HANDBALL

Der "Knacks" kam kurz vor der Pause

thg, pn; 22.10.2023, 19:45 Uhr
HANDBALL

Der "Knacks" kam kurz vor der Pause

thg, pn; 22.10.2023, 19:45 Uhr
Oberberg - SSV Nümbrecht verliert Heimspiel gegen MTV Köln - HBD Löwen reichen gegen Aachen 30 gute Minuten - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).

SSV Nümbrecht – MTV Köln 30:32 (15:17).

 

Eigentlich hatte Nümbrechts Trainer Manuel Seinsche gar nichts an der Leistung seiner Equipe auszusetzen – abgesehen vom ein oder anderen technischen Fehler zu viel. Aber, wie schon in anderen Spielen zuvor, nahmen sich die Gastgeber mit genau diesen Unkonzentriertheiten in der Schlussphase der Partie selbst die Chance auf ein besseres Ergebnis. Zuvor hatten sich die Kontrahenten einen ausgeglichenen Kampf geliefert. Im ersten Durchgang ging es im Gleichschritt bis zum 8:8 (12.), dann gelang es den Gästen, sich ein wenig abzusetzen.

 

14:11 hieß es für den MTV nach 26 Minuten, doch zwei Tore von Dominik Donath und eines von Benedikt Opitz brachten die Hausherren wieder auf Gleichstand. Kurz vor der Pausensirene hatte Seinsche dann erstmals Grund, sich zu ärgern. Fünf Sekunden standen noch auf der Uhr, als der MTV-Rechtsaußen Leon Hilbert das 17:15 erzielte. „Der Spieler ist zuvor durchs Aus gelaufen und hat sich damit einen Vorteil verschafft. Das hat uns zur Halbzeit einen kleinen Knacks versetzt“, meinte Seinsche. Zu Beginn der zweiten Hälfte waren die Gastgeber dann ziemlich von der Rolle.

 

 

Köln traf zweimal in Folge und setzte sich später auf fünf Tore ab (23:18, 40.). „Das war die einzige Schwächephase, die wir hatten. Da haben wir dem Gegner vorne die Bälle in die Hände gespielt. Sowas bestraft eine Mannschaft wie der MTV gnadenlos“, ärgerte sich der Coach. Seinsche reagierte, stellte auf eine 5:1-Deckung um, mit Tobias Schröter an vorderster Front, und die Nümbrechter holten Tor um Tor auf. Nach 50 Minuten waren die Hausherren auf 26:27 herangekommen, beim 27:29 (53.) kassierten die Gäste sogar eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Michel Kalisch, die der SSV nicht nutzen konnte.

 

[Nümbrechts Dominik Donath gelangen neun Treffer.]

 

„Wir haben dann zweimal die Chance, auszugleichen, verwerfen dann wieder einen Tempogegenstoß und machen einen technischen Fehler. Am Ende sorgt der Gegner dann mit einem Kempatrick für die Entscheidung“, so Seinsche, der zwischenzeitlich auch das Gefühl hatte, dass seine Truppe auch anderweitig ausgebremst wurde. Einige zwischenzeitliche Zeitstrafen sowie eine Gelbe-Karte gegen sich selbst hielt er für übertrieben. „Ich habe den Eindruck, dass wir an unserem Image arbeiten müssen, denn offenbar wird bei uns etwas genauer hingesehen, während andere Mannschaften beispielsweise permanent von außen ins Spiel eingreifen dürfen“, erklärte er.

 

SSV Nümbrecht: Dominik Donath (9), Simon Schanz, Benedikt Opitz (je 4), Niklas Witthaut (4/4), Johannes Urbach (3), Torben Lang (2), Dag Dissmann, Marcel Miebach, Stefan Ufer, Fabian Benger (je 1). (thg)

 

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HBD Löwen – SR Aachen 28:22 (15:10).

 

30 Minuten guter Handball reichten den HBD Löwen Oberberg für den sechsten Saisonsieg. Nach dem Heimerfolg gegen den Tabellenvorletzten SR Aachen und der Nümbrechter Niederlage vom Samstag ist die Mannschaft von Maik Thiele nun auch offiziell und nicht mehr nur virtuell Tabellenzweiter hinter Aufstiegsfavorit Siebengebirge. „Trotzdem werden wir weiter den Ball flach halten. Heute haben wir auch nicht so gut gespielt, wie ich mir das erhofft hatte“, meinte Löwencoach Maik Thiele nach dem Abpfiff.

 

Schon die Anfangsminuten waren überhaupt nicht nach seinem Geschmack. Die Gastgeber kamen überhaupt nicht in die Partie, vergaben vier absolute Topchancen und lagen nach dem Doppelpack von Moriz Happersberger mit 4:6 (13.) im Hintertreffen. „Uns fehlte die letzte Konsequenz“, analysierte Thiele, dessen Team nun allerdings aufwachte. Nach dem 9:9 (22.) erzielte die Spielgemeinschaft aus Bergneustadt und Derschlag fünf Treffer in Folge zum 14:9 (28.), musste ab der 27. Minute allerdings auch auf Nils Welke verzichten, der seinen Gegenspieler im Gegenstoß im Gesicht traf.

 

Aus Thiele Sicht eine harte, aber keinesfalls falsche Entscheidung: „Nils hat zwar keine aktive Bewegung gemacht, durch einen Schubser von Thorben Schneider bekam sein Gegenspieler aber plötzlich einen völlig anderen Laufweg. Die Karte muss man akzeptieren, das kann passieren.“ Seinen Part übernahm fortan Philip Sauer. Die Löwen ließen sich durch den Verlust aber keineswegs stoppen, sondern enteilten über 19:10 (37.) bis zum 23:13 (44.).

 

„Danach meinten die Jungs, im Gefühl des sicheren Sieges zwei Gänge runterschalten zu können. Das ist bei uns allerdings so, als ob man in den Rückwärtsgang schaltet“, versuchte Thiele beim 25:18 (51.) noch mit einer Auszeit zu intervenieren. In die Köpfe seiner Spieler fand er aber keinen Weg mehr: „Mir fehlten die 100 Prozent im Rückzug und auch in der Abwehr haben wir nur noch begleitet. Gegen andere Gegner kann sowas auch schief gehen. Wir brauchen immer vollen Einsatz.“ Bestnoten verteilte der Coach trotzdem: „Nils Meier hatte keinen Fehlwurf und auch Lukas Flick hat das wirklich gut gemacht. Es ist toll zu sehen, dass wir nicht nur von der ersten Sieben abhängig sind.“ Den zweiten Platz will er dagegen weiterhin nicht überbewerten: „Die schweren Spiele kommen erst noch.“

 

HBD Löwen: Nils Meier (5), Marijan Basic (5/2), Anthony Hudak-Domokos, Tobias Mlynczak (je 4), Marcel Neese, Thorben Schneider (je 3), Lukas Flick (2), Marko Köster, Nils Welke (je 1). (pn)

 

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