HANDBALL

Erneuter Kraftakt in Blau-Weiß

uk; 15.11.2020, 20:52 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- VfL-Spielgestalter Timm Schneider auf dem Weg zu einem seiner sieben Treffer.
HANDBALL

Erneuter Kraftakt in Blau-Weiß

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uk; 15.11.2020, 20:52 Uhr
Gummersbach - Durch einen mühevollen Heimsieg über den HSV Hamburg hat der VfL Gummersbach die Tabellenspitze der 2. Handballbundesliga übernommen - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein
 
Sofort war die Erinnerung wieder da: Gerade hatte der VfL Gummersbach den hauchzarten 26:25-Sieg über den HSV Hamburg am Sonntagnachmittag eingetütet, da ging der Blick zurück: Vor Wochenfrist hatte man auch gegen den TV Hüttenberg hart arbeiten müssen, eine fast schon verlorene Begegnung dann aber doch noch zu einem erfreulichen Ende gebracht.
 
VfL Gummersbach - HSV Hamburg 26:25 (12:11).
 
Es war klar von vorneherein klar, dass ein anspruchsvoller Nachmittag auf die Hausherren warten würde. Schließlich hatten die Hanseaten ihre Expedition ins Oberbergische mit einer gänzlich unbefleckten weißen Weste (6:0-Punkte) angetreten.  Dabei hatte das Team von HSV-Coach und 2007er-Weltmeister Torsten Jansen sogar zwei Auswärtserfolge (in Aue und in Großwallstadt) geholt. Ein Kantersieg über die HSG Konstanz in der heimischen Sporthalle Hamburg rundete den reibungsfreien Start in die vermaledeite Corona-Spielzeit letztlich ab. Bis Sonntagnachmittag war die Sportwelt der Nordlichter jedenfalls völlig in Ordnung.  Dann aber jubelte der ambitionierte VfL Gummersbach den kecken Hamburgern mit einem 26:25 (12:11) die erste Saisonpleite unter.
 
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Christoph Schindler äußerte sich nach dem erneuten Spitz-auf-Knopferfolg ähnlich pragmatisch wie nach dem hart umkämpften Heimsieg über Hüttenberg vor Monatsfrist: "Wir haben heute sicher nicht die Sterne vom Himmel gespielt. Aber wir haben trotz aller aktuellen Widigkeiten und den Verletzungen einiger Stammspieler wie Fynn Herzig oder Luis Villgrattner unser wichtiges Ziel erreicht: die beiden Punkte. Es ist letztlich auch eine bemerkenswerte Qualität, ein Spiel, das nicht ideal verlaufen ist, zu gewinnen. Insofern dürfen wir zufrieden sein", befand der VfL-Chef nach einem Kräftemessen, bei dem die Mannschaften offenkundige Probleme hatten, ihren Rhythmus zu finden. Die beiden 6:0-Deckungsreihen standen zwar relativ stabil und konnten sich zudem auf ihre reflexstarken Keeper verlassen. Doch dafür gelang in der Offensive nicht wirklich viel Vorzeigbares.
 
[Lukas Blohme agierte nach dem Seitenwechsel zunehmend im rechten Rückraum und auf der Mitte.]
 
Nicht gerade zur allgemeinen Beruhigung auf dem Parkett trugen zudem die Unparteiischen bei. Die Herren Thöne und Zupanovic spendierten jedenfalls bereits in den ersten Minuten ähnlich viele Zeitstrafen wie der kölsche Karnevalsprinz Kamelle, allgemeines Motto: "Alles (Jeder) muss raus." Dabei wurden die Hausherren besonders üppig bedacht und hatten bereits in den ersten 20 Minuten fünf Aufenthalte auf dem Sünderbänklein zu verdauen. Wenigstens wollten die Referees aus Berlin das Regelbuch nicht noch weiter strapazieren und ignorierten andere Vorgaben des Regelbuches: So blieben veritable Stürmerfouls oder langatmiges Zeitspiel von den Besuchern aus der Hansestadt nahezu völlig ungeahndet. Kein Wunder, dass sich der Sonntagsspielfilm zu einer eher unansehnlichen Vorstellung entwickelte.
 
[Geburtstagskind Ellidi Vidarsson traf gleich mehrfach ins leere Tor, hier kegelnd.]
 
Als sich die Gummersbacher bis zur 17. Minute freilich ein Drei-Treffer-Polster erwirtschaftet hatten (8:5), war man zumindest ergebnistechnisch auf der richtigen Fährte.  Entscheidenden Anteil an dieser Entwicklung hatte VfL-Keeper Matthias Puhle, der in den gesamten 60 Minuten immer wieder Hand, Fuß oder auch Schulter beziehungsweise Hüfte an den Ball brachte. Zudem entpuppte sich Timm Schneider als echter Kapitän, der  vorne als Spielmacher und Torschütze glänzte und hinten den teilweise klapprigen Abwehrladen zusammenhielt. Und das, obwohl er schon in der Anfangsphase nach Ansicht der Schiedsrichter die Grenzen korrekter Abwehrarbeit mehrfach überschritten hatte, zu grob zu Werke ging  und dafür gleich zwei zeitige Zwangspausen abbrummen musste.
 
Zur Pause war beim 12:11 zugunsten der Gastgeber und dem zerfahrenen Spielverlauf denn auch keineswegs seriös vorauszusagen, wer später die Punkte einsammeln  würde. Beim 19:20 (44.) schien der HSV das Spiel auf seine  Seiten zu ziehen. Dann aber konterte der VfL mit einem 4:0-Lauf zum 23:20 (52.). Diesen Drei-Treffer-Bonus behauptete Blau-Weiß bis zur 57. Minute (25:22), ehe es in den finalen Sekunden doch noch einmal eng wurde.
 

[Für Tin Kontrec war die Partie nach diesem Foul frühzeitig beendet. Da half auch sämtliches Diskutieren von Anel Mahmutefendic nichts.]

 

VfL Gummersbach: Matthias Puhle (1. bis 37. und 46. bis 60/15 Paraden, davon 2 Siebenmeter), Diogo Valerio (37. bis 46.); Timm Schneider (7), Ellidi Vidarsson, Lukas Blohme (je 5), Raul Santos (3), Janko Bozovic (3/2), Alexander Hermann (2), Jonas Stüber (1).
 
HSV: Niklas Weller (6/1), Philipp Bauer (5), Thies Bergmann (4), Dominik Axmann, Leif Tissier, Jan Forstbauer (je 3), Jonas Gertges (1).
 
Schiedsrichter: Martin Thöne/Mario Zupanovic (Berlin)
 
Siebenmeter:  2/4 - 1/3 (Santos drüber, Maier hält gegen Bozovic - Puhle hält gegen Weller und Gertges)

 

Weitere Ergebnisse und Tabelle

 

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KOMMENTARE

1

Wichtiger Sieg! Nur ein Ziel..
Wir sind mit euch!

Viktor Köhn, 15.11.2020, 21:43 Uhr
2

Mühevoll hin, mühevoll her. Gewonnen ist gewonnen und jedes Pünktchen zählt. Herzlichen Glückwunsch von Euren Berlinern!

B. u. R. D. Krah, 16.11.2020, 10:16 Uhr
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