HANDBALL
Fehlerorgie: Lochtenbergh-Team lässt einen Punkt liegen
Gummersbach – Gelpe/Strombach muss sich beim Tabellenvorletzten HSG Siebengebirge mit einem Punkt begnügen – Klare Führung in der Schlussphase verspielt.
HSG Siebengebirge – HC Gelpe/Strombach 26:26 (11:15).
Die Frage nach dem gewonnenen oder dem verlorenen Punkt war nach dem Abpfiff schnell geklärt. Fünfeinhalb Minuten vor der Schlusssirene hatte Sean Borgard noch das 21:25 für die Gäste erzielt, die Fehler, die sich Gelpe/Strombach anschließend in der Schlussphase erlaubte, spotteten allerdings jeder Beschreibung. Dabei waren es nicht einmal die vielen Fahrkarten, die bei HC-Trainer Michiel Lochtenbergh Kopfschütteln auslösten, es waren vor allem die haarsträubenden technischen Fehler. Gleich zwei Mal bekam der oberbergische Tabellenvierte in den Schlussminuten einen Freiwurf nach einem Foul zugesprochen, zwei Mal wurde der Ball außerhalb des Neunmeterraums auf den Boden gelegt, obwohl alle HC-Spieler diesen bereits verlassen hatten und das Spiel damit wieder freigegeben war.
Nie aufgebende Siebengebirgener nahmen die Geschenke dankend an und erzielten fünf Tore in Folge zum 26:25 (59.). Tobias Schröter gelang 29 Sekunden vor dem Ende immerhin noch der Ausgleich, den letzten HSG-Angriff verteidigten die Gäste clever und retteten zumindest einen Zähler. Zufrieden war Lochtenbergh verständlicherweise nach dem Remis beim bisherigen Tabellenvorletzten trotzdem nicht: „Unser Problem war, dass 90 Prozent gereicht haben, um das Spiel über weite Strecken zu gestalten. Wirklich gezündet haben wir aber nie.“ Insbesondere vermisste er den Killerinstinkt bei seiner Mannschaft: „Es war ordentlich, was wir gespielt haben, aber wir haben den Sack nie zugemacht.“ Vor allem aus dem Rückraum traf der HC zu selten.
[Zu viele Würfe aus dem Rückraum trafen nicht ihr Ziel, auch wenn Lukas Bader hier einnetzt.]
Bis zum 10:11 (25.) war es lange Zeit eine ausgeglichene Partie, vor der Pause erspielte sich Gelpe/Strombach aber doch noch eine erste kleine Führung. Und auch nach dem Seitenwechsel sah beim 15:20 (39.) wenig nach der späteren Punkteteilung aus. Es folgte die erste HC-Schwächephase, in der Siebengebirge zum 19:20 (46.) verkürzte. Die Gäste legten zwar nochmals zum 19:23 (50.) vor, spätestens mit der Manndeckung gegen Sean Borgard und Tim Hartmann begann aber die oberbergische Fehlerorgie. „Uns fehlte die letzte Galligkeit und Aufmerksamkeit. Siebengebirge hat dagegen bis zum Schluss Gas gegeben“, lautete das ernüchterte Fazit Lochtenberghs.
Gelpe/Strombach: Harry Roth, Tim Hartmann (je 4), Julian Mayer (4/3), Lukas Bader, Malte Meinhardt, Sean Borgard, Tobias Schröter (je 3), Alexandre Brüning (2).
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