HANDBALL
Einsatz ohne Spielberechtigung: Neues Spielrecht kostet Gelpe/Strombach II einen Punkt
Gummersbach – Der Handballverband Nordrhein hat das Unentschieden des Oberligisten gegen die TSV Bonn rrh. II am Grünen Tisch in eine Niederlage umgewandelt.
Im Sommer trat im Deutschen Handballbund (DHB) eine Reform des Spielrechts und des Festspielparagrafen in Kraft. Die Änderungen haben nun den HC Gelpe/Strombach II einen Punkt in der Oberliga gekostet. Am Wochenende holte das Team von Ilja Schattner nach toller Aufholjagd ein 26:26-Unentschieden gegen die TSV Bonn rrh. II. Doch der Handballverband Nordrhein wertete das Spiel am Montag zugunsten der Bonner.
Grund ist der Einsatz von Neuzugang Ole Windhorst, der nicht spielberechtigt war. Seit diesem Sommer gilt die Regel, dass ein Spieler oder eine Spielerin im Erwachsenenbereich innerhalb einer Saison nur noch die Möglichkeit hat, in zwei Mannschaften zu spielen. Das Erstspielrecht wird dabei automatisch durch den ersten Einsatz in einem Meisterschafts- oder Pokalspiel (es zählt die Eintragung im Spielprotokoll) festgelegt.
Das Zweitspielrecht kann der Spieler laut Paragraf 15 der DHB-Spielordnung entweder unter Einhaltung des Festspielparagrafen für eine weitere Mannschaft im selben Verein ausüben oder für einen anderen Verein erteilt werden. „Für einen anderen Verein kann das Zweitspielrecht nur für Spieler und Spielerinnen ohne vertragliche Bindung und unterhalb der Regionalliga erteilt werden“, heißt es dort. Die einzige Ausnahme ist in Absatz 6 niedergeschrieben: Das Zweitspielrecht kann einmalig bis zum 15. Januar eines Jahres gewechselt werden.
Hier beginnt nun die Fehlerkette, die dem HC Gelpe/Strombach zum Verhängnis wurde. Windhorst war am 1. Spieltag für die erste und zweite Mannschaft aufgelaufen und hatte damit beide Spielrechte genutzt. Im Oktober kam der 23-Jährige auf den Verein mit der Bitte zu, in seiner bayrischen Heimat, in der er sich häufiger aufhält, für den Bezirksoberligisten TS Herzogenaurach spielen zu dürfen. Der Vorstand des HC kam diesem Wunsch nach und trat das Zweitspielrecht gemäß den Regularien an Herzogenaurach ab, womit Windhorst nicht mehr für die zweite Mannschaft Gelpe/Strombachs spielberechtigt war, am Wochenende aber trotzdem dort auflief.
HC-Handballchef Hartmut Markeli spricht von einem ärgerlichen Fehler, der durch das Wirrwarr mit dem Zweitspielrecht entstanden sei. Einen Vorwurf mache er deshalb aber niemandem: „Das neue Spielrecht hat einige Fallstricke. Für unsere Mannschaft ist das natürlich sehr ärgerlich, dass wir die neuen Regeln nicht bedacht haben. Ich hoffe, wir lernen daraus.“
Für Jugendspieler gelten übrigens noch einmal andere Regeln: Nach Paragraf 19 der DHB-Spielordnung dürfen diese in drei Mannschaften, aber maximal in zwei Vereinen spielen.
KOMMENTARE
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Und immer wieder HC Gelpe.. aber wenigstens gab es jetzt mal wieder einen Denkzettel!
Manuka, 12.11.2025, 08:29 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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