Oberberg – Marienheide/Müllenbach kürt sich erneut zum Kreispokalsieger – Nach dem Schlusspfiff eines defensivgeprägten Spiels gegen Oberbantenberg-Wallefeld geht es sofort auf Mannschaftsfahrt.

Von Peter Notbohm

HSG Marienheide/Müllenbach – SG Oberbantenberg/Wallefeld 18:16 (7:8).

Die Handballer der HSG Marienheide/Müllenbach haben ihren Titel im Kreispokal verteidigt. Die Mannschaft von Fabian Mielke besiegte in einem defensivgeprägten Endspiel die SG Oberbantenberg/Wallefeld mit 18:16. „Für den Verein ist das ein schöner Erfolg, weil wir viele junge Spieler im Kader haben, die neue Rollen ausfüllen“, freute sich der HSG-Coach nach dem Abpfiff. Bei SG-Trainer Markus Deubel kam dagegen Wehmut auf. Es war das letzte Spiel einer Männermannschaft der Spielgemeinschaft, die sich bekanntlich nach der Saison auflösen wird

[Oliver Schuldt steuerte ein Tor zum Endspielsieg bei.]

„Marienheide/Müllenbach hatte am Ende die bessere Bank und ein Knackpunkt war natürlich die doppelte Zeitstrafe mit blauer Karte gegen Andreas Becker. Er hat uns nachher im Innenblock gefehlt“, analysierte Deubel die Gründe für die Niederlage. Dabei hatte Oberbantenberg-Wallefeld das Spiel lange Zeit bestimmt. Über 2:2 (8.) und 4:5 (15.) setzte sich die SG beim 4:8 (23.) erstmals ein wenig ab. Mielke fehlte bei seinem Team vor allem das offensive Timing: „Es war ein richtig schlechtes Spiel. Wir haben nie den richtigen Anlauf gefunden und dadurch nie richtig spielen können.“ Trotzdem kam der letztjährige Kreismeister zur Pause wieder auf 7:8 heran.

WERBUNG

[Mit fünf Toren war Max Meinerzhagen bester Torschütze bei Oberbantenberg-Wallefeld.]

Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie zusehends. Grund dafür: die Abwehrumstellung Mielkes. „Mit unserer 5:1-Deckung haben wir das Spiel richtig häßlich gemacht“, so der HSG-Coach. Über 8:11 (34.) kam Marienheide/Müllenbach durch Tom Lichtinghagen beim 11:11 (41.) erstmals wieder zum Ausgleich. Es folgte einer der Knackpunkte. Andreas Becker sah nach einem Wurf ins Gesicht von HSG-Torhüter Andreas Gutsmuths eine Zeitstrafe, über die er sich mehrfach beschwerte. Die weitere Zeitstrafe quittierte er mit einer Bedrohung in Richtung der Schiedsrichter, die daraufhin Blau zückten.

Marienheide/Müllenbach nutzte die vierminütige Überzahl, um das Match zum 13:11 (46.) zu kippen. Trotzdem blieb es bis in die Schlussphase eng. Über 16:15 (55.) waren es schließlich die Tore von Oliver Schuldt und Martin Sterling, die für die Entscheidung sorgten. Spätestens mit dem Lattentreffer von David Raasch war das Match entschieden.

Wie es bei den Handballern aus Oberbantenberg und Wallefeld weitergeht, ist offen. Eigentlich sollte die Mannschaft unter den Fahnen des TV Wallefeld weiterexistieren. Deubel, dessen eigene Zukunft auch noch nicht endgültig geklärt ist, deutete nach Schlusspfiff an, dass das aber noch nicht in Stein gemeißelt sei: „Das wird kein leichtes Unterfangen.“ Bereits am Dienstag haben sich mehrere Spieler beim Training verabschiedet. Auch von den erhofften Neuzugängen aus Engelskirchens A-Jugend hätten sich bereits einige Spieler für andere Vereine entschieden.

[Über eine kleine Bier-Präme vom namensgebenden Pokalsponsor durften sich beide Teams freuen, die beiden Löwen-Keeper Andreas Gutsmuths (li.) und Nico Bussmann (r.) nahmen zudem den Pokal in Empfang.]

Für Marienheide/Müllenbach ging es nach Abpfiff sofort in Richtung Kölner Flughafen, von wo es auf Mannschaftstour nach Mallorca ging. Ob der Pokal den Weg vom Ballermann zurück ins Oberbergische findet? „Schauen wir mal“, meinte Mielke mit einem Augenzwinkern.

Marienheide/Müllenbach: Thomas Eisenbach (6/1), Martin Sterling (5/3), Philipp Bansen (3), Lutz Lichtinghagen (2), Tom Lichtinghagen, Oliver Schuldt (je 1).

Oberbantenberg-Wallefeld: Max Meinerzhagen (5/3), Jascha Hartmann (4), Christian Herold (3/1), Lukas Sievers (2), Fabian Lütkemeier, David Raasch (je 1).