HANDBALL

Ein gemaltes Wochenende für Gelpe/Strombach

pn; 08.12.2019, 03:14 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Markus Meister und der HC Gelpe/Strombach erlebten ein perfektes Wochenende.
HANDBALL

Ein gemaltes Wochenende für Gelpe/Strombach

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pn; 08.12.2019, 03:14 Uhr
Oberberg – Während das Lochtenbergh-Team Dormagen II im Spitzenspiel besiegt, kassieren Nümbrecht und Derschlag happige Niederlagen - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘.

HC Gelpe/Strombach – TSV Bayer Dormagen II 32:26 (13:10).

 

Besser hätte das Wochenende für den HC Gelpe/Strombach nicht laufen können: Selbst das Verfolgerduell gegen Dormagen II gewonnen, dazu die überraschende Niederlage von Spitzenreiter Pulheim und auch die Verfolger aus Derschlag und Nümbrecht patzten. „Nach zwei Jahren durften wir auch endlich einmal dieses Glück haben“, musste Lochtenbergh schmunzeln. Nachmittags hatte er noch geunkt, dass Pulheim und Derschlag verlieren würden, „aber irgendwie hatte ich auch im Urin, dass wir ebenfalls patzen würden“, machten ihm die Ausfälle von Lukas Bader und Christopher Suhr Sorgen.

[Sean Borgard führte klug Regie.]

 

Doch sein Team kompensierte dies hervorragend. Wael Ben Youssef beschäftigte die HC-Defensive zwar durchgängig, insgesamt machten die Oberberger in der Deckung aber einen hervorragenden Job. „Diese Offensivqualität bei zehn Toren zur Pause zu halten, spricht für die Jungs“, meinte Lochtenbergh. Sorgen bereitete ihm dagegen weiterhin die Offensive, wo die Gastgeber erneut zahlreiche gute Chancen liegen ließen und daher auch nur mit drei Toren in die Pause gingen. Der Schlüssel zum Erfolg blieb aber ohnehin die Abwehr. Bis zum 19:13 (44.) ließ der HC nur drei weitere Treffer zu.

 

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Dormagen setzte zwar noch einmal zu einem Zwischensprint zum 21:18 (48.) an, Gelpe/Strombach ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen. Spätestens beim 26:20 (54.) war der Erfolg in trockenen Tüchern und zauberte auch dem niederländischen Coach ein Lächeln ins Gesicht: „Wir haben im zweiten Durchgang nur ein Tor aus der zweiten Reihe erzielt, uns ansonsten hervorragend an den Kreis und auf Außen durchkombiniert.“ Im Aufstiegsrennen hat sein Team nun Blut geleckt und sich hinter Tabellenführer Pulheim in Stellung gebracht.

 

Gelpe/Strombach: Julian Mayer (7/1), Fynn Schürmann, Lukas Altjohann (je 6), Robin John (3), Tim Hilger, Harry Roth, Sean Borgard, Markus Meister (je 2), Ole-Gunnar Steinhagen, Florian Panske (je 1).

 

 

TV Birkesdorf – SSV Nümbrecht 33:24 (16:13).

 

[Bis zur 40. Minute musste Marvin Blech kaum hinter sich greifen.]

 

Von Horrorzahlen sprach Nümbrechts Dirk Heppe nach der klaren Niederlage in Birkesdorf. 20 Fehlwürfe, wovon alleine sechs neben dem Tor landeten, und zwölf technische Fehler notierten die SSV-Statistiker. „Da waren haarsträubende Fehler bei, die ich von der Mannschaft in meiner Amtszeit noch nicht erlebt habe“, so der Nümbrechter Trainer. Lediglich zehn Minuten brachten die Gäste ihre PS auf den Birkesdorfer Hallenboden, machten aus einem 3:5-Rückstand (6.) eine 9:7-Führung (16.). Doch spätestens mit dem 11:11-Ausgleich (22.) häuften sich die Fehler, dazu kam ein mangelhaftes Rückzugverhalten. Neun der 16 Gegentore zur Pause kassierte der SSV aus der ersten und zweiten Welle.

 

„Wir haben es dem Gegner zu einfach gemacht“, versuchte Heppe seine Mannschaft in der Kabine noch aus ihrer Lethargie zu holen, traf aber auch weitestgehend taube Ohren. Birkesdorf erhöhte zügig auf 22:16 (40.). Bis zum 27:22 (50.) blieben die Gäste trotz der hohen Fehlerquote noch auf Schlagdistanz, ehe in den letzten zehn Minuten die Köpfe kollektiv nach unten gingen – sehr zum Ärger Heppes. „Wir sind auseinander gebrochen. Das muss man leider so deutlich sagen.“ Lediglich Torhüter Tom Rydzewski stemmte sich noch gegen die Pleite, stand den zumeist frei vor ihm auftauchenden BTV-Schützen aber letztlich auch hilflos gegenüber. „So gewinnt man in der Oberliga kein Spiel“, ärgerte sich Heppe.

 

Nümbrecht: Simon Schanz (7), Jannik Lang (6), Johannes Urbach (4), Jan Kaminski (3), Jens Frey (2/1), Sebastian Deilmann, Dominik Donath (je 1).

 

[Michiel Lochtenbergh sah ein intensiv geführtes Spitzenspiel.]

 

SC Fortuna Köln – TuS Derschlag 35:28 (15:12).

 

Maßlos enttäuscht war Ralph Weinheimer nach der Niederlage seines Teams in der Kölner Südstadt. Nicht, weil die Oberberger überraschend beim Abstiegskandidaten verloren hatten, sondern vielmehr vom Auftreten seines Teams. „Man darf verlieren, aber man darf sich nicht so präsentieren. Ich bin zum ersten Mal wirklich enttäuscht“, vermisste er jegliche Körpersprache. Auch die internen Zwistigkeiten auf dem Feld sorgten beim TuS-Coach für Stirnrunzeln: „Das habe ich in dieser Form bei uns auch noch nicht erlebt.“ Köln erwies sich allerdings auch als der erwartet hartnäckige Gegner und machte ein gutes Spiel.

 

[Julian Mayer war einmal mehr bester HC-Torschütze.]

 

Die Gäste überzeugten dagegen nur phasenweise. Bis zum 10:11 (16.) agierten beide Teams mit offenem Visier, Defensivarbeit war auf beiden Seiten bis zu diesem Zeitpunkt ein Fremdwort. „Anfangs konnten wir das mit unserer Offensive noch kaschieren, aber irgendwann haben wir das Tor nicht mehr getroffen“, so Weinheimer, dessen Mannschaft nach dem Seitenwechsel sogar mit 19:23 (43.) in Rückstand geriet. Schlüsselszene war für den TuS-Coach die 55. Minute, in der Derschlag beim 30:28 zunächst einen Ball eroberte hatte, den anschließenden Gegenstoß aber mit einem „Zirkus Sarrasani-Pass“ schlampig ins Aus spielte. In der Schlussphase brachten weder siebter Feldspieler, noch eine offene Manndeckung die Wende. „Ich bin wirklich enttäuscht, dass wir uns selbst zerfleischt haben“, so Weinheimer.

 

Derschlag: Philipp Krefting (8/2), Michael Romanov (7), Norman Krause (5/2), Nils Welke, Paul Borisch (je 3), Matias Cabrales, Yuri Pishchukhin (je 1).

 

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