Gummersbach – In Hüttenberg gibt es ein Wiedersehen mit dem ehemaligen VfL-Talent Paul Ohl, der diese Saison durchstartet – Sigurdsson erwartet einen seriösen Auftritt und will ins Achtelfinale - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

TV 05/07 Hüttenberg – VfL Gummersbach (Mittwoch, 19 Uhr).

 

Nächster Anlauf auf das Lidl Final4. Viermal stand der VfL Gummersbach in den vergangenen vier Jahren im Viertelfinale des DHB-Pokal. Viermal verpasste das Team von Gudjon Valur Sigurdsson den Sprung ins große Final-Wochenende. Nun der fünfte Anlauf: Am Mittwochabend steigen die VfL-Handballer in den diesjährigen Wettbewerb ein. In der 2. Runde geht es zum TV 05/07 Hüttenberg, dem aktuellen Tabellenführer der 2. Liga.

 

1.450 Zuschauer passen in das Sportzentrum Hüttenberg, das sich am Mittwoch wohl in einen Hexenkessel verwandeln wird. Denn: Zu verlieren haben die Hessen, die sich in der 1. Runde mit 28:20 gegen den Drittligisten VfL Pfullingen durchgesetzt haben, gegen Gummersbach nichts. Ganz anders das Sigurdsson-Team, entsprechend mahnt Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson auch, die Aufgabe seriös anzugehen. „Unser Ziel ist das Weiterkommen. Ich glaube meine Jungs sind professionell genug, um zu wissen, dass hier keiner mit 50 Prozent an die Aufgabe gehen wird“, sagt der Isländer, der sich noch gut an die Zweitligaduelle vor drei Jahren und die Atmosphäre im Sportzentrum erinnern kann.

 

Aber auch er warnt vor den Qualitäten des Zweitligaspitzenteams. Hüttenberg gewann seine ersten vier Aufgaben und gab am Wochenende beim 28:28 gegen den VfL Eintracht Hagen erstmals einen Punkt ab. Schon vergangene Saison zählten die Hessen, bei denen VfL-Ex-Spielmacher Timm Schneider inzwischen Geschäftsführer ist, zu den absoluten Positivüberraschungen. Erst am letzten Spieltag musste Hüttenberg im Aufstiegsrennen GWD Minden den Vortritt lassen.

 

Diese Saison nehmen sie einen neuen Anlauf. Zwar musste der Traditionsverein im Sommer mit Niklas Theiß und Tristan Kirschner zwei Leistungsträger ziehen lassen. Dafür wurden mit Danil Dyatlov und Torsten Anselm aber zwei Rückraumspieler verpflichtet. Ebenfalls neu: Rechtsaußen-Talent Leon Stehl, ausgestattet mit einem Zweitspielrecht der MT Melsungen.

 

In Gummersbach dürfte man aber vor allem Paul Ohl kennen. Der Stern des 22-Jährigen war vor zwei Jahren in der Handballakademie des VfL aufgegangen, ehe er sich im Sommer 2024 für einen Wechsel nach Hüttenberg entschied. Dort ist der Halblinke inzwischen angekommen: Mit 27 Toren liegt er nach fünf Spieltagen auf Rang 16 der Torjägerliste der zweiten Liga. Auch Sigurdsson verfolgt die Entwicklung seines ehemaligen Schützlings nach wie vor: „Es war genau die richtige Entscheidung dorthin zu gehen und hier macht er die nächsten Entwicklungsschritte. Wir haben immer gesehen, was er kann.“

 

Aber auch der restliche Hüttenberger Kader verfügt aus seiner Sicht über reichlich Qualität: „Dort wurde eine Situationen geschaffen, in der sich die Jungs in Ruhe entwickeln können. Das ist eine Mannschaft mit maximalem Erfolgshunger, die keine Angst hat.“ Trainer Stefan Kneer verfügt über zwei Rückraumreihen, die er regelmäßig rotieren lässt. Dazu warnt Sigurdsson auch vor dem guten Kreisläuferspiel der Hessen.

 

Personell bleibt die Lage beim VfL unverändert. Bei Teitur Einarsson wartet man nach seiner kleinen Verletzung weiterhin die körperliche Reaktion im Training ab. Einsatz am Mittwoch ungewiss. Auch Tom Kiesler plagte zuletzt eine Blessur am Fuß. Gegen Stuttgart sollte der Abwehrspezialist eigentlich nicht eingesetzt werden, war nach seiner Einwechslung aber schließlich einer der Hauptgründe, warum man die Schwaben niederringen konnte.