HANDBALL

HBD Löwen verpassen Sensation nur knapp

thg, pn; 10.09.2023, 21:30 Uhr
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Fotos: Thomas Wirczikowski ---- Thorben Schneider und die HBD Löwen Oberberg schnupperten gegen Siebengebirge an der Sensation.
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HBD Löwen verpassen Sensation nur knapp

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thg, pn; 10.09.2023, 21:30 Uhr
Oberberg - Die Oberliga-Handballer des SSV Nümbrecht leisten sich beim TV Birkesdorf zu viele Fehlwürfe - Thiele-Team zeigt gegen Meisterschaftsfavorit Siebengebirge eine starke Leistung - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).

HBD Löwen Oberberg – HSG Siebengebirge 30:32 (15:17).

 

Vor dem Spiel hatte Löwentrainer Maik Thiele noch die Vorstellungskraft gefehlt, dass sein Team dem Topfavoriten auf die Meisterschaft gefährlich werden kann. Nach den 60 Minuten musste er sich für die Annahme bei seinen Spielern fast schon entschuldigen: „Das war ein sehr guter Auftritt von den Jungs. Ein Punkt wäre absolut verdient gewesen.“ Doch Handball-Ergebnisse sind kein Konjunktiv. Mit schmalen Kader – neben Torhüter Alen Caber fiel auch Shooter Tobias Mlynczak aus – bot die Spielgemeinschaft aus Bergneustadt und Derschlag nicht nur über 60 Minuten Paroli, sondern hatte Siebengebirge auch am Rande einer Niederlage.

 

 

Dass es am Ende nur zu Komplimenten des Gegners reichte, lag vor allem an den vielen Fahrkarten nach der Pause. Besonders schimpfte Thiele über die Phase zwischen der 39. und 43. Minute, in der die beiden HSG-Spieler Oliver Dziendziol und Ben Picard jeweils Zeitstrafen absitzen mussten: „Da lassen wir drei gute Chancen liegen, über die gesamte zweite Hälfte sind es insgesamt neun Topchancen. Damit haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht.“

 

[Mit neun Toren war Nils Welke bester Torschütze seiner Mannschaft.]

 

Die Partie begann gut aus oberbergischer Sicht. Simon Schlösser sah bereits früh die rote Karte (6.), nachdem er mit einem Leger beim Siebenmeter im Gesicht von Löwentorhüter Julien Neu gelandet war. „Regeltechnisch ist die rote Karte zwar richtig, weil sie den Torhüter schützen soll. Aus meiner Sicht ist sie trotzdem zu hart. Ein Leger tut keinem Torwart weh, schließlich donnert er ihm das Ding nicht mit 800 km/h ins Gesicht“, meinte Thiele. Die Überzahl nutzte sein Team zur 4:2-Führung (11.). Anschließend hatten die Oberberger aber eine kleine Schwächephase, die die Gäste zum 5:8 (17.) nutzten. Bis zur Pause liefen die Gastgeber diesem Rückstand hinterher.

 

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Nach dem Seitenwechsel waren es dann die vielen ausgelassen Topchancen der Löwen, die dafür sorgten, dass Siebengebirge zwischenzeitlich auf 22:27 (45.) davonzog. Die Hausherren bewiesen Moral und kaumen über 27:31 (55.), aber sogar noch einmal zum 30:31-Anschlusstreffer (59.) durch Marijan Basic. Der spielintelligente Halbe hatte auch den Ausgleich auf der Hand, die Schiedsrichter pfiffen sein Tor, aber wegen zu vieler Schritt nach einem Foul an ihm zurück.

 

[Marko Köster im Anflug auf das gegnerische Gehäuse.]

 

Auch der letzte HBD-Angriff fand nicht sein Ziel, weil der angesagte Spielzug nicht konsequent zu Ende gespielt wurde, stattdessen besorgte Daniel Stein im Gegenstoß die Entscheidung für die Gäste. „Wir haben uns gegen einen wirklich guten Gegner nie aufgegeben und immer wieder rangekämpft. Selbst wenn wir dieses Spiel verloren haben, haben wir den Zuschauer definitiv gezeigt, dass wir keine Hirtentruppe sind.“ (pn)

 

HBD Löwen: Nils Welke (9), Thorben Schneider (8/1), Marijan Basic (5/3), Anthony Hudak-Domokos (3), Marcel Neese, Marko Köster (je 2), Philip Sauer (1).

 

 

TV Birkesdorf – SSV Nümbrecht 24:24 (11:12).

 

Die Nümbrechter hatten den Sieg buchstäblich selbst in der Hand. Sieben Sekunden vor der Schlusssirene gelang es der SSV-Deckung tatsächlich noch, den Gastgebern den Ball abzuluchsen, doch schaffte es der Gast nicht, das Spielgerät im leeren Tor der Birkesdorfer unterzubringen. „Wir müssen uns da an die eigene Nase fassen. Wir haben kurz vorher schon mit einem Tor geführt und die Chance, auf zwei wegzuziehen, um das Spiel zu gewinnen. Dann werfen wir vom Kreis den Ball neben das Tor“, schilderte SSV-Trainer Manuel Seinsche, dass bereits im Vorfeld die große Gelegenheit, den Sack zuzumachen, sträflich verschenkt wurde.

 

[Marijan Basic traf fünfmal, der vermeintliche Ausgleichstreffer wurde ihm aber aberkannt.]

 

Richtig gut lief es bei den Nümbrechtern auch nur in den ersten Minuten. 5:1 (12.) führten die Gäste, präsentierten sich dabei vor allem in der Abwehrarbeit stark und es sah zunächst danach aus, als könnten sich die Gäste sukzessive weiter absetzen. Doch schnell wurde deutlich, dass an diesem Tag im Angriff der Wurm sein Unwesen trieb. Eine Fahrkarte nach der anderen schossen die Nümbrechter und brachten die Hausherren damit zurück ins Spiel. Lediglich Tim Hartmann, der insgesamt achtmal traf, hielt sich weitgehend schadlos.

 

Beim 9:9 (24.) war der Vorsprung wieder aufgeholt und es entwickelte sich ein enges Duell in dem sich keine der beiden Parteien auch nur phasenweise absetzen konnte. Mit einem Tor Führung in die Halbzeit gegangen, mühten sich die Gäste über 18:16 (42.) und 19:19 (47.), ehe es in die Crunchtime ging. Dort schien den Nümbrechtern der Sieg aus den Händen zu gleiten. Erstmals gingen die Gastgeber in Führung (20:19, 50.) und trafen auch zum 21:20 (52.), doch drei Tore in Folge durch Harald Roth, Marcel Miebach und Jannik Lang wendeten das Blatt vorerst.

 

Der Sieg war in greifbarer Nähe

 

[Nur Nümbrechts Tim Hartmann zeigte beim Abschluss Normalform.] 

 

Als Birkesdorfs Tobias Grings beim Stand von 23:21 (55.) noch einen Siebenmeter verwarf, war der Sieg für den SSV in greifbarer Nähe, doch erneut sorgte eine Fahrkarte für Ernüchterung. „Wir haben gegen einen starken Gegner gespielt, der immerhin seit Jahren in der Oberliga oben mitspielt. Nur 24 Gegentore gegen eine Spitzenmannschaft zu kassieren ist auch OK. Nur im Angriff hatten wir zu wenig Spielfluss und wenig Ideen. Wir haben fast das gesamte Spiel geführt und haben uns nicht belohnt. Es fühlt sich wie ein verlorener Punkt an“, bilanzierte Seinsche. (thg)

 

Nümbrecht: Tim Hartmann (8), Harald Roth (5/5), Fabian Benger, Johannes Urbach, Jannik Lang (je 2), Dag Dissmann, Torben Lang, Dominik Donath, Lucas Söntgerath, Marcel Miebach (je 1).

 

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