HANDBALL

Fünf Nullnummern für oberbergisches Quintett

pn; 29.09.2019, 16:30 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski --- Martin Schwarz hat sich gegen die CVJM-Deckung durchgesetzt.
HANDBALL

Fünf Nullnummern für oberbergisches Quintett

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pn; 29.09.2019, 16:30 Uhr
Oberberg - Rote Karte schickt CVJM II auf die Verliererstraße - SSV II-Kampf bleibt unbelohnt - Klatschen für Marienheide/Müllenbach, Bergneustadt und Gelpe/Strombach - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley' (AKTUALISIERT).

CVJM Oberwiehl II – TV Rheinbach II 27:30 (14:14).

 

Fast 34 Minuten waren gespielt, als die Gäste einen Pass der Oberwiehler abfingen und zum Tempogegenstoß starteten. Marvin Klein kreuzte kurz hinter der Mittellinie den Laufweg des durchstartenden Rheinbacher Spielers, der daraufhin ins Straucheln geriet. Die Schiedsrichter zückten hierfür die rote Karte. Aus Sicht von CVJM-Coach André Heinrich eine zu harte Entscheidung: „Sie haben insgesamt eher unglücklich gepfiffen und auch hier fand ich rot zu hart. Eine Zeitstrafe hätte ausgereicht“, meinte der Trainer, dessen Team sich vom Platzverweis völlig aus dem Konzept bringen ließ.

 

Denn bis zu diesem besagten 15:16 (34.) hatten die Hausherren dem Verbandsligaabsteiger einen starken Kampf geliefert. Sechs Gästetore in Folge zum 15:22 (39.) sorgten aber für eine Vorentscheidung. Doch angeführt von den drei A-Jugendlichen Yannic Wollenberg, Leon Binder und Moritz Madel ergaben sich die Oberberger keineswegs in ihr Schicksal, sondern robbten sich noch einmal zum 26:28 (57.) heran. In der Schlussphase hatte der CVJM sogar noch einmal die Chance zum Anschlusstreffer, „leider ist der Wurf aber an der Latte gelandete“, hatte Heinrich ein trotzdem ein tolles Spiel seiner Mannschaft gesehen: „Mit dieser Einstellung werden wir noch einige Punkte holen.“

 

Oberwiehl: Daniel Rischikov (8), Yannic Wollenberg (6), Marvin Klein, Leon Binder (je 4), Patrik Latzke (4/2), Jens Barf (1).

 

[Daniel Rischikov war mit acht Toren gefährlichster Schütze der Hausherren.]

 

TV Jahn Köln-Wahn II – SSV Nümbrecht II 25:21 (10:11).

 

Nach 35 Minuten hätte sich SSV-Coach Manuel Seinsche wohl den Abpfiff gewünscht. Mit einem überragenden Sven Achenbach im Gehäuse dominierten die Oberberger mit ihren langen Angriffen überraschend klar beim hochgehandelten Kölner Aufsteiger, lagen mit 15:10 in Führung. Auch sieben Minuten später führten die Gäste noch mit 17:14 (42.), allmählich machte sich aber bemerkbar, dass die Südkreisler sich jeden Treffer hart erkämpfen mussten. „Wir haben es verpasst, den Deckel auf die Partie zu setzen“, ärgerte sich Seinsche im Nachgang.

 

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Abgeklärte Hausherren kamen nicht nur zum 19:19-Ausgleich (48.), sondern gingen auch 21:19 (56.) in Führung. Spätestens als Sebastian Deilmann zweieinhalb Minuten vor Schluss den Anschluss per Siebenmeter liegen ließ, riskierten die Gäste mit einer offenen Manndeckung alles, kassierten aber nur zwei weitere Gegentreffer. „Das war über 40 Minuten eine hervorragende Leistung der Jungs, nur leider haben wir vergessen uns zu belohnen“, meinte Seinsche, „aber das müssen wir uns selbst auf die Fahnen schreiben, schließlich haben wir in den letzten 15 Minuten nur noch zwei magere Tore erzielt.“

 

Nümbrecht: Sebastian Deilmann (8/6), Torben Lang (4), Marcel Miebach, Daniel Funk (je 3), Markus Bitzer (2), Niklas Witthaut (1).

 

 

[André Heinrich (rechts) sah eine beherzte Aufholjagd.]

 

TuS Niederpleis – HC Gelpe/Strombach II 30:21 (14:11)

 

Nach dem überraschenden Heimerfolg gegen den TuS Königsdorf, hat es die Landesligareserve des HC Gelpe/Strombach verpasst, den Saisonstart zu vergolden. Trainer Eduard Debnar fehlten in Niederpleis allerdings auch schlicht die personellen Alternativen. Mit zwei A-Jugendlichen im Gepäck reisten die Oberberger gerade einmal mit einem Wechselspieler in den Bonner Nachbarbezirk. „Trotzdem wäre hier etwas möglich gewesen“, meinte der HC-Coach. Bis zur Pause hielten die Gäste gut mit, waren beim Seitenwechsel trotz des 11:14-Rückstand noch auf Augenhöhe, mussten allerdings auch das verletzungsbedingt Aus von Yannic Holberg verkraften.

 

Mit dem Start in den zweiten Durchgang konnte Debnar dagegen nicht zufrieden sein. Bereits nach vier Minuten flog seine grüne Karte beim 16:11-Zwischenstand auf das Kampfgericht. Seine Spieler hatten bis zu diesem Zeitpunkt jegliche Zweikämpfe gemieden. In den folgenden zehn Minuten wehrte sich die Spielgemeinschaft zwar wieder, anschließend musste sie der dünnen Wechselbank aber ihren Tribut zollen. „Wir haben nicht an uns geglaubt. Wenn hier jeder ans Limit gegangen wäre, hätte man durchaus etwas mitnehmen können“, sprach Debnar letztlich aber von einer verdienten Niederlage.

 

Gelpe/Strombach: folgen.

 

[Theodor Preussner wird von Frankjörn Schell und Jan Philipp Strässer attackiert.]

 

TV Bergneustadt – Polizei SV Köln 27:42 (12:21).

 

Ein wenig ratlos verließ Tobias Uding den Bursten am gestrigen Abend. Sicherlich hatte der TVB-Coach gegen einen der Ligafavoriten nicht unbedingt auf einen Sieg spekuliert, „aber das es am Ende so eine Klatsche wurde, war doch bedenklich und sollte bei uns erste Warnlampen angehen lassen.“ Dabei hatten sich die Gastgeber durchaus etwas gegen den Run and Gun Handball der Domstädter einfallen lassen. „Die ersten 20 Minuten haben richtig Spaß gemacht“, meinte Uding. Über 7:7 (13.) agierte sein Team bis zum 11:13 (22.) nahezu auf Augenhöhe, hatte mit Lukas Flick einen echten Anführer auf dem Feld.

 

Was dann bis zum Seitenwechsel folgte, beschrieb der Bergneustädter Trainer dagegen nur noch als „desaströs“. Aus dem Nichts habe sein Team plötzlich alles eingestellt, lud den Gegner reihenweise zu Gegenstößen ein. Der Rückstand zur Pause war entsprechend hoffnungslos, das in den Anfangsminuten noch euphorische Publikum war längst verstummt. Der zweite Durchgang plätscherte entsprechend dahin. Köln verwaltete das Ergebnis nach Belieben, Bergneustadt hielt zumindest offensiv dagegen, ehe die Schiedsrichter beim 27:42 abpfiffen. „Ich bin ein wenig sprachlos. Mich werden diese Woche einige Fragen beschäftigen“, sucht Uding noch nach Erklärungen für den Zusammenbruch vor der Pause.

 

Bergneustadt: Marcel Neese (10/2), Lukas Flick (5), Marco Rubel, Philip Sauer, Jürgen Baltres (je 3), Holger Magdzack (2), Philip Losch (1).

 

 

HSG Marienheide/Müllenbach – TuS Königsdorf 17:32 (8:16).

 

[Yannic Wollenberg leitete mit seinen Treffern die Aufholjagd mit ein.]

 

Auch einen Tag nach der herben Klatsche gegen den TuS Königsdorf war Dirk Schuldt noch geladen. „Mit so einer Spielvorbereitung gewinnen wir kein Spiel“, wetterte er gegen einige seiner Spieler. Bereits beim 1:5 (8.) versucht der HSG-Coach zu intervenieren, seine Auszeit verpuffte aber im Nichts. Über 2:8 (12.) und 3:13 (21.) waren die Hausherren lediglich der Spielball einer quirligen Gästemannschaft. Eine Wurfquote von 15 Prozent von den Außenbahnen und insgesamt vier liegen gelassene Siebenmeter taten ihr Übriges.

 

„Dazu kamen dann noch völlig verunsicherte Schiedsrichter, die auf beiden Seiten mit Zeitstrafen um sich geschmissen haben“, suchte Schuldt die Gründe für die Pleite aber keineswegs bei den Unparteiischen: „Denn die haben wir auch so völlig zu Recht kassiert.“ Über 12:22 (41.) und 13:28 (52.) betrieben die Gäste Frustbewältigung für die Niederlage in Strombach vergangene Woche. „Die Jungs, die es reißen müssten, hatten gestern einfach nicht die richtige Einstellung“, nahm Schuldt lediglich seinen Sohn Oliver, Lutz Lichtinghagen und die beiden Keeper aus der Pauschalkritik heraus: „Wenn sich da nicht etwas ändert, sind wir ganz schnell zurück in der Kreisliga.“

 

Marienheide/Müllenbach: Oliver Schuldt, Philipp Ginczek (je 5/1), Lutz Lichtinghagen (4/1), Leon Weise, Sven Höttgen, Arian Bahrs (je 1).

 

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