Gummersbach – Die Handballsaison 2019/20 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Ligen - Heute: A-Jugend Bundesligist VfL Gummersbach.

Von Uli Klein

 

Ganz klar - Man hatte sich ein bisschen mehr versprochen: Am Ende der Saison 2018/19 landeten die Talente des VfL Gummersbach auf Rang fünf der A-Jugendbundesliga, Staffel Mitte. "Nur auf Platz fünf", war man sich im VfL-Lager Ende April einig.

 

Damit hatte man zwar wieder einmal die Qualifikation für die nächste Bundesligaspielzeit in der Tasche. Doch angesichts des furiosen ersten Saisondrittels mit 13:3 Punkten nach acht Spieltagen, waren die 26:18 Zähler am Ende der Punktspielrunde doch ein bisschen entäuschend. Allerdings gab es durchaus plausible Gründe für das blau-weiße Nachlassen im Verlauf der Saison, einige Spieler waren an den Wochenenden gleich für drei Teams am Ball: In der A-Jugend, in der Erstbundesligamannschaft sowie in der U 23.

 

Logisch, dass diese - allerdings bewusst in Kauf genommenen - Belastungen irgendwann an die Substanz gingen. Personalrochaden werden freilich auch in der am kommenden Wochenende beginnenden Spielzeit an der Tagesordnung sein.

 

Kommen und Gehen

 

Schon aus Altersgründen gibt es einen großen Umbruch: Yonatan Dayan und Pierre Busch mischen bekanntlich bei der Ersten in der 2. Liga mit. Joe Schuster, Oliver Perey und Ole Bisten bei der U23. Darüberhinaus verließen Fynn Gonschor (Lübeck), Ole Gunnar Steinhagen (Gelpe/Strombach), Jonas Molz (Minden) sowie Yannick Bialowas (Ziel unbekannt) den VfL. Aufgefüllt werden die entstandenen Lücken durch nachrückende Talente aus der B-Jugend sowie Frederic Redmann, der aus Oftersheim/Schwetzingen kam.

 

Stärken und Schwächen

 

Alois Mraz ist zufrieden mit seinem Kader. "Wir sind auf den verschiedenen Positionen zumindest doppelt und gut besetzt." Das Tanzen einiger seiner Spieler auf verschiedenen Hochzeiten sieht der 139-fache tschechische Nationalspieler nicht zwingend als Nachteil an. "Die Jungs trainieren zwar zeitweise mit der 1. beziehungsweise 2. Herrenmannschaft, aber auch dort eben gemeinsam oder in Kleingruppen, so dass Automatismen in Abwehr und Angriff stabilisiert werden. Postitiv auch nach Einschätzung von Mraz, dass "die Jungs hoch motiviert sind und schon in der Vorbereitung richtig Gas gegeben haben".

 

Fazit

 

Der VfL sollte erneut eine gute Rolle in der Bundesliga spielen. Fragen wirft indes der neue Modus auf, nach dem in der A-Jugendbundesliga neuerdings gespielt wird.

 

Primäres Ziel ist zunächst einmal das Erreichen der Meisterrunde (Erklärung siehe Infokasten). Sollte das gelingen, ist nach Einschätzung des Coaches "vieles, wenn nicht alles möglich". Wichtig wird sein, einen guten Start hinzulegen - Mraz: "Da es zunächst eine einfache Runde gibt, und keine Rückspiele vorgesehen sind, müssen wir von der ersten Sekunde an hellwach sein. Es gibt keine Zeit, später etwas zu korrigieren, wie das ja in der Vergangenheit der Fall war, als eine normale Doppelrunde mit Heim- und Auswärtspartien ausgetragen wurde."

 

[Frederic Redmann trägt ab dieser Saison das blau-weiße Trikot des VfL Gummersbach.]

 

Infokasten

 

Die Teams der vier Bundesligastaffeln absolvieren zunächst eine Einfachrunde mit neun Spieltagen, die bereits Mitte November abgeschlossen ist. Anschließend wird das Teilnehmerfeld geteilt in eine Meisterrunde und eine Pokalrunde.

Die besten vier Teams einer jeden Staffel haben bereits die Qualifikation für die kommende Saison in der JBLH sicher und qualifizieren sich für die Meisterrunde. Dort kommt es in zwei Gruppen zu 14 weiteren Partien, wobei es für jedes Team gegen sechs neue und einen bekannten Gegner aus der Vorrunde geht. Die besten vier Mannschaften qualifizieren sich dann für das Viertelfinale, wo in Überkreuzpartien die Halbfinalteilnehmer ermittelt werden.

In der Pokalrunde bleiben die Staffeln aus der ersten Saisonhälfte erhalten, die Teams duellieren sich in Hin- und Rückrunde. Für die beiden besten Mannschaften einer jeden Staffel geht es ins Viertelfinale des DHB-Pokals. Nach einer Doppel-K.o-Runde erreichen dann die Sieger das Final 4, was an einem Tag ausgespielt wird. Die Qualifikation für das Final 4 ist gleichbedeutend mit der Qualifikation für die JBLH in der kommenden Saison. Der VfL-Nachwuchs hat in der Einfachrunde lediglich vier Heimspiele, aber fünf Partien in der Fremde.

 

Zugänge

Frederic Redmann (Oftersheim/Schwetzingen)

Tim Becker

Gabriel Viana

Till Herbrandt

Felix Soldanski

Mathis Häseler

Reece Beuse

Julius Fanger

Florian Schmidt

Dennis Stöcker

Kilian Werz (alle eigene U 17)

 

Abgänge

Joe Schuster

Oliver Perey

Ole Bisten (alle eigene U 23)

Yonatan Dayan

Pierre Busch (1. Mannschaft)

Fynn Gonschor (Lübeck-Schwartau)

Ole-Gunnar Steinhagen (Gelpe/Strombach)

Yannik Bialowas (Ziel unbekannt)

Jonas Molz (GWD Minden)

 

Spielerkader

 

Tor

Philipp Gossens

Dennis Stöcker

Kilian Werz

 

Feld

Frederic Redmann

Julian Athanassoglou

Nils Thiem

Torben Rückriem

Tim Becker

Gabriel Viana

Till Herbrandt

Mathis Häseler

Felix Soldanski

Reece Beuse

Loic Kaysen

Julius Fanger

Florian Schmidt

Tom Kiesler

Max Keil

Till Malek

 

Trainer

Alois Mraz