HANDBALL

Zeitstrafe für den Trainer sorgt für Derbywende

pn; 10.11.2019, 19:25 Uhr
HANDBALL

Zeitstrafe für den Trainer sorgt für Derbywende

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pn; 10.11.2019, 19:25 Uhr
Oberberg - Dirk Schuldt weckt im Derby unfreiwillig sein Team auf - Nümbrecht siegt souverän - TVB gibt nach Sieg über HCGS-Reserve die rote Laterne ab - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley'.

HSG Marienheide/Müllenbach – CVJM Oberwiehl II 29:26 (13:15).

 

Ausgerechnet eine Zeitstrafe gegen Trainer Dirk Schuldt sorgte für die Initialzündung bei der HSG Marienheide/Müllenbach. Sah es im Derby gegen die Oberwiehler Reserve bis zum 16:20 (38.) lange nach einem Befreiungsschlag der Gäste im Tabellenkeller aus, bündelten die Heier plötzlich ihre Kräfte, während die Südkreisler jegliches Selbstvertrauen verloren. Seine gelbe Karte hatte der HSG-Coach mit einem süffisanten Nachsatz kommentiert, dafür von den Unparteiischen eine Zeitstrafe als Quittung kassiert. „Aber in Unterzahl waren die Jungs plötzlich viel konzentrierter“, so Schuldt, „keiner hat mehr die Verantwortung an den anderen weitergeschoben.

 

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich beide Teams eine offene erste Hälfte geliefert. Das Spiel war dabei geprägt von vielen Zufallsmomenten und individuellen Fehlern. Oberwiehl, das auf zahlreiche Spieler verzichten musste, agierte viel mit seinem schnellen Umschaltspiel, während Marienheide/Müllenbach angesichts des dünnen Kaders lange Angriffe fuhr und abhängig von den Geistesblitzen des Duos Timo Montag/Oliver Schuldt war. Über 5:3 (7.), 5:6 (10.), 7:7 (13.) und 11:11 (23.) machten die Gäste kurz vor der Pause schlicht zwei Fehler weniger und nahmen einen knappen Vorsprung mit in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel baute der CVJM den Vorsprung aus, ehe jene 39. Minute das Spiel auf den Kopf stellen sollte. Beim 22:22 (46.) erzielte Philipp Ginczek den Ausgleich, defensiv sorgte der eingewechselte Lutz Lichtinghagen trotz seiner Verletzung für die nötige Robustheit in den HSG-Reihen.

 

Bis zum 25:23 (53.) durften die Gäste noch hoffen, in der Schlussphase war die Spielgemeinschaft aber die abgeklärtere Mannschaft. Spätestens mit dem 28:25 130 Sekunden vor Schluss sorgte Maurice Ginczek für die Entscheidung und hinterließ einen ratlosen Oberwiehler Trainer André Heinrich: „Frei vor dem Tor muss der Ball auch einfach mal rein. Manchen Spielern fehlt leider noch die Reife für die Landesliga.“ Auf der Gegenseite freute sich Schuldt über die Entwicklung seiner Mannschaft: „In der Abstiegssaison hatten wir nur zwölf Punkte. Momentan sind wir schon bei acht“, weiß er aber, dass es noch ein langer Weg zum Klassenerhalt ist.

 

Marienheide/Müllenbach: Philipp Ginczek (8/5), Oliver Schuldt (7), Timo Montag, Maurice Ginczek, Marc Hochsattel (je 4), Sven Höttgen, Tom Lichtinghagen (je 1).

 

Oberwiehl: Patrik Latzke (7/3), Jens Barf, Jan Philipp Strässer (je 5), Marcel Schmidt (3), Daniel Rischikov, Pascal Latzke (je 2), Martin Grümmer, Lars Arenz (je 1).

 

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SSV Nümbrecht II – HSG Geislar-Oberkassel 29:22 (15:12).

 

Nümbrechts Reserve präsentiert sich weiter heimstark und sammelte gegen die HSG Geislar-Oberkassel wichtige Zähler im Abstiegskampf. „Ich wünschte, wir würden auch auswärts so auftreten“, kommentierte Trainer Manuel Seinsche den vierten Erfolg im vierten Heimspiel, denn auswärts wartet das Team aus dem Südkreis noch auf Punkte. Gegen die Bonner Gäste fand sein Team gut in die Partie und führte bereits mit 8:4 (14.), ehe gleich zwei wichtige Stützen wegbrachen. Zunächst verletzte sich Benedikt Opitz am Finger und kurz darauf wurde Marcus Schwemke frühzeitig zum Duschen geschickt, nachdem er seinen Gegenspieler im Tempogegenstoß angegangen war. „Eine harte, aber vertretbare Entscheidung“, kommentierte Seinsche die rote Karte.

 

Geislar, glich zum 12:12 (28.) aus, ehe Nümbrecht noch zu einem fulminanten Schlussspurt ansetzte und mit 15:12 in die Pause ging. „Nach dem Seitenwechsel haben wir das dann wirklich routiniert gemacht“, sah der SSV-Coach eine starke Deckung, mit einem glänzend aufgelegten Philip Winkler dahinter. Vorne wirbelten derweil Marcel Miebach und Lucas Söntgerath den Gegner über 21:15 (42.) und 24:19 (53.) durcheinander. „Ein Blick auf die Tabelle reicht, um zu wissen, dass jeder Sieg enorm gut tut“, kommentierte Seinsche einen aus SSV-Sicht gelungenen Abend.

 

Nümbrecht: Lucas Söntgerath, Marcel Miebach (je 8), Marius Euteneuer, Daniel Funk, Torben Lang, Niklas Witthaut (je 3), Benedikt Opitz (1).

 

TV Bergneustadt – HC Gelpe/Strombach II 24:21 (14:11).

 

Während der TV Bergneustadt nach dem zweiten Saisonsieg den Aufwärtstrend der letzten Wochen ein Stück weit bestätigen konnte und den Anschluss an das Mittelfeld herstellte, dürften beim HC Gelpe/Strombach II nach der dritten Niederlage in Folge allmählich die Alarmsirenen schrillen. Die Gäste mussten nicht nur erwartungsgemäß ohne Verstärkungen aus dem Oberligakader auskommen, auch Trainer Eduard Debnar musste seit Freitag mit einer schweren Bronchitis das Bett hüten – für ihn übernahmen Co-Trainer Marcel Mesenhöler sowie Daniel Rodriguez auf der HC-Bank

 

Nach dem Schlusspfiff feierten die Gastgeber den Erfolg mit ihren Fans ausgelassen. „Das ist ein Gefühl, das man hier kaum noch kannte“, freute sich Tobias Uding. Da konnte es der TVB-Coach in seiner Analyse auch verzeihen, dass es sein Team unnötig spannend gemacht habe, „denn wir waren spielerisch die klar bessere Mannschaft.“ Einzig HC-Torhüter Marvin Röttel verhinderte mit seinen vielen Paraden ein deutlicheres Ergebnis. Bereits die Anfangsphase gehörte den Gastgebern, die sich über 4:1 (8.) auf 12:7 (24.) absetzten, aber bis zur Pause weiter viele Chancen liegen ließen.

 

Nach dem Seitenwechsel brachte eine Manndeckung gegen Holger Magdzack die Hausherren bis zum 15:15 (35.) kurzzeitig aus dem Konzept, mehr aber auch nicht. Beim 21:16 (49.) hatte der TVB - angeführt vom starken Jürgen Baltres - wieder eine beruhigende Führung. In der Schlussphase kamen die Gäste zwar noch einmal heran, nach dem 23:21 (57.) holten sich aber Jan Höfer eine Zeitstrafe und Tom Bonfiglio eine blaue Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung ab. „In Unterzahl war dann nichts mehr möglich“, sagte Mesenhöler, der von einer verdienten Niederlage sprach: „Wir haben einfach zu viele Abpraller kassiert.“ Uding hofft dagegen, dass der Sieg seinem Team im Abstiegskampf weiteren Rückenwind verleiht.

 

Bergneustadt: Marcel Neese (10/5), Jürgen Baltres, Daniel Stöcker (je 3), Lukas Flick, Holger Magdzack (je 2), Nils Meier (2/1), Philip Sauer, Stefan Isenburg (je 1).

 

Gelpe/Strombach: Jan Höfer (5), Tom Bonfiglio (5/2), Martin Sterling (4), Christian Böhm (3), Marvin Kösters, Thomas Anstötz (je 2).

 

Ergebnisse und Tabelle

 

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