils Welke nahm beim 3:2 (5.) ein wenig Fahrt aus dem Tempo beider Teams. Dank einiger Paraden Cabers setzten sich die Löwen nun aber peu à peu über 9:6 (15.) zum 15:8 (23.) ab. BTV-Trainer Karsten Bohmann-Hesse verzweifelte an seiner Deckung und nahm bereits früh die zweite Auszeit. An der Überlegenheit der Hausherren sollte das aber wenig ändern. „Die Grundlage für die verdiente Halbzeitführung war unsere Abwehr und ein überragender Keeper“, befand indessen Maik Thiele.

 

Nach dem Seitenwechsel blieb die Schlagzahl hoch, die Löwen erhöhten erneut auf 24:17 (43.). Birkesdorf probierte viel, agierte nun auch mit einer Manndeckung gegen den umtriebigen Marijan Basic. Dieses taktische Mittel sollte allerdings erst in der Schlussphase zünden. Beim 25:20 (52.) waren die Gäste noch einmal herangerobbt, nachdem die Löwen mehrere Minuten auf Tobias Mlynczak verzichten mussten, dessen Trikots zerrissen war und die Angriffe nicht konsequent ausgespielt wurden. „Wir haben es nicht geschafft , die Aufgabe mit der 5:1-Deckung zu lösen, obwohl ich den Jungs klar gesagt habe, was wir machen müssen. Aber da wurde ich scheinbar falsch verstanden“, so Thiele.

 

Doch spätestens als Birkesdorf nun noch offensiver wurde, fand der Löwencoach wieder das richtige Mittel, brachte den agilen und ballsicheren Marcel Neese, der es sofort mit zwei Toren dankte, sodass der Heimsieg über 28:20 (55.) nicht mehr in Gefahr geriet - auch weil Caber erneut drei überragende Paraden zeigte. Die Löwen gehen damit mit viel Rückenwind ins Derby kommende Woche in Nümbrecht und sind weiter ärgster Verfolger von Spitzenreiter Siebengebirge. (pn)

 

HBD Löwen: Marijan Basic (9/5), Thorben Schneider (7/1), Nils Meier, Marko Köster (je 5), Lukas Flick, Tobias Mlynczak, Marcel Neese (je 2).

 

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HC Weiden II – SSV Nümbrecht 19:30 (7:17).

 

Für die Nümbrechter war es ein kleiner Befreiungsschlag. „Wir waren fünf Wochen ohne Sieg. Das hat gut getan“, zeigte sich SSV-Trainer Manuel Seinsche erleichtert. Vor der Begegnung mit dem Tabellenletzten hatte der Coach noch Bedenken, denn nur eine Woche zuvor hatte die Weidener Reserve den HBD Löwen beinahe noch den Sieg aus den Händen gerissen. „Wir wollten Weiden nicht auf die leichte Schulter nehmen“, meinte Seinsche, dessen Equipe dann auch nicht lange fackelte.

 

3:1 (8.) führten die Hausherren zunächst, dann hatten sich die Gäste in der Abwehr auf den Gegner eingestellt. „Wir haben sehr kompakt verteidigt und Weiden beim Wurf in schwierige Situationen gebracht“, erklärte Seinsche und lobte Torwart Alexander Orth über den grünen Klee. Insgesamt zeigte Orth 16 Paraden und hielt zwei Siebenmeter. „Er hat uns die nötige Sicherheit gegeben.“ Den ersten Siebenmeter verwarfen die Weidener schon beim Stand von 3:1 und kassierten anschließend eine Zeitstrafe. Nümbrecht nutzte die Gelegenheit, um in Schlagdistanz zu kommen. Das 4:3 (10.) für den Gastgeber bedeutete auch die letzte Führung im Spiel. Ein Sonderlob kassierte auch Fabian Benger der gegen die offensive Deckung der Hausherren die sich bietenden Räume nutzte, insgesamt acht Tore erzielte und auch im Mittelblock stark verteidigte.

 

[Nümbrechts Torwart Alexander Orth gab seinem Team mit 16 Paraden und zwei gehaltenen Siebenmetern Sicherheit.]

 

Nümbrecht zog vorbei, setzte sich mit acht Toren in Folge auf 11:4 (21.) ab und baute den Vorsprung zur Pause auf zehn Tore aus. „Da war das Spiel eigentlich schon gelaufen. Wir konnten dann in der zweiten Halbzeit sogar einige Dinge ausprobieren und jeder sollte Spielzeit bekommen“, sagte Seinsche, der sich im zweiten Durchgang entspannt zurücklehnen konnte. Der Gastgeber versuchte es nun mit variierenden Abwehrformationen, wechselte zwischenzeitlich von einer 3-2-1-Deckung auf eine 6:0-Formation und nahm zeitweise Nümbrechts Tim Hartmann in Manndeckung, doch jegliche Versuche des Gastgebers, die Nümbrechter aus der Ruhe zu bringen, scheiterten.

 

Bis in die Crunchtime blieben die Nümbrechter auf dem Gaspedal, führten nach 38 Minuten 21:9, später 29:14 (51.), als sie den Druck aus dem Spiel nahmen. „Wir haben die zweite Halbzeit souverän zu Ende gespielt. Jetzt können wir uns alle auf den 11.11. freuen“, hatte Seinsche schon das anstehende Derby gegen die HBD-Löwen am kommenden Samstag im Fokus.

 

SSV Nümbrecht: Fabian Benger (8), Harald Roth (8/5), Marcel Miebach (4), Tim Hartmann (3), Lukas Söntgerath (2), Tobias Schröter, Dag Dissmann, Dominik Donath, Simon Schanz, Benedikt Opitz (je 1). (thg)

 

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