HANDBALL

Erfolgreicher Start in die Saison der Fragezeichen

uk; 02.10.2020, 23:59 Uhr
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Archivfoto: Michael Kleinjung --- Fynn Herzig gehörte zu den Aktivposten beim VfL-Sieg in Lübeck.
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Erfolgreicher Start in die Saison der Fragezeichen

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uk; 02.10.2020, 23:59 Uhr
Gummersbach - Der VfL Gummersbach überspringt die Auftakt-Hürde in Lübeck und siegt mit 25:27 (13:14) - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Uli Klein

 

Vieles ist anders, vieles ist unklar in diesen schweren Monaten der Pandemie. Logischerweise schwebt das unselige Virus auch über der 2. Handballbundesliga. Niemand weiß, wie lange Covid 19 den Spielbetrieb der Fragezeichen überhaupt zulassen wird. Und dennoch haben sie beim VfL Gummersbach ein glasklares Ziel ausgerufen - unabhängig von allen Unwägbarkeiten: "Aufstieg in die erste Liga". Am Freitagabend machten die Blau-Weißen einen ersten Schritt auf dem Weg zurück in die Beletage. Beim VfL Lübeck-Schwartau entführte man nach ebenso anstrengenden wie spannenden 60 Minuten mit einem 25:27 (13:14)-Auswärtssieg beide Zähler aus der Hansehalle, in der man vor Jahresfrist gleich zwei Niederlagen (Pokal und Meisterschaft) kassiert hatte.

 

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VfL Lübeck-Schwartau - VfL Gummersbach 25:27 (13:14).

 

Die Spieler in den weißen Jerseys wussten ganz genau, bei wem sie sich bedanken mussten. Kollektiv stürmten sie auf Matthias Puhle zu, beklatschten, betatschten, bejubelten ihn, sodass kein Zweifel aufkommen konnte, wer der "Mann des Abends" war. Und das aus gutem Grund: Der VfL-Keeper hatte nämlich 25 Sekunden vor Ladenschluss den Wurf des heimischen Angreifers Jan Schult mit einer beachtlichen Reaktion unschädlich gemacht, damit seine 15. Parade in der Statistik verbucht und dafür gesorgt, dass der Favorit aus dem Oberbergischen das Parkett als Sieger verlassen konnte. Dass Lukas Blohme mit der Schlusssirene das Endresultat (25:27) noch um ein Tor verschönerte, hatte aus VfL-Perspektive nicht mehr die ganz große Bedeutung.

 

Christoph Schindler mochte bei seiner Spontananalyse nach dem Match denn auch nicht bis ins Detail gehen, sondern zog ganz pragmatisch Bilanz: "Natürlich war noch nicht alles Gold, was glänzte, aber wir haben das erreicht, was wir wollten und beide Zähler mitgenommen."

Auch wenn seine Jungs die mit exakt 570 Zeugen besetzte "Hansehölle" keineswegs im Handstreich genommen hatten, sondern hart für ihren Ertrag hatten ackern müssen, so fand der Geschäftsführer doch anerkennende Worte für seine Akteure. "Sie hatten ein tolle Einstellung und haben richtig toll gefightet."

 

[Linkshänder Janko Bozovic war mit sechs Toren am erfolgreichsten beim VfL.]

 

Mit seiner Einschätzung lag Schindler exakt auf einer Linie mit dem neuen Chefcoach. Trainer-Novize "Goggi" Sigurdsson freute sich natürlich über seinen erfolgreichen Einstand auf der Trainerbank und war genau wie Mitstreiter Schindler sehr glücklich darüber, dass "wir als ein echtes Team aufgetreten sind und die Jungs ihre Sache sehr gut erledigt haben. Wie sie sich präsentiert haben, macht jedenfalls viel Hoffnung für die Zukunft. Besonders in den schwierigen Phasen haben die Spieler super zusammengehalten."

 

Und diese schwierigen Phasen tauchten im Match tatsächlich immer wieder auf. Zwar münzten die Gummersbacher die schnelle 3:1-Führung der Gastgeber (3.) schnell in einen eigenen 4:5-Vorsprung um und schienen die Dinge nach einer knappe Viertelstunde beim 6:10 voll im Griff zu haben. Doch die zähen Hallenherren kamen wieder zurück, weil die Gummersbacher plötzlich beste Chancen (Siebenmeter und Tempogegenstöße) ausließen und immer wieder am jungen Zweitligadebütanten Nils Conrad im Lübecker Gehäuse scheiterten. Bis zur Pause waren die Nordlichter jedenfalls wieder auf enger Tuchfühlung mit dem VfLern (13:14).

 

Und auch nach Wiederbeginn änderte sich am Spielfilm nichts: Gummersbach legte zwar immer vor und hatte beim 18:21 (45.) Gelegenheit, das Spiel endlich in die gewünschte Richtung lenken, aber auch jetzt gelang dieses Vorhaben nicht, weil der Gegner mit Herzblut dagegen hielt. So blieb es letztlich dem bärenstarken Matthias Puhle vorbehalten für den erfreulichen Ausgangs eines dramatischen Freitagabends zu sorgen.

 

Lübeck: Conrad (13 Paraden/darunter 1xSiebenmetert), Gronek (n.e.); Versteinen (7/1), Bruhn, Schult (je 4), Lindskog (4/3),  Löfström (3), Gonschor (2), Kretschmer (1), Hansen, Potratz, Waschul, Schrader

 

Gummersbach: Matthias Puhle (ab 21./15 Paraden/darunter 1xSiebenmeter), Diogo Valerio (1. bis 20./3 Paraden); Janko Bozovic (6/1), Fynn Herzig, Alexander Hermann (je 5), Raul Santos (4/2), Ellidi Vidarsson (3), Lukas Blohme (2), Timm Schneider, Tin Kontrec (je 1), Tobias Schröter , Mathis Häseler, Jonas Stüber, Joe Schuster, Malte Meinhardt

 

Schiedsrichter Patrick Arndt/Matthes Westphal (Berlin)

 

Siebenmeter: 7/5 - 5/3) (Conrad hält gegen Santos und Schneider - Puhle hält gegen Lindskog, Lindskog drüber)

 

Zeitstrafen: 6:4 Minuten (Waschul 2x, Löfström - Schröter, Schneider)

 

Zuschauer: 570

 

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